Nach Salzburgs Aus gegen Liverpool: "Jetzt gewinnen wir die Europa League"

Mit Standing Ovations und "Danke Salzburg"-Sprechchören wurden die Fußballer von Red Bull Salzburg nach dem Champions-League-Aus beim 0:2 gegen den FC Liverpool von den 29.500 Fans in der Red-Bull-Arena verabschiedet. Das fußballerische Feuerwerk der ersten 60 Minuten wird noch lange in Erinnerung bleiben. Auch deshalb mischte sich zum Ärger über das Aus auch viel Stolz. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Die Sensation wäre möglich gewesen, wir haben einen unglaublichen Tag gehabt. Wir können stolz auf diese Leistung sein. Es war bald klar, dass hier jenes Team gewinnt, das das erste Tor schießt", sagte Abwehrspieler Maximilian Wöber. Und das hätte ganz leicht auch Salzburg sein können.

Trainer Jesse Marsch war stolz auf seine Mannschaft. "Es hat sich wie ein Schwergewichtskampf angefühlt. Wir haben gesagt, dass wir unsere beste Leistung brauchen. Und das war – vor dem Gegentor – unsere beste Leistung. Unglaublich, wie wir mit einem so jungen Team gegen die beste Mannschaft der Welt gespielt hatten." Und er gab auch gleich das nächste Ziel aus: "Jetzt gewinnen wir die Europa League. Warum nicht?"

Klopp war erleichtert

Wie groß Liverpools Respekt vor Salzburg gewesen war, bemerkte man vor allem am Gesichtsausdruck von Trainer Jürgen Klopp. Nach dem Spiel war der Deutsche wieder so locker und fröhlich wie gewohnt. Beim Dolmetscher etwa entschuldigte er sich für seinen Ausrutscher am Tag davor. "Ich war ein Idiot. Die Übersetzung hat mir nicht gepasst, aber ich muss mich in der Öffentlichkeit anders verhalten. Sorry." Und für Salzburg war er voll des Lobes. "Wie sie sich präsentiert haben, das war unfassbar. So schlau. Aber ich bin auch so stolz auf meine Jungs, dass wir diesen Kampf von der ersten Minute an voll angenommen haben. So ist dieses herrliche Spiel zustande gekommen." Die taktischen Umstellungen zur Pause waren der Schlüssel zum Erfolg. Klopp: "Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir ganz, ganz einfach spielen müssen, weil Salzburg uns mehr oder weniger angesprungen ist. Als wir intelligenter gespielt und die Räume in der zweiten Hälfte besser genützt haben, haben wir dann auch unsere Möglichkeiten verwertet. Da hätten wir auch höher gewinnen kommen. Das wäre nach Salzburgs Leistung aber auch nicht gerecht gewesen."

In der Europa League gesetzt

Für Salzburg geht es jetzt in der Europa League weiter. Als gesetzter Klub fallen die Ersten der Europa-League-Gruppenphase als mögliche Gegner weg.

"Salzburg war eine unerbittliche Maschine"

• „Liverpool war ausgezeichnet, aber sie spielten auch gegen eine unerbittliche Maschine, die ihre Ambitionen nicht aufgeben wollte.“ - The Independent
• „Am Ende war dieser Auswärtssieg einer von Klopps besten. Er ist in eine Reihe mit jenen in Hoffenheim, Porto und München zu stellen.“ - Daily Telegraph
• „Der Professionalismus von Liverpool war zu sehen. Sie wissen wirklich, wie man in Europa spielen muss. Ihre Kontergefahr war herausragend.“ - The Mirror
• „Europas Champions wirken noch immer extrem hungrig. Als es darauf ankam, hat Jürgen Klopps Team in einem bis zu den Toren irrsinnig schweren Spiel geliefert.“ - The Sun
• „Liverpool suchte sich den richtigen Zeitpunkt aus, um Europa daran zu erinnern, warum es die Champions League beherrscht. Jürgen Klopps Team antwortete auf den Druck mit einer standesgemäßen Leistung. Es war gegen Österreichs Meister alles andere als leicht.“ - The Guardian