Kurswechsel: Amsterdamer Flughafen Schiphol stoppt Privatjets und Nachtflüge
AMSTERDAM. Privatjets werden in Zusammenhang mit der Klimakrise heftig diskutiert. Jetzt will der Amsterdamer Flughafen Schiphol ein Zeichen setzen: Privatjets sind nicht mehr erwünscht. Spätestens Ende 2025 soll es außerdem keine Nachtflüge mehr geben. Maßnahmen, die zu einer "stilleren, saubereren und besseren Luftfahrt" beitragen sollen.
Der Amsterdamer Großflughafen Schiphol hat einen Kurswechsel angekündigt. So soll es bis spätestens Ende 2025 keine Nachtflüge mehr geben, und es sollen auch Privatjets verboten werden. Das solle zu einer "stilleren, saubereren und besseren Luftfahrt" führen, teilte der niederländische Flughafen am Dienstag mit. Auch sollen schrittweise Flugzeuge nicht mehr zugelassen werden, die viel Lärm verursachen wie die Boeing 747.
Umweltschutzverbände und Anwohner reagierten positiv auf die Ankündigung. Kritisch äußerten sich dagegen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Die Fluggesellschaft KLM, deren Basis Schiphol ist, reagierte überrascht. KLM hätte sich ein gemeinsames Vorgehen der Luftfahrtbranche gewünscht, um den Ausstoß von CO2 sowie Lärmbehinderung zurückzudrängen, hieß es.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte dagegen den Plan. Die Luftfahrt überschreite die Grenzen von Anwohnern, Natur und Klima, sagte Maarten de Zeeuw von Greenpeace. Auch die angekündigte Verbannung von Privatjets sei ein positiver Schritt. "Diese Art des Verkehrs ist in Zeiten der Klimakrise schamlos und geht echt nicht mehr."
Keine Abflüge zwischen Mitternacht und 6 Uhr
Schiphol will, dass zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh überhaupt keine Flüge mehr starten und bis 5 Uhr auch keine Maschinen mehr landen dürfen. Nach Angaben des Flughafens soll es um rund 10.000 Nachtflüge pro Jahr gehen.
Die Regierung hatte beschlossen, dass der Flughafen wegen Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung bis zum kommenden Jahr die Zahl der Flüge von maximal 500.000 auf 440.000 jährlich verringern muss. Ab November soll zunächst eine Obergrenze von 460.000 Flügen gelten. Dagegen hatten KLM und vier andere Fluggesellschaften geklagt.
Mehr Privatjetflüge als vor Corona
Erst Ende März hatte eine Greenpeace-Analyse für Aufsehen gesorgt: Die Coronaflaute mit 118.756 Privatjet-Flügen in Europa (EU27, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Schweiz) im Jahr 2020 hatte demnach nicht lange angehalten. Ganz im Gegenteil sind die Zahlen in den vergangenen drei Jahren um 382 Prozent gestiegen. Mit 82 Privatjet-Flügen schlug 2022 alleine die 48-Kilometer-Strecke zwischen Wien und Bratislava zu Buche.
Wenn sich dem Beispiel vom Amsterdamer Flughafen mehrere anschließen, wird es für unsere vielfliegende grüne Ministerin echt schwierig.
Ich will unbedingt auch weiterhin mit meinem Privatjet fliegen ...
Dann starten oder landen halt die Privaten von einem anderen Flughafen.
Ist nur Augenauswischerei.
Es geht halt nichts über einen eigenen Flieger.
Aber bitte, die fliegen doch eh alle mit e-fuels
oder nicht ?