Liebstattsonntag und andere Events fallen nun dem Coronavirus zum Opfer

Die gestrige Entscheidung der Bundesregierung, große Menschenansammlungen wegen des Coronavirus einzuschränken, hat viele Veranstalter im Salzkammergut kalt erwischt – nicht aber die Stadtgemeinde Laakirchen. Diese hatte bereits am Montag beschlossen, den Ostermarkt in diesem Jahr abzusagen. Sicherheit und Gesundheit hätten Vorrang, erklärte Bürgermeister Fritz Feichtinger (SPÖ). "Wir wissen, dass diese Maßnahme nicht bei allen für Verständnis sorgt und für die Aussteller auch einen Verlust darstellt", so Feichtinger. "Aber wir sind diesen Schritt den Besuchern und der Bevölkerung Laakirchens schuldig." Der Ostermarkt locke Besucher aus weitem Umkreis an und werde gerade von älteren Menschen gerne besucht, für die das Coronavirus besonders gefährlich sei.

Abgesagt wurde gestern auch der Liebstattsonntag – und damit die größte Veranstaltung in der Region im Frühjahr. Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) rief gestern Nachmittag alle Verantwortlichen und Beteiligten zu einer Krisensitzung im Rathaus zusammen. Diese war bei Redaktionsschluss noch im Gange, doch das Ergebnis stand ohnehin fest. Es ging deshalb vor allem um Schadensbegrenzung. "Der Liebstattsonntag ist für unsere Stadt viel mehr als eine Sportveranstaltung oder ein Konzert", so Krapf. "Die Absage fällt uns deshalb alles andere als leicht. Aber wenn die Bundesregierung hier eine klare Linie vorgibt, halten wir uns natürlich daran, weil die Maßnahme ja auch sinnvoll und notwendig ist. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz vor weiteren Ansteckungen sind in diesen Wochen das Allerwichtigste."

Krisensitzung statt Probe

Eigentlich hätte heute die Generalprobe für die Premiere der Atzbacher Theaterwochen stattfinden sollen. Statt die Komödie "Die fromme Helene" zu proben, treffen sich die Laienschauspieler zu einer Krisensitzung. "Die Premiere am Samstag ist abgesagt", berichtet Johann Rutzinger von der Theatergruppe. Ob die weiteren Aufführungen später stattfinden oder komplett abgesagt werden, soll heute geklärt werden.

In Vöcklabruck war für Freitag ein Gastspiel der sizilianischen Sängerin Etta Scollo angesagt. Dieses Konzert findet ebenso nicht statt wie praktisch alle anderen Veranstaltungen im Stadtsaal. "Das trifft uns sehr", erklärt Simone Lindinger, Geschäftsführerin der städtischen Kultur und Freizeit GmbH (KUF). "Wir schauen, dass wir die meisten Veranstaltungen verschieben können und dass die verkauften Eintrittskarten gültig bleiben", sagt sie im Gespräch mit den OÖNachrichten. Die Kunden sind jedenfalls schon verunsichert: Seit gestern Nachmittag läutet laufend das KUF-Telefon, weil viele wissen wollen, wie es mit der Stadtsaalkultur in den nächsten Wochen weitergeht. Informationen dazu gibt es auf der Homepage www.kuf.at

Opfer des Coronavirus ist auch der Chor "Hawken Upper School Chorale", der am 19. März ein Gospelkonzert in Mondsee geplant hatte. Dem US-Chor wurde aber die Ausreise verboten.