Wie zwei Außenseiter den Westen aufmischen
PETTENBACH. Pettenbach und Peuerbach nutzen Gunst der Stunde und sind weiter ohne Punkteverlust.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Was schon Wilhelm Busch treffend formuliert hat, wird auch im Fußball-Unterhaus zunehmend zur Realität. Die durch das Coronavirus bedingte Fußballpause rüttelte die Kräfteverhältnisse in den Landesligen ordentlich durcheinander. Hatten Liga-Experten zum Start in die Landesliga-West-Saison etwa die Mannschaften aus Gmunden und Ostermiething ganz oben auf der Rechnung, nutzen vorerst Außenseiter die Gunst der Stunde. "Wir wurden eher als ein Abstiegskandidat gehandelt, umso mehr freut mich unser aktueller Lauf", sagt Pettenbach-Trainer Rainer Kührer über den perfekten Saisonstart. Das 3:2 gegen Esternberg war der vierte Sieg im vierten Spiel.
Mindestens genauso überraschend: Neben Pettenbach freut sich auch Peuerbach über eine noch makellose Saisonbilanz. "Erst kommende Woche wird sich zeigen, wo wir wirklich stehen", sagt Peuerbach-Sportchef Johann Hinterleitner im Hinblick auf das bevorstehende Derby gegen Andorf. Gegen die Innviertler verlor Gmunden 2:3. Weshalb der Titelkandidat auch unter Interimscoach Josef Gehmaier weiter in der Krise steckt.
Corona-Alarm im Osten
Wenig überraschend brachte die vierte Runde auch die erste Spielabsage in einer der beiden Landesligen mit sich. St. Magdalena gegen Schwertberg musste im Osten aufgrund eines Corona-Verdachtsfalls bei den Mühlviertlern abgesagt werden. Weil der betroffene Spieler noch am Mittwoch ganz normal das Training besucht hatte und erst am Freitag erste Symptome zeigte, könnte eine mögliche Corona-Infektion für die gesamte Truppe ein Nachspiel haben. "Wir warten noch auf den Corona-Test, danach sehen wir weiter", beruhigt Schwertbergs Sportchef Franz Wurm.
Bei den finanziellen Möglichkeiten und dem damit verbundenen Spielermaterial ist es alles andere als eine Überraschung, dass Pettenbach vorne dabei ist. Es verwundert eher, dass das die letzten Jahre nie gelang.