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Katrin Auer: Zielstrebig zurück in die Zukunft

Von Kurt Daucher, 25. Jänner 2013, 00:04 Uhr
Katrin Auer: Zielstrebig zurück in die Zukunft
Katrin Auer: Seit kurzem ist sie als MAW-Geschäftsführerin im Amt. Bild: Daucher

STEYR. Die Neo-Geschäftsführerin des Museums Arbeitswelt will mit einer neuen Ausstellung an alte Erfolge anknüpfen.

Seit Beginn des Jahres ist Katrin Auer als Geschäftsführerin des Museums Arbeitswelt im Einsatz. Die 38-Jährige will langfristig eine Ausstellung schaffen, die ähnlich wie „Arbeit/Mensch/Maschine“ in der Geschichte der Arbeitswelt wurzelt und wieder Besucher nach Steyr lockt.

 

OÖN: Frau Auer, können Sie sich noch erinnern, wann Sie zum allerersten Mal im Museum Arbeitswelt waren?

Das war bei der Landesausstellung „Arbeit/Mensch/Maschine“. Da war ich 13 Jahre alt. Ich kann mich noch an einiges erinnern – an das Wasserrad natürlich oder an den Metall-Menschen, der vor dem Haus gestanden ist. Ich kenne die Gegend aber auch aus persönlichen Gründen. Meine Urgroßmutter hat ganz in der Nähe ein Haus besessen. Da war ich als Kind oft zu Besuch.

Ihre Eindrücke damals?

Ich habe das natürlich noch mit anderen Augen erlebt. Ich weiß aber, es war sehr spannend – auch dieser Raum im ersten Stock mit dem Ausblick auf die Zukunft der Arbeitswelt. Dieser futuristisch gestaltete Raum hat mich sehr beeindruckt als Kind. Es hat sicher dazu beigetragen, dass ich mich für Geschichte zu interessieren begonnen habe.

Sind Sie so wie andere Kinder auch auf dem überdimensionalen Hammer herum geklettert, der da auf dem Vorplatz gestanden ist?

Nein, davon wüsste ich nichts. So mutig war ich nicht.

1987 waren 386.000 Besucher im Museum Arbeitswelt. Dabei war es nur etwas mehr als ein halbes Jahr lang geöffnet. Unvorstellbar eigentlich ...

Ich habe das Gefühl, das ist wirklich auch ein Ergebnis dieser „Grabe, wo du stehst“-Bewegung. Darüber habe ich jetzt mehr erfahren durch den Kontakt mit einigen Beteiligten von damals. Es war mir bisher nicht bewusst, auf welch breiter Basis da gearbeitet wurde und wie viele Leute recherchiert und etwas beigetragen haben zu dieser Ausstellung.

Die andere Sache, die zum Erfolg beigetragen hat, war die Inszenierung der Ausstellung durch den Bühnenbildner Hans Hoffer.

Ja, das sehe ich auch so.

Das Museum heute schaut anders aus als damals. Es ist als Veranstaltungszentrum unverzichtbar. Die pädagogische Abteilung macht ausgezeichnete Arbeit, vor allem mit der Politikwerkstatt Demos. Die aktuelle Ausstellung ist sicher nicht das, was man sich erwartet hat. Es kommen ja auch kaum Besucher.

An den Erfolg von „Arbeit/Mensch/Maschine“ anschließen, ist nicht einfach. Es war auch eine Landesausstellung damals. Das ist etwas anderes.

Warum aber funktioniert die aktuelle Ausstellung nicht – weil sie mehr Verwirrung stiftet als Erklärungen liefert? Eine gute Ausstellung heißt es, sollte doch selbsterklärend sein.

Es stimmt, die Ausstellung „working.world.net“ ist verwirrend. Sie hat hohe Ansprüche. Sie soll aber auch widerspiegeln, wie die Arbeits- und Lebensverhältnisse sind. Und die sind weit nicht mehr so klar wie früher. Das aber frustriert die Menschen.

Die Besucher wollen Orientierung ...

Darüber sind wir uns auch hier im Haus einig. Wir machen uns auch schon intensiv Gedanken über eine neue Ausstellung. Langfristig wollen wir an die Erfolgsfaktoren von damals anschließen. Steyr hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten. Wir wollen auch die Steyrer wieder als Besucher gewinnen – dass sie sagen, heute haben wir Besuch, da gehen wir zusammen ins Museum Arbeitswelt.

Wo liegt die Zukunft des Hauses? Was sind Ihre Ideen?

