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Erdgasstreit auf Zypern eskaliert: "Das ist eine zweite türkische Invasion"

Von Michael Wrase, 09. Mai 2019, 00:04 Uhr
Erdgasstreit auf Zypern eskaliert: "Das ist eine zweite türkische Invasion"
Zyperns Präsident Anastasiades Bild: APA/AFP/SPUTNIK/ALEKSEY NIKOLSKYI

LIMASSOL. Die Gespräche zur Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel stehen vor dem Aus

Vielleicht war der Vergleich zu hoch gegriffen, seine Wirkung hat er jedoch nicht verfehlt. In den Cafés am Heros Square von Limassol reden sich die alten Männer die Köpfe heiß, nachdem Zyperns Präsident Nikos Anastasiades zu Wochenbeginn die am Freitag begonnenen Probebohrungen der Türkei vor der Westküste der Mittelmeerinsel als "eine zweite türkische Invasion" bezeichnete.

Die erste Invasion 1974 führte zur Inselteilung. 160.000 griechische Zyprer waren damals von den türkischen Besatzern aus dem Nordteil vertrieben worden, 1500 Menschen kamen ums Leben oder gelten als vermisst.

"Was passiert, wenn die Türken den Erdgasstreit als Vorwand für neue Überfälle benutzen?", fragt Panikos Demitriou, ein pensionierter Briefträger, besorgt. "Dann werden uns die Israelis beschützen", antwortet Costa, der Kellner.

Costa ist nicht der einzige Zyprer, der Israel als militärischen Verbündeten betrachtet. Seitdem Zypern gemeinsam mit Israel, Ägypten und Griechenland die Gasfelder im östlichen Mittelmeer zu erschließen begonnen hat, wird der jüdische Staat nicht nur in ökonomischen Fragen als Partner betrachtet. "Wir hassen die türkischen Islamisten – so wie die Israelis auch. Das schweißt zusammen", analysieren die Rentner und wirken für einen Moment zufrieden.

Im Gegensatz zu 1974, als die türkische Armee mit dem stillschweigenden Segen der USA und Großbritanniens die Insel überfiel, erfreut sich die Regierung der Republik Zypern nun massiver Rückendeckung. USA, EU und Israel haben das Vordringen türkischer Bohr- und Forschungsschiffe scharf verurteilt.

Haftbefehle gegen die Türken

"Wer an den illegalen Handlungen beteiligt ist, kann festgenommen werden", warnte Zyperns Staatssekretär Vassilis Palmas, nachdem seine Regierung internationale Haftbefehle gegen die Besatzungen der türkischen Schiffe erlassen hatte. Präsident Anastasiades ging noch einen Schritt weiter: "Solange die Türken uns bedrohen", betonte er, "ist es für uns unmöglich, die Wiedervereinigungsgespräche fortzusetzen."

Tatsächlich treten der griechische Süden und der türkische Norden bei den "Annäherungsgesprächen" schon lange auf der Stelle. In fast allen Bereichen gibt es unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten.

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Michael Wrase
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1  Kommentar
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jopc (7.371 Kommentare)
am 10.05.2019 12:25

Wie wäre es eigentlich wenn sich der 'Wertewesten' mal um die richtigen Probleme, sprich Annexionen kümmern würde.
Türkei > Zypern
Israel > Gaza, Golan
Kosovo
USA > Guantanamo

Und nicht dauernd von der Krim faseln auf der eine blütenreine Sezession stattfand.

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