Mit dem verlosten Hunderter auf Meinungssuche
LINZ. Die Liste "Bestes Oberösterreich" kandidiert für den Landtag und will alles andere als eine Partei sein
Um 100 Euro soll Hildegard Bachler reicher sein: Den Hunderter habe er selbst der Bäuerin übergeben, sagt David Packer, Spitzenkandidat der Liste "Bestes Oberösterreich-BESTE". Warum das? Die Bäuerin habe einen Meinungsbeitrag an "BESTE" geschickt, was auch ein Gewinnspiel sei, und als Erste gewonnen. Je ein Hunderter werde auch diese und nächste Woche verlost.
Auf Platz acht kandidiert die Liste bei der Landtagswahl, und das Gewinnspiel ist symptomatisch für das Programm, oder eigentlich: dafür, dass "BESTE" keines im herkömmlichen Sinn hat.
Denn von sich aus entscheiden sollen die Mandatare, so sie in den Landtag kämen, nichts. "Wir sind ein Start-up, um die Politik grundlegend zu verändern", sagt Packer. Zu jedem Thema, das virulent wird, soll es "Bürgerräte" geben. Deren Mitglieder würden aus den Wahlberechtigten per Los bestimmt. Und, weil derart Zufallsbestimmte sich irgendwann einigen müssen und sich deshalb wohl keine Extremposition durchsetzen würde, "sind wir die gemäßigte Alternative", schildert Packer die zugrunde liegende Theorie. Was den Hunderter betrifft: Jedem im Bürgerrat (15 bis 20 Leute, je nach Thema) soll seine Tätigkeit mit 100 Euro pro Tag und in bar abgegolten werden. Finanziert werden soll das alles aus der Parteienförderung, die es gäbe, sobald man es in den Landtag schafft. "Eine Million Euro" könne man dann in die Hand nehmen, rechnen der Spitzenkandidat und die Listenzweite, Nicola Steinkogler. Außerdem fördere man damit die "kollektive Intelligenz" und das Demokratiebewusstsein.
Neun Mitstreiterinnen und Mitstreiter, allesamt, wie betont wird, ohne parteipolitische Vergangenheit, hat Packer, der sich selbst als unabhängiger Politikberater vorstellt, um sich gesammelt. Bescheidener wurde man beim Wahlziel: War anfangs vom "Projekt 100.000" die Rede (so viele Stimmen und ein Landesrat), so ist Packer jetzt beim "Projekt 35.000 bis 40.000" angekommen.
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Das Konzept der Bürgerräte finde ich sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auf Landes- und Gemeindeebene funktioniert.
In einem Bundesland, in dem man nur alle 6 Jahre wählen darf und wo es durch das Proporzsystem keine starke Opposition gibt, wäre das sicher eine Bereicherung für die Bürgerbeteiligung.
Sie wollen ganz anders sein als die derzeitigen Parteien und agieren trotzdem mit den selben Mitteln, wie Halbwahrheiten und Zuspitzungen.
Von wegen noch nie parteipolitisch aktiv:
https://www.nachrichten.at/politik/landespolitik/David-Poechhacker-Neos-Altparteien-blockieren-massiv;art383,1202501
... trotzdem alles Gute. Die Ideen zu mehr Demokratie sind wirklich gut. Schön, dass sich da engagierte Leute gefunden haben.
Warum "ohne parteipolitische Vergangenheit" steht, weiß ich auch nicht. Berührungspunkte gab es. Funktionen jedoch nicht (Packer). Von der Grundausrichtung stimmt es in dem Sinn so wie es im Artikel steht. Aber wir haben Menschen die im politischen Feld bzw. Umfeld aktiv waren/sind, und haben das auch bei den Pressekonferenz erwähnt bzw. gesagt. Es steht hald nicht im Vordergrund, weil wir anders ticken. Eine Person war für eine bekannte Partei im örtlichen Gemeinderat, eine Person in der ÖH-Bundesvertretung, eine weitere macht viele internat. Projekte. Ingesamt würde ich meinen, der entscheidende Punkt in dem Zusammenhang ist, dass wir gänzlich anders als die bisherigen Parteien aufgebaut sind. Es ist eine ganz andere Zugangsweise. Das ist unser Angebot an alle, die etwas neues suchen, das sich grundlegend von den bisherigen Partein unterscheidet, und trotzdem eine Gruppierung mit Hand und Fuß wählen möchten.
Beste Grüße,
David Packer
PS: Und danke für die Glückwünsche im Folgepost!
BESTE ist das Angebot für bisherige Nicht-Wähler bzw. solche, die diesmal sonst zu Hause geblieben wären, weil sie bei den bisherigen Parteien nichts mehr finden, das sie überzeugt. Normale Leute, die sich auskennen und gemäßigte Politik. Wenn einem das Alte nicht mehr anpspricht, dann bekommt man eine andere und neue Art von Politik bei Bestes Oberösterreich. Am 26. September ist Wahltag. BESTE ist die gemäßigte Mitte. Weder links, noch rechts. Keine Extrempositionen. Einfach gesunde Politik von qualifizierten Kandidaten und Kandidatinnen.