Raus aus der Prostitution: Ordensfrau im Kampf gegen den Menschenhandel
LINZ / WAIZENKIRCHEN. Die gebürtige Waizenkirchnerin Maria Schlackl will Opfern ihre Würde zurückgeben
Es sind zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die hier aufeinanderprallen. Es ist die Geschichte von Frauen aus Osteuropa, Afrika oder Asien, die von einem besseren Leben in Österreich träumen und in den Fängen von Menschenhändlern und in der Prostitution landen. Und es ist auch jene von Ordensschwester Maria Schlackl, die einigen dieser Frauen hilft, auszusteigen, ihnen eine Stimme gibt und unermüdlich auf das Schicksal sexuell ausgebeuteter Frauen aufmerksam macht.
Den Ausstieg geschafft
"Vieler dieser Frauen sind auf unschuldige Weise hineingeraten, etwa eine junge Nigerianerin, die ich seit mehreren Jahren begleite und die den Ausstieg geschafft hat", sagt die gebürtige Waizenkirchnerin. Die 68-Jährige gehört dem Orden der Salvatorianerinnen an, der sich in 29 Ländern auf vier Kontinenten im Kampf gegen den Menschenhandel engagiert. Schlackl brachte das junge Mädchen, das durch falsche Versprechungen einer Freundin ihrer Oma nach Oberösterreich geholt wurde und bereits mit 15 Jahren in Bordellen anschaffen musste, in einer Schutzwohnung in Wien unter. An dem geheimen Ort werden derzeit zehn Frauen mit ihren Kindern psychologisch und juristisch betreut. Die heute 22-jährige Nigerianerin hat gut Deutsch gelernt, hat mit Hilfe der Ordensschwester einen Job gefunden und macht derzeit eine Ausbildung.
In Planung ist auch ein Film, in dem das Opfer von Menschenhändlern anonymisiert seine Geschichte erzählt. Darüber, wie das Mädchen mit einem gefälschten Pass um vier Jahre älter gemacht und in Nachtclubs zur Prostitution gezwungen wurde, um Geld für die Miete und das Essen hereinzubringen sowie die Kosten für den Flug zurückzuzahlen. Und darüber, wie brutal manche der Freier mit ihm umgegangen sind.
Als ihre Hauptaufgabe sieht Schlackl die Aufklärung und Bewusstseinsbildung über diese moderne Form der Sklaverei, die weiter wächst, weil es einen lukrativen Markt dafür gibt. In Oberösterreich sind aktuell rund 1000 Prostituierte registriert mit tausenden Kunden täglich. Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher liegen, regelmäßig fliegen illegale Bordelle auf.
"Wir werden den Menschenhandel nicht abschaffen können, aber es wäre fatal, nichts zu tun. Denn die Frauen gehen kaputt an Leib und Seele", sagt die Initiatorin von "Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde in Oberösterreich". Kürzlich ist Schlackl an einem Bordell vorbeigefahren. "Dort wurden Frauen als ,Gusto- und Lieblingsstück‘ angepriesen, wie ein Stück Vieh."
Sie hält Vorträge, geht in Schulen, wo sie mit den Mädchen und Burschen über Rollenbilder und Geschlechtergerechtigkeit diskutiert. In Planung ist außerdem eine Benefizmatinee im Linzer Musiktheater.
Die Waizenkirchnerin hat sich bereits im Alter von 19 Jahren für das Leben als Ordensschwester entschieden. In ihrem Elternhaus spielten kirchliches Engagement und der Einsatz für andere immer eine große Rolle, auch die jüngste Schwester ist Salvatorianerin. Seit sechs Jahren engagiert sich Maria Schlackl gegen den Menschenhandel. "Es ist ein schönes, erfüllendes Leben mit Sinn", sagt die Ordensfrau, die enorm viel Energie und Lebensfreude ausstrahlt.
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Waizenkirchen?
Wohl a alte Anhängerin vom Humer Martin?
Warum müssen Sie diese tapfere Frau in den Dreck ziehen?
Kriminelle lieben offene Grenzen,
Vmtl. haben Sier keinen Ahnung von der Situation betr. Menschhandel i.Ö.
Dieser Handel funktioniert nur bei einheimischer Nachfrage von österreichischem Männern!
Ihr post ist beschämend dumm!
Zu Ihrer Info:
https://bundeskriminalamt.at/303/start.aspx
Kriminelle lieben geschlossene Grenzen. Sicher falsch. Konkretisieren Sie ihre Vorstellungen!
Gute Frau.
Die Menschenwürde ist eine Bürde für den lukrativen Menschenhandel. Rechtsverkehrte wollen darum Menschenrechte beschneiden und den Menschenmarkt vereinfachen.