KTM feierte in Valencia ein Happy-end
VALENCIA. Espargaró holt ersten Podestplatz in der MotoGP, dazu gewann ein 15-Jähriger die Moto3.
Das Motorrad-WM 2018 endete gestern in Valencia mit einem denkwürdigen Finale. Vor allem für den KTM-Rennstall kam das Beste zum Schluss. Pol Espargaró gelang hinter Andrea Dovizioso (Ducati) und Alex Rins (Suzuki) mit Platz drei der erste Podestplatz für die Innviertler in der Königsklasse MotoGP, in der man seit dem Vorjahr dabei ist. Für KTM war es ein perfektes Wochenende, hatte es doch zuvor bereits Siege durch Can Öncü (Moto3) und Miguel Oliveira (Moto2) gegeben.
Es war ein Drama in zwei Akten. Wegen des starken Regens musste der Grand Prix in der 15. von 27 Runden wegen zu viel Wasser auf der Strecke abgebrochen werden. Nur 16 Fahrer waren beim Neustart noch im Rennen. Prominentester Abwesender war der spanische Weltmeister Marc Marquez, der in Kurve neun die Kontrolle über seine Honda verloren hatte. Schon im Qualifying war er bei einem Crash auf seine lädierte Schulter gefallen.
Ducati-Pilot Dovizioso behielt auch nach Wiederbeginn bei extrem schwierigen Bedingungen die Nerven. Espargaró wurde trotz Sturz vor dem Neustart Dritter, allerdings nur aufgrund eines Patzers von Valentino Rossi. Der 39-jährige Italiener stürzte fünf Runden vor Schluss und gab damit einen sicheren zweiten Platz noch aus der Hand. "Das bedeutet mir mehr als der Moto2-Titel damals", jubelte Espargaró, der dem österreichischen Hersteller nach einer harten Saison endlich den ersehnten Top-Platz einfuhr. KTM zog damit in der Herstellerwertung sogar noch an Aprilia vorbei und belegte Platz fünf.
Jüngster Sieger
Starten durfte er nur mit einer Ausnahmegenehmigung, doch dann blamierte Can Öncü gestern als gerade einmal 15-Jähriger die versammelte Moto3-Elite. Der Rookies-Cup-Champion nutzte seinen ersten WM-Start mittels Wildcard perfekt und gewann als bisher jüngster Fahrer der Geschichte einen Grand Prix. Der bereits zuvor als Weltmeister feststehende Jorge Martin aus Spanien wurde Zweiter.
Abseits der Rennstrecke hat Romano Fenati wieder Schlagzeilen geschrieben. Der 22-Jährige lieferte sich am Freitagabend mit der Polizei eine Verfolgungsjagd und beleidigte anschließend die Beamten. Fenati hatte im September während des Rennens in Misano bei einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde an den Lenker von Stefano Manzi gegriffen und dessen Bremshebel gezogen. Er wurde daraufhin für den Rest des Jahres suspendiert.