Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach Diät haben Bären wieder Normalgewicht

Von Hannes Fehringer, 09. August 2018, 00:04 Uhr
Nach Diät haben Bären wieder Normalgewicht
Tierarzt Karl Auinger ist zufrieden: Die Bären haben jetzt kein Fett mehr auf den Rippen und sind gesund. Bild: Josef Moser

STADT HAAG. Pfleger im Tierpark Haag mussten die Fütterung umstellen, nachdem die Braunbären an Fettleibigkeit litten.

Kritikern der Gefangenschaft von Tieren war es schon vor sechs Jahren aufgefallen: Die Bären im Tierpark Haag hatten Übergewicht und beträchtliche Kilogramm auf der Waage. Schon vor sechs Jahren hatten Vertreter des Tierschutzvereines "EndZoo" auf das Trauerspiel der fettrunzeligen Kolosse hingewiesen, die sich nur noch behäbig vom Erdboden aufrafften, wenn ihnen ein weiterer Besucher des Tieraprkes ein Leckerli über den Zaum geworfen hatte. Wegen des Überangebots an Nahrung durch einen benachbarten Anglerteich, aus dem Fischreste und Fischteile über ein Rinnsal angeschwemmt wurden, gingen die Braunbären förmlich aus dem Leim, dass sie dem damaligen Chefpfleger Johann Veigl erbarmten. Er forderte Maßnahmen von der Stadtgemeinde Haag als Trägerin des Parks, blieb aber ungehört.

Tierarzt und Pflegeleiter Karl Auinger zog jetzt aber eine Diät gegen den Bärenhunger strikt durch: "Wir mussten das Leid der Tiere beenden", sagt er. Die Nahrungszufuhr aus dem Fischteich wurde abgestellt, die Besucher angehalten, keine Bären zu füttern. Auf den Speisezettel für die allesfressenden Raubtiere kam verstärkt Gemüse und Obst, während die Fleischfütterung eingeschränkt wurde. Auch die Fütterung durch die Besucher wurde eingestellt.

Meister Petz hat das von der Tierparkleitung eisern durchgezogene Abspecken gutgetan. "Wir haben auf den Kalorienhaushalt der Tiere genau geachtet", sagt Auinger, "jetzt haben wir sie Gott sei Dank wieder auf Normalgewicht herunten." Gefüttert wird nur noch genau nach veterinärmedizinischem Ernährungsplan. Etwa Braunbär "Akas" ist indessen in seinem Verhalten viel sportlicher geworden. Weil sie nicht mehr so viel Last zu Boden drückt, finden die Tiere auch wieder Spaß an der Bewegung. Akas greift sich mit seinen Pranken Felsblöcke und wirft sie wie Kugelstoßer um sich. Auinger: "Das sieht geradezu nach einem Workout eines Sportler aus."

Die Erdmännchen beginnen mit der Grabungsarbeit
Praktikantin Barbara füttert nicht scheues Erdmännchen mit Küken. Bild: Moser

Die Erdmännchen beginnen mit der Grabungsarbeit

Die Handwerker müssen an dem neuen Freigehege noch die letzten Infotafeln anschrauben, dann beginnt auch für die vier neuen Erdmännchen im Tierpark Haag die Arbeit draußen vor dem Stall: mit den Pfoten im Erdreich zu scharren und ein Labyrinth an Gängen zu graben.

Wie bei den Urahnen in der afrikanischen Steppe wird sich von den vier Nachkömmlingen von Zootieren aus Leipzig und aus Linz dann immer einer auf die Hinterbeine stellen und Wache schieben. „Das ist nicht bloß eine Show für die Tierparkbesucher“, sagt Leiter und Tierarzt Karl Auinger, „sie müssen sich wirklich vor Feinden aus der Luft in Acht nehmen.“ Beispielsweise ein Kolkrabe, der über dem Gelände kreist, oder ein Bussard könnte herabstechen und sich eines der Erdmännchen greifen. „Die schaffen das, dass sie sich im Ernstfall in Sicherheit bringen“, sagt Auinger. Zudem hat die Tierparkverwaltung den kleinen Kerlchen aus Beton Termitenhügel geformt, in denen sie Zuflucht suchen können und die als Wärmespender an kalten Tagen mit Infrarotlampen ausgestattet sind.

Das eigentliche Sicherheitssystem übernehmen die Erdmännchen selber, indem sie fleißig Gänge in die Erde graben. „Wir haben unter dem Erdboden einen Maschendrahtzaun verlegt, damit sie uns nicht entwischen“, sagt Auinger.

Die drei Erdmännchen und das Weibchen hat man angeschafft, weil es eine sehr publikumsattraktive Tierart ist. Das nach modernsten Gesichtspunkten der Zootierhaltung gebaute Gehege kostete die Stadtgemeinde als Betreiber 250.000 Euro, kommt einem stattlichen Einfamilienhaus für die vier Exoten gleich.

Warum drei Männchen und nur ein Weibchen angeschafft wurden, erklärt Auinger aus der Verhaltensweise der kleinen Steppenbewohner. „Auch bei mehr Weibchen ist nur eines die Königin, die von den Männchen begehrt wird und Junge bekommt.“ Die jetzige Geschlechterverteilung garantiert daher nahezu Nachwuchs bei den Erdmännchen im Haager Tierpark. „Wir wollen eine Population aufbauen“, verrät Auinger. Am Speisezettel der putzigen Tiere steht Kost, die für uns Schlangenfraß wäre: Besonders gern zerbeißen sie mit ihren Zähnchen Hühnerküken – ein Ausschussprodukt der Agrarindustrie.

mehr aus Steyr

Der Kruglsteg muss eine Woche gesperrt werden

Klimawandel dürfte bis 2050 Haupttreiber für Aussterben von Arten sein

Neue Verkaufsleiterin in Wolfern

Sein Herz ist voll Mitgefühl: Ein Pilgermarathon für die Vergessenen von Lesbos

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mitreden (28.669 Kommentare)
am 09.08.2018 08:30

hoffentlich werden die Erdmännchen nicht auch so fett. (Wie im Münchener Zoo)

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen