Pfeil startete mit einem Heimsieg in die Olympia-Quali
STEYR. Topfavoriten Valentin Pfeil und Andrea Mayr gewannen einen rasanten Adventauftakt.
"Ich sehe nach wenigen Metern, ob er gut drauf ist", sagte Leopold Pfeil im Zielbereich, "heute war er es." Der Tierarzt und ehemalige Steyrer Vizebürgermeister kennt seinen mittlerweile 30-jährigen Sohn Valentin perfekt. Denn Österreichs siebenfacher Meister – im Halbmarathon, über 10.000 Meter und im Crosslauf – feierte bei der 14. Auflage des Steyrer Christkindllaufes einen Start-Ziel-Erfolg. Bei seinem Saisonauftakt zur Olympia-Qualifikation für den Marathon in Tokio 2020 war Valentin – verzeihen Sie das Wortspiel – sogar pfeilschnell. Der Steyrer war auf der 5200 Meter langen Strecke von der Promenade über die Berggasse und durch den Schlosspark, die zweimal zu absolvieren ist, in 15:12 Minuten gleich um 47 Sekunden schneller als Vorjahressieger Klaus Vogel aus Amstetten. Und das, ohne sich völlig zu verausgaben.
"Es ist immer schön, wieder einmal in der Heimat zu laufen", sagte Pfeil, der sein Tempo Richtung Ziellinie deutlich reduzierte, um seinen vielen Fans entlang der Strecke zuzuwinken, "ich stecke mitten in der Vorbereitung, habe mich aber sehr gut gefühlt. Die erste Runde war schon wirklich schnell."
Rattinger feierte Geburtstag
Wie rasant der Auftakt in den Laufadvent wirklich war, zeigen auch die Zeiten der nächstplatzierten Athleten: Marathon-Staatsmeister Isaac Kosgei von der Zehnkampf Union, der als Zweiter nur vier Sekunden hinter Pfeil den Marathon-EM-Dritten Christian Steinhammer (15:17) aus Mödling im Zielsprint noch abfing, und der Viertplatzierte Nikolaus Franzmair (Zehnkampf Union, 15:49) blieben ebenfalls deutlich unter der Vorjahres-Siegerzeit. In 16:02 Minuten blieb Pfeils Teamkollege Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) nur knapp darüber. Er war dennoch ein Sieger, schließlich feierte er auf der Laufstrecke seinen 21. Geburtstag.
Mit der in Wels geborenen Andrea Mayr (SV Schwechat) setzte sich auch bei den Frauen die Favoritin durch. Die Rekord-Welt- und Europameisterin im Berglauf stellte einmal mehr ihre Konstanz unter Beweis und blieb in 17:31 Minuten nur drei Sekunden hinter ihrer Siegerzeit aus dem Vorjahr. Hinter ihr landeten Bernadette Schuster (SK Voest, 17:47) und Anna Baumgartner (SU IGLA, 18:21) auf den weiteren Stockerlplätzen.
Viele maskierte Läufer
Rundum zufrieden gab sich bereits während des Christkindllaufes LAC-Obmann Friedrich Steinparz: Mit 501 Läufern im Hauptlauf und 280 beim Nachwuchs wurde das Vorjahresfeld um mehr als 100 Starter übertroffen. "Einerseits ist die Qualität unseres Starterfeldes österreichweit fast einzigartig, andererseits sind wir ein Volkslauf für Hobbyläufer aus der Region", sagt Steinparz, den speziell die vielen maskierten Läufer, vom Christkindl bis zum Eisbären, freuten. Mit dem Hauptpreis für die beste Verkleidung wurde von Bäcker Rainer Fröhlich das Jugendzentrum Gewölbe ausgezeichnet, das als Weihnachtspackerl unterwegs war. Einen Sonderpreis erhielt eine Läufergruppe aus St. Valentin, die sich als Kripperl samt Ochs, Esel und Jesuskind kostümiert hatte.