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Josef Wildfellner: Gewohnheiten waren dem Josef heilig

Von Erik Famler, 19. Dezember 2012, 00:04 Uhr
Gewohnheiten waren dem Josef heilig von Erik Famler
Josef Wildfellners letztes Weihnachtsfest. Ehefrau Burgi (2.v.l) stand ihm bis zuletzt zur Seite. Bild: privat

Hilfsbereitschaft, Fleiß und Bescheidenheit charakterisierten Josef Wildfellner, den Schmied in Roith. „In seiner Schaffenskraft für uns unerschöpflich, so lebte er, so liebten wir ihn“, formulierte seine Familie als posthumes Dