Glocken werden auf "Kur" geschickt
AMSTETTEN , LINZ. Zwei Weltkriege hat das Geläut der Filialkirche St. Agatha der Amstettner Salesianerpfarrer überstanden. 500 Jahre alte Glocken werden restauriert
Eigentlich hat Pater Josef Parteder (80) nach 39 Jahren Seelsorgetätigkeit in der St.-Severin-Pfarre im Linzer Hafenviertel in der Amstettner Don-Bosco-Pfarre seinen Alterssitz bezogen. Aber den rührigen Gottesmann reißt es auch in der Pension um: Jetzt muss sich Parteder darum sorgen, dass die drei Glocken aus der Filialkirche St. Agatha wieder ganzerneuert und mit hellem Klang aus Holland zurückkehren.
Das Läutwerk des Kirchleins ist nämlich schon sehr in die Jahre gekommen. Die älteste Glocke dürfte im Jahr 1528 gegossen worden sein, jedenfalls legt das die Inschrift "Veritas vim patitur, anno dni 1528" (Wahrheit leidet, im Jahre 1528) nahe. "Die drei Glocken sind eigentlich noch gut erhalten", sagt der Glockenreferent der Diözese St. Pölten, Franz Reithner, "aber es gab schon klangliche Anzeichen, dass bald Risse entstanden wären." So weit soll es nicht kommen. Die Glocken wurden mit einem Kran vom Turm gehoben und zur Restaurierung in Asten und in den Niederlanden verfrachtet, wo Schäden in der Metalllegierung wieder ausgebessert werden. Wenn es nach Plan geht, dann kann Pater Parteder am Samstag, 29. September, die allmonatliche Messe im Kirchlein lesen, zu der die Glocken die Gläubigen rufen.