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Karl Steger lebt bis zum Umfallen für den Boxsport

Von Erik Famler, 14. Oktober 2013, 00:04 Uhr
Karl Steger lebt bis zum Umfallen für den Boxsport
Karl Steger beim Training. Fünf Mal die Woche steht er noch in der Halle. Bild: Privat

WELS. Der 76-Jährige brachte es als sportlicher Leiter des Boxclub Wels auf mehr als 300 Staats- und Landesmeistertitel.

Früher trugen seine Schützlinge Namen, die man sich noch merken konnte, doch inzwischen tut sich Karl Steger schwer, seine besten Kämpfer der Reihe nach aufzuzählen. „Rudik, Faruk, Ismail, Amas, Rexford“. Der sportliche Leiter des ASKÖ Wels könnte zur städtischen Integrationspolitik eine ganze Menge beitragen.

Als die gute Seele des Welser Boxsports vor vier Jahrzehnten seine Trainerkarriere startete, entsprang die vereinseigene Boxelite noch dem heimischen Arbeitermilieu. Das Brüderpaar Reich errang etliche Staatsmeistertitel. Vor ihnen sammelten „die drei Kappl-Buam“ (Zitat Steger) nationale Lorbeeren. Steger formte aus den jungen Raubeinen technisch gute Boxer, die in Österreich kaum jemand schlagen konnte. Nach mehr als 50 Jahren Boxsport hat der pensionierte Laborant, der sich zwecks nachvollziehbarer Imagepflege mit einem Ingenieurstitel schmückt, noch immer nicht genug. Am Wochenende unterstrichen seine „Buam“ vor eigenem Publikum wieder eindrucksvoll ihre landesweite Vormachtstellung. Beim Ausscheidungskampf in der Vogelweider Sporthalle gewannen Stegers Boxer sieben von acht möglichen Kämpfen. Rund 40 Staatsmeistertitel und bis zu 200 Landesmeister gehen inzwischen auf sein sportliches Konto.

Bis heute leitet Steger noch immer jedes Training. Fünf Mal die Woche sieht man ihn bei seinen Boxern. Fuß- und Schlagtechnik, Taktik, die richtige Einstellung zum Gegner. Der 76-Jährige hat es noch drauf, wie man in der Sportlersprache zu sagen pflegt. Die Entwicklung des Boxens beobachtet Steger mit wachsender Skepsis: „Jetzt hauen sie wie die Bären mit der Innenhand zu und kein Ringrichter sagt etwas“, bedauert Steger den Niedergang der gepflegten Boxsitten. Sorge macht ihm auch die Tendenz in Richtung Profisport: „Der neue Präsident des Weltboxverbandes möchte Amateure und Profis zusammenführen. Die Auswüchse sind schon erkennbar. Inder Eliteklasse wird neuerdings ohne Kopfschutz geboxt.“

Dass das Image des Boxsports ein nachhaltig ramponiertes ist, wird speziell bei der zähen Sponsorensuche deutlich. Vereinspräsident Gerhard Polzinger ist auch der Hauptfinanzier. Ihm die sportliche Leidenschaft abzusprechen, wäre unfair. Dennoch dient ihm der Verein auch oder vor allem als Rekrutieranstalt für seine Putzfirma. Kräftigen Männern steht dort jede Tür offen.

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1  Kommentar
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GunterKoeberl-Marthyn (17.985 Kommentare)
am 17.10.2013 20:19

Karl Steger, zeigt von erfolgreicher und liebevollen Integration durch Sport und Leistung und verdient höchsten Respekt und Anerkennung und Dank. Die Stadt Wels darf so richtig Stolz sein auf so eine "Welser Legende"!

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