Die Zukunft wird sein, dass wir wieder einen historischen Teil in der Ausstellung haben und dass Steyr als Referenzpunkt eine Rolle spielen soll. Es wird auch wieder eine Ausstellung sein, die dramaturgisch inszeniert ist – so, dass die Menschen, die hierher kommen, überrascht und emotional angesprochen werden. Wir möchten natürlich auch unsere Zielgruppe wieder erweiterten.

Ihre Vorgängerin, Gabi Heger, war als Netzwerkerin sehr erfolgreich. Dank der Kontakte, die sie gepflegt hat, sind ausreichend Subventionen geflossen. Werden Sie da Schritt halten können?

Gabi Heger hat mich all ihren Kontakten vorgestellt. Wir waren im November und Dezember gemeinsam auf Tour. Ich kann daran anschließen. Es war das Feedback auch sehr gut mir gegenüber.

Ein Handicap, das Sie zu tragen haben: Sie müssen mit weniger Personal das Auslangen finden.

Ja, genau. Wir sind aber, glaube ich, nach wie vor recht gut aufgestellt. Das gilt auch für die pädagogische Abteilung – auch wenn die Kollegen dort voll ausgelastet sind. Wir übernehmen zusätzlich die Vermittlung im „Stollen der Erinnerung“. Der wird im Herbst eröffnet. Die Vorarbeiten dafür sind voll im Laufen.

Sie haben sich schon eingelebt hier im Museum?

Ich bin mit offenen Armen empfangen worden. Alle, die hier im Haus beschäftigt sind, sind überaus kompetent. Es läuft alles wie am Schnürchen.

Vorsitzender des Vereins „Museum Arbeitswelt“ ist Steyrs ehemaliger Vizebürgermeister Dietmar Spanring. Er hat zu seiner Zeit als Kulturreferent einen Museumsverbund propagiert.

Eine Kooperation mit dem Stadtmuseum soll es geben – egal ob die Landesausstellung, um die man sich beworben hat, kommt oder nicht. Ich bin da sehr offen dafür. Wir sollten aber als Museum Arbeitswelt eigenständig bleiben: Eine gemeinsame Verwaltung und Mitarbeiter, die in beiden Häusern zum Einsatz kommen – ich weiß nicht, ob das realistisch ist.

 

Zur Person

Katrin Auer ist 38 Jahre alt und in Steyr zu Hause. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, der aus Griechenland stammt, lebt sie in einem Haus in der Innenstadt. Auch ihr Hund ist ein gebürtiger Grieche. Sein Name Chioni bedeutet so viel wie „Schnee“.

Ehe sie die Geschäftsführung im Museum Arbeitswelt übernahm, war die Historikerin im Wiener Institut für Konfliktforschung tätig. Auch im elterlichen Busunternehmen hat Auer mitgearbeitet.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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atmos99 (1.063 Kommentare)
am 12.05.2016 16:41

Das Arbeitsmuseum in Steyr war stets ein Selbstbedienungsladen der SPÖ.

Wer also durch Parteigünstlingswirtschaft in solche Positionen des geschützten, öffentlichen Bereiches gehievt wurde, sollte sich derartige Äußerungen sparen.

Den Sozis scheinen die Felle davon zu schwimmen - anders kann man sich den aktuellen, panischen Rundumschlag nicht mehr erklären.

Zudem auch noch wahltaktisch unklug, denn je mehr sie auf Hofer eindreschen, desto größer die Sympathie für denselben. Die Stimmungsmache "alle gegen einen" hat nämlich der Wähler noch nie gut gefunden!

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( Kommentare)
am 27.01.2013 14:47

Was machen eigentlich die zahllosen Beschäftigten dieses Arbeitertempels während der Schließzeiten, die ja einige Monate andauern ?
Daumendrehen, urlauben oder ?

Rege Tätigkeit im Inneren des Defizitspenders ist nie zu sehen, wahrscheinlich wird nächstens gearbeitet, wie auch in den benachbarten Etablissements ! grinsen

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RUNGHOLT (206 Kommentare)
am 26.01.2013 07:23

Dem ist nichts hinzuzufügen!
Obwohl Frau Auer ihren Job gut macht!

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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 25.01.2013 07:49

Das Museum Arbeitswelt gehört eigentlich/endlich zugesperrt und das Gebäude der Fachhochschule zur Verfügung gestellt.
Die Extrasubventionen der Stadt, die für das Liebkind der Steyrer Sozialisten ausgegeben wurden, gehen in die Millionen. Dafür hat man das Steyrer Heimatmuseum auf dem Grünmarkt verrotten lassen.
So schaut's aus.

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