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Wie Steyr auf Umwegen ein Weltmusikfestival erlebte

Von Hannes Fehringer, 05. November 2014, 06:59 Uhr
Unverhofft kommt oft: Wie Steyr auf Umwegen ein Weltmusikfestival erlebte
Heftiges Gebläse für die Straßenmusik: Thomas Gansch (Bildmitte) sieht die Pflasterkunst als Wurzel für die Musik in den Konzertsälen. Bild: MOSER

STEYR. Straßenmusik hin und her: Benefizkonzert im Museum Arbeitswelt war geballte Tonkunst.

Das Dach des Museums Arbeitswelt war wenigstens dicht gegen die Nasskälte des Nebelnovembertages. Am Nachmittag hatte Konzertpianist Paul Gulda sein Cembalo noch der Witterung am Stadtplatz ausgesetzt, am Abend tanzten seine Finger zu Bach über die Tasten.

Das Benefizkonzert, vom Akkordeonvirtuosen Paul Schuberth als Protestkundgebung gegen eine Verordnung des Magistrates zur Straßenmusik zusammengetrommelt, bot im Vorbeigehen Hörgenuss höchster Klasse. Otto Lechner, Krzysztof Dobrek und Organisator Schuberth auf einem Fleck waren gleichzeitig ein Höhenflug auf dem Knöpfcheninstrument. Wenn Vollblutmusiker zu einem guten Zweck zusammentreffen, dann wird gejammt und gejazzt und aus dem eigenen Fundus improvisiert. Manche Stücke haben ihre Lebenskraft, weil sie nur auf Akkordfolgen und Melodieläufe aufbauen, die schnell auf einen Zetel gekritzelt wurden. Trompeter Thomas Gansch musste sich zu einer "Morgenkomposition" von Schuberth kurz mal hinsetzen, dann rangen die Tonsprünge dem Bläser von Mnozil Brass nur ein Lächeln ab: "Das ist eine ganz hinterhältige Komposition."

Die Message brachte nach der des Zeitverzuges durch besonders gut drauf befindlicher Musiker wegen verspäteten Pause ein Mann von der Straße an: Valentin Konecovsky zeigte auf, dass es auf den Steyrer Gehsteigen "La Paloma" winselnde Akkordeons schon geben mag, aber eben nicht nur: Der Bulgare, der in Steyr lebt, beherrschte bei den Tänzen aus seiner Heimat sein Instrument aus dem kleinen Finger.

Der Straßenmusikant bestand im Konzertsaal mit Bravour, was die Profis wiederum weniger verwunderte: Krzysztof Dobrek erinnerte an seine ersten Auftritte mit dem Akkordeon auf der Wiener Kärntnerstraße. "Mit elf Stunden in der Woche wär’ der nie so gut geworden", merkte Thomas Gansch mit einem Seitenblick auf den Könner an.

Politiker waren Stadtrat Michael Schodermayr (SP), Grünen-Chef Kurt Apfelthaler und Bürgerlisten-Mandatar Wolfgang Glaser zu sehen. Sie hielt Paul Gulda für wichtige Partner: Es wäre gut, nicht voreilig zu verordnen, sondern alle Beteiligten würden miteinander reden, sagte der Pianist. Zugehört haben sie jedenfalls am Montagabend, der auf alle Fälle ein Konzertereignis auf Jahre hinaus war.

Benefizkonzert für Straßenmusik, Museum Arbeitswelt Steyr, Montagabend, Otto Lechner, Paul Gulda, Krzysztof Dobrek u.a.

OÖN Bewertung: 6 von 6 Sternen

 

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1  Kommentar
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Kyselak.war.hier (1.593 Kommentare)
am 05.11.2014 07:58

in der tat ein ausnahmekonzert!
auch der spendentopf war gut gefüllt, nur die kühlschränke an den bars hielten dem andrang nicht stand...

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