Neuer Bezirkspolizeikommandant: "Ich bin ein Kiberer mit Leib und Seele"

Seinen Dienst in Gmunden versieht er schon seit Jahresbeginn. Aber erst gestern wurde Oberstleutnant Gerhard Steiger in der Bezirkshauptmannschaft Gmunden offiziell in sein Amt als neuer Bezirkspolizeikommandant eingeführt. Der 58-Jährige folgt damit Walter Hölczli nach, der nach 41 Dienstjahren vergangenen Herbst in den Ruhestand ging.

Steiger ist Chef von 150 Bundespolizeimitarbeitern in acht Inspektionen zwischen Hallstatt und Vorchdorf. Die neue Aufgabe ist für ihn zugleich auch eine lang ersehnte Rückkehr zu seinen Wurzeln. Denn Steiger stammt zwar aus dem Salzkammergut, war hier aber nie im Dienst.

Video: Der neue Kommandant im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Aufgewachsen in St. Wolfgang

In St. Wolfgang aufgewachsen trat Steiger nach seiner Matura in Bad Ischl der Polizei in Salzburg bei und versah in der Mozartstadt Streifendienst, bevor es ihn nach Wien verschlug. Nach Abschluss seiner Offiziersausbildung 1995 leitete er elf Jahre lang die Kriminalpolizei in Wels. Danach wurde er nach Salzburg in das Polizei-Planungsbüro für die Vorbereitungen auf die Fußball-EM 2008 bestellt und war bis zum Vorjahr Büroleiter des Polizei-Controllings. „Da hast du nur mit Zahlen und Computer zu tun“, sagt er. „Ich bin aber ein Kiberer mit Leib und Seele. Ich wollte wieder an die Basis und zu den Menschen zurück.“

In Gmunden wurde Steiger gestern nicht nur vom Bezirkshauptmann Alois Lanz begrüßt. Auch die Bürgermeister und Abgeordneten des Salzkammerguts folgten der Einladung. „Wir haben bisher noch nie so einen Festakt gemacht, wenn neue Bezirkskommandanten ihr Amt antraten“, verriet der stellvertretende Landespolizeidirektor Alois Lißl beim Festakt. „Wir möchten damit aber auch ein Zeichen setzen: Die enge Zusammenarbeit mit den Menschen in der Region ist uns wichtig.“ Das gelte vor allem für die Bevölkerung.

Steigers wichtigstes Ziel ist es, „dass sich die Menschen im Salzkammergut sicher fühlen“. Die Herausforderungen im Bezirk Gmunden seien breit gestreut. Neben den alltäglichen Aufgaben im Verkehrs- und Kriminalitätsbereich gebe es hier auch starken Tourismus, Gewässer (Wasserpolizei) und Berge (Alpinpolizei).

Der neue Bezirkskommandant möchte „für eine gute personelle Entwicklung sorgen“, damit die Polizei im Salzkammergut langfristig gut aufgestellt ist.

Frau bleibt in Salzburg

Zurückstellen muss der neue ranghöchste Polizist im Salzkammergut sein Privatleben: Gerhard Steigers Partnerin betreibt eine Apotheke in Hallein und konnte nicht mit ihm nach Gmunden ziehen. „Wir werden uns vorerst leider nur noch an den Wochenenden sehen“, sagt er.