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Ein Abschied in Stille: May sagte per Brief "Goodbye"

08. Juni 2019, 00:04 Uhr
Ein Abschied in Stille: May sagte per Brief "Goodbye"
Die britische Regierungschefin Theresa May gab auf. Bild: APA/AFP

LONDON. Die Nachfolger der Tory-Chefin brachten sich bereits in Stellung.

Es ist ein Rücktritt in zwei Akten: Gestern gab Theresa May den Vorsitz der Tories ab. Erst Ende Juli folgt Teil zwei: der Auszug der britischen Regierungschefin aus der Downing Street.

May stand eigentlich schon seit der vorgezogenen Unterhauswahl 2017, bei der die Konservativen die absolute Mehrheit verloren, vor dem Rücktritt. Sie hielt aber zäh an ihrem Amt fest – bis jetzt: Blockiert von der Opposition und den Brexit-Hardlinern in ihrer Fraktion musste die eiserne Kämpferin für ihren Brexit-Deal mit der EU am Ende aber doch aufgeben. Es sei ihr eine große Ehre gewesen, dem Land, das sie liebe, zu dienen, erklärte May, als sie vor zwei Wochen ihren Rücktritt ankündigte.

Keine Abschiedsrede

Eine letzte Rede oder eine Abschiedszeremonie ersparte sich die 62-Jährige. Ihren offiziellen Rücktritt vom Parteivorsitz teilte sie gestern lediglich in einem persönlichen Brief mit, den sie gestern an den Vorstand der Partei schickte. Noch allerdings steht der Möbelwagen nicht vor ihrer Tür. May wird auch nach ihrem Rückzug vom Parteivorsitz noch ein paar Wochen Premierministerin bleiben, bis die Torys die Nachfolge geregelt haben.

Die Kandidaten laufen sich aber bereits warm. Zurzeit haben elf Bewerber ihren Namen in den Hut geworfen. Offiziell haben die möglichen Kandidaten noch bis Montag Zeit, ihre Kandidatur zu erklären.

> Video: Kampf um May-Nachfolge

Entscheidung bis Ende Juli

Klarer Favorit für die Nachfolge ist Boris Johnson, Ex-Bürgermeister Londons und Ex-Außenminister. Bei den Parteimitgliedern ist er immens populär, und auch in der Fraktion hat er diesmal deutlich mehr Fürsprecher als 2016. Damals hatte er in letzter Sekunde seine Kandidatur zurückgezogen. Johnson hatte zusammen mit Michael Gove vor dem Referendum die Kampagne für den Brexit angeführt.

Doch sein Erfolg ist noch nicht garantiert. Meist waren es nicht die Favoriten, die sich im Rennen um das Amt des Parteichefs bei den Tories durchsetzten. Gemäß neu beschlossenen Regeln könnte sich das Bewerberfeld aber ziemlich schnell lichten. Am 13. Juni beginnt das geheime Abstimmungsverfahren der 313 konservativen Abgeordneten, bei dem weiter ausgesiebt wird. Bis zum 20. Juni sollen dann die zwei Kandidaten für die Stichwahl um den Parteivorsitz feststehen. Das letzte Wort haben dann die rund 160.000 Mitglieder der Konservativen Partei. Ende Juli soll das Ergebnis der Briefwahl vorliegen.

Wer wird Mays Nachfolger?

Boris Johnson: Der Brexit-Hardliner, der auch vor einem ungeregelten EU-Austritt nicht zurückschreckt, gilt als Favorit. Viele trauen dem Ex-Außenminister zu, enttäuschte Wähler zurückzuholen.

Dominic Raab: Der überzeugte Brexit-Anhänger saß selbst in Brüssel mit am Verhandlungstisch, bis er im November aus Protest gegen Mays Deal vom Posten als Brexit-Minister zurücktrat.

Jeremy Hunt: Der Außenminister wandelte sich vom Brexit-Gegner zum Anhänger. Er kann auf Trumps Unterstützung zählen.

Michael Gove: Der Umweltminister gilt als bestens vernetzt, nicht nur im Parlament, auch bei den Mächtigen in der Welt.

Sajid Javid: Der ehrgeizige Innenminister wechselte erst nach dem Referendum auf die Seite der Brexit-Befürworter.

Andrea Leadsom: Die Brexit-Hardlinerin trat im Mai aus Protest gegen Mays Politik als Ministerin für Parlamentsfragen zurück.

Rory Stewart: Der Entwicklungshilfeminister ist eigentlich ein EU-Anhänger. Er akzeptiert jedoch das Ergebnis des Referendums.

Matt Hancock: Der Gesundheitsminister lehnt einen Brexit ohne Deal ab. Ihm werden allerdings wenig Chancen eingeräumt.

Sam Gyimah: Der frühere Hochschul-Staatssekretär setzt sich für ein zweites Brexit-Referendum ein. Er gilt aber als chancenlos.

Esther McVey: Aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs legte die Arbeitsministerin ihr Amt nieder. Sie besteht auf den Brexit am 31. Okt.

Mark Harper: Der EU-Freund akzeptiert das Brexit-Referendum und wäre für eine kurze Verlängerung der Austrittsfrist.

ORF-Korrespondentin Cornelia Primosch erklärt, wer die besten Chancen auf die May-Nachfolge hat:

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