Wirt, Feuerwehrmann, Heger und Jäger
Was man alles in 80 Lebensjahren unterbringen kann, das zeigte Josef Schmöller aus Gunskirchen. Ein Nachruf.
Weit über die Ortsgrenzen war "Pepi" ein Begriff. Geboren wurde er am 4. Jänner 1942 in Neufelden im Mühlviertel. Sein Vater Josef war Oberlehrer in Waxenberg und blieb in Stalingrad vermisst, seine Mutter Elsa war Handarbeitslehrerin. Sie heiratete später den vom Wirtshaus Pürnstein abstammenden Franz Scharinger, der Pepis Ersatzvater wurde.
1956 kauften sie das Gasthaus Haidinger in Gunskirchen. Pepi machte eine Lehre zum Maschinenschlosser bei Rotax, als aber sein Stiefvater 1959 starb, entschloss er sich zu einer zweijährigen Ausbildung an der Gastwirte-Fachschule in Salzburg. Bereits als Lehrling in Gunskirchen lernte er seine Gerti kennen. 1964 wurde geheiratet und das Gasthaus übernommen. Die Geburt der Söhne Pepi und Wolfi machte die Familie komplett. Zwar blieb das Wirtshaus sein Lebensmittelpunkt, aber auch Feuerwehr und Jagd gehörten fix zu seinem Alltag. Auch die Hege und Pflege im Wald gehörten zu seinen Leidenschaften, und in so manch anderen Vereinen, wie bei den Jagdhornbläsern, stellte er gerne seine Dienste zur Verfügung. Er war ein stets humorvoller, fröhlicher, hilfsbereiter und engagierter Mensch. 2001 wurde das Wirtshaus an Sohn Pepi übergeben. Fünf Enkelkinder und zwei Urenkerl sorgten dafür, dass es bei den Familienfeiern im Haus nie zu ruhig wurde. Mit vielen befreundeten Wirten standen in seinem wohlverdienten Ruhestand vor allem Reisen in fast alle Ecken der Erde auf dem Programm. Vor zwei Jahren erhielt er die Diagnose Leukämie. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, bis zuletzt im Wirtshaus mitzuhelfen. Vor allem der Frühschoppen am Sonntag war seine Leidenschaft. Obwohl es für ihn schon sehr beschwerlich war, war es ihm bis zum Schluss ein Anliegen, im geliebten Wald die Tiere zu füttern. Dort kam er am 18. September zu Sturz und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Kurz darauf hörte das Herz von Pepi für immer auf zu schlagen.