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Wolfgang Joop: Keine Party zum 75er  

14. November 2019, 09:04 Uhr
Wolfgang Joop
Der deutsche Modeschöpfer wurden in den 1980 Jahren zum Schneider der Reichen  Bild: epa

"Ich bin nicht gern alt, aber wer will denn jung sterben", sagt der deutsche Modedesigner, am Montag 75 Jahre alt wird. Gefeiert wird allerdings nicht, denn „viele Ältere auf einem Haufen wirken unappetitlich", findet er. 

Das breite Lächeln und der sommerliche Teint, dazu immer eine große Leichtigkeit in seinem eigenen Outfit - das sind seine Kennzeichen. Geboren wurde Joop am 18. November 1944 auf einem Landgut in der Nähe von Potsdam, der Stadt, in der er seit 1998 wieder lebt.

Sein Vater war lange in Kriegsgefangenschaft, das Einzelkind Joop wuchs behütet von einer großen Familie auf, die trotz Nachkriegszeit gut versorgt war. 1952, als Joop acht Jahre alt war, kehrte der Vater zurück und nahm Frau und Sohn mit nach Braunschweig. Der kleine Bub mochte die Stadt jedoch nicht, weniger noch die übergroße Strenge des Vaters.

Nachdem er zunächst als Redakteur für eine Modezeitschrift gearbeitet hatte, gewann Joop 1970 mit seiner damaligen Frau Karin einen Wettbewerb der Modezeitschrift "Constanze" - der Einstieg in die Welt der Designer. Seinen Durchbruch schaffte er 1978 mit einer ersten eigenen Pelzkollektion. "Prussian Designer", einen preußischen Designer, nannte ihn die von seinem Stil angetane "New York Times".

Der in den 60er- und 70er-Jahren unstet lebende Joop - in dieser Zeit kamen seine Töchter Jette und Florentine zur Welt - wurde in den 80er-Jahren zum Schneider der Reichen aus Deutschland. Joop kostete das Leben in dieser Zeit aus, inklusive Drogenkonsum. Nach der Wendezeit zog es ihn aus Hamburg zurück zu den familiären Wurzeln in Potsdam. Und in Nachbarschaft zur Hauptstadt Berlin entwickelte Joop seinen Stil fort.

Das Geschäftliche lief spätestens glänzend, seit er ab Mitte der 80er-Jahre mit dem damaligen Lancaster-Chef Herbert Frommen sein Modelabel zu einer Weltmarke mit Lifestyleprodukten wie Uhren, Taschen und Parfums ausbaute. Parallel zum Wachstum verlor Joop allerdings die Freude - er habe sich seinen Produkten gegenüber immer fremder gefühlt, sagte er einmal. Joop verkaufte seine Anteile und zog sich 2001 ganz aus dem Unternehmen zurück, das seinen Namen trägt.

Der seit Jahren offen bisexuell lebende und mit seinem langjährigen Partner Edwin Lemberg verpartnerte Joop wurde Kunstsammler, begann zu zeichnen, wurde Schauspieler und Schriftsteller und startete eine späte Laufbahn im Fernsehen. Heidi Klum holte ihn 2014 in ihre Castingshow "Germany's Next Topmodel". Die Show hatte er vorher wegen Exhibitionismus abgelehnt - um dann Klum doch zuzusagen. "Ich bin - typisch Modeleute - leicht verführbar, das Maul aufzumachen", sagte Joop der "taz" über sich. Und das Topmodel ist für ihn "eine geilere Misswahl als früher - es geht um die Schicksten, die ein Land zu bieten hat".

Aus der Show stieg Joop nach zwei Staffeln 2015 wieder aus, als Folge ist er aber bis heute auch bei jüngeren Menschen wieder populär. Beruflich kümmert er sich verstärkt ums Modedesign. Der Luxushemdenanbieter van Laack präsentierte Joop im Frühjahr als neuen Kreativdirektor.

Der Jubilar, der sich kürzlich auf einer Lesereise zu seiner neuen Autobiografie einen Knöchel brach und deshalb eine Zwangspause einlegen musste, will zu seinem Geburtstag keine Party. "Nein, viele Ältere auf einem Haufen wirken unappetitlich", sagte er der "taz".

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