3:0 - FC Admira findet zurück in die Erfolgsspur
ST. PÖLTEN. Der FC Admira hat im dritten Spiel der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga erstmals gepunktet.
Die Südstädter behielten am Dienstag in der NV Arena im Niederösterreich-Duell mit dem SKN St. Pölten mit 3:0 die Oberhand und verbesserten sich vom letzten auf den vierten Platz. Die "Rote Laterne" wurde an WSG Tirol abgegeben, St. Pölten wurde aufgrund des besseren Torverhältnisses überholt.
Damit durfte sich Ernst Baumeister über einen gelungenen Einstand freuen. Der 63-jährige Ex-Internationale war erst am Montag als neuer Admira-Sportdirektor präsentiert worden und saß als Unterstützung von Cheftrainer Zvonimir Soldo einen Tag später gleich auch auf der Bank. Die Admiraner gingen durch einen Treffer von Roman Kerschbaum (40.) aus Abseitsposition in Führung, im Finish sorgten Daniel Toth (87.) und Pascal Petlach (89.) für klare Verhältnisse. Die Südstädter holten nach einem 0:1 bei der Austria und 0:2 gegen Mattersburg erstmals Zählbares. Für St. Pölten war es die erste Niederlage nach einem 5:0 in Tirol und dem 1:1 zuletzt gegen die Austria.
Rotation als Erfolgsrezept
St.-Pölten-Trainer Robert Ibertsberger rotierte gewaltig, gleich acht neue Akteure standen in der Startformation. Im Vergleich zur Partie gegen die Austria am Samstag blieben nur Goalie Christoph Riegler, Christoph Klarer und Dominik Hofbauer in der Mannschaft. Das wirkte sich zu Beginn nicht negativ aus, die Hausherren waren nahe dran an einem Traumstart. Nach Ambichl-Corner, Klarer-Kopfball-Weiterleitung und einem Ouedraogo-Volleyabschluss zeigte Admira-Tormann Andreas Leitner einen sehenswerten Reflex (6.).
Die Admiraner wurden dank Mithilfe des NÖ-Rivalen in der 12. Minute erstmals gefährlich. Riegler nahm einen Rückpass auf, den indirekten Freistoß von knapp außerhalb des Fünferecks setzte Sinan Bakis allerdings neben das Tor. Es war aber so etwas wie ein Weckruf für die Südstädter, die besser in die Partie kamen, zweikampfstärker waren und deshalb im Finish der ersten Hälfte auch nicht unverdient zur Führung kamen. Bei einem Lackner-Kopfball nach Lukacevic-Freistoß rettete zwar noch die Stange, beim Abstauber per Kopf von Kerschbaum hatte Riegler keine Abwehrchance. Beinahe hätten die Gäste gleich nachgelegt, Riegler drehte einen Petlach-Kopfball aber über die Latte (43.).
"Joker" Paintsil sticht
In der zweiten Hälfte war es wieder Ouedraogo, der einem Gastgeber-Tor nahe kam, er brachte einen Kopfball aus guter Position jedoch nicht aufs Tor (57.). Es sollte aber die einzige Topchance der Ibertsberger Truppe bleiben. Deutlich gefährlicher waren die Gäste. Erwin Hoffer (62., 67.) und Morten Hjulmand (76.) verabsäumten es noch, den Sack zuzumachen.
Im Finish traf Toth nach einem starken Konter und Vorarbeit des ebenfalls als "Joker" gekommenen Seth Paintsil. Der Schlusspunkt ging auf das Konto von Petlach, der eine starke Leistung krönte. St. Pölten bleibt damit ein gern gesehener Gegner der Admira, die nur eines der jüngsten 12 Duelle in der Liga verloren hat. Zuvor hatte es diese Saison zwei Remis gegeben.
SV Mattersburg weiter unbesiegt
Der SV Mattersburg ist in der Fußball-Bundesliga nach der Coronapause weiter ungeschlagen. Mit dem 1:1 beim neuen Tabellenschlusslicht WSG Tirol haben die Burgenländer nach drei Runden in der Qualifikationsgruppe fünf Punkte geholt. Kelvin Yeboah (44.) beziehungsweise Andreas Gruber (14.) erzielten am Dienstag die Tore im Geisterspiel am Tivoli.
Mattersburg ist weiter Dritter, konnte seine Dominanz aber nicht zum Siegtreffer nutzen. Die Tiroler, erneut ohne den am Bein verletzten Trainer Thomas Silberberger, rutschten durch das 3:0 von Admira im Parallelspiel bei SKN St. Pölten wieder um einen Punkt ans Tabellenende zurück. Ob Silberberger, seit 2013 im Amt, am Samstag bei der Admira wie gewünscht auf die Bank zurückkommen wird, entscheidet sich laut dem Club am Mittwoch. Mattersburg empfängt ohne den gesperrten Gruber die Wiener Austria im Ost-Duell.
Wattens startete überfallsartig. Nach 14 Sekunden fand Sebastian Santin die erste Top-Chance vor, beim anschließenden Eckball schien Bruno Soares für den platzierten Kopfball überrascht. Und Zlatko Dedic, der den gesperrten Stefan Maierhofer als Sturm-Routinier vertrat, stellte sich früh mit einer Halbchance bei Mattersburg-Goalie Markus Kuster vor (4.).
Die Gäste begnügten sich damit, nach 14 Minuten durch ein Traumtor in Führung zu gehen. Einen in den Rückraum abgewehrten und von Alois Höller verlängerten Eckball donnerte der an der Strafraumgrenze lauernde Gruber volley unter die Latte. Es war das elfte Liga-Saisontor für den Steirer, den Trainer Franz Ponweiser vor dem Spiel als "Unterschiedsspieler" bezeichnete.
Mattersburg blieb artistisch: Christoph Halpers Fallrückzieher wurde vom eigenen Mann geblockt (21.). Halper war auch danach der auffälligste Mann am Platz: In der 38. Minute ließ er aus kurzer Distanz nach einem Querleger von Fabian Miesenböck den "Sitzer" auf das 2:0 aus. Zwei Minuten später prüfte er Goalie Ferdinand Oswald mit einem gut angetragenen Freistoß (41.).
In der 44. Minute stand es 1:1. Yeboah lauerte an der Abseitslinie, bekam den Ball von David Gugganig serviert und vollendete per Lupfer gegen den herauseilenden Kuster (44.). Der Ausgleich hatte sich nicht angekündigt, die Tiroler waren in dieser Phase kaum mehr gefährlich vor das gegnerische Tor gekommen.
Mattersburgs Jano, der schon beim Ausgleich eine unglückliche Figur abgegeben hatte, zwang nach der Pause seinen Goalie Kuster zu einem Foul an Yeboah knapp vor der Strafraumgrenze (47.). Der Goalie sah - zum Missfallen der Tiroler Bank - die Gelbe Karte. Der anschließende Freistoß von Gugganig brachte nichts ein (49.). Bei allen Offensivbemühen bot die WSG den Gästen immer wieder Räume an. Andreas Kuen nutzte das aus halblinker Position zu einem Schuss an die kurze Stange (56.).
Mattersburg diktierte die Partie bis zum Schluss. David Nemeth im Nachschuss, nachdem Oswald einen tückischen Freistoß-Aufsitzer von Kuen nach vorne parierte (60.), Gruber (68./Oswald hielt) und Höller (81./Kopf) ließen Wattens bis zuletzt um den einen Punkt zittern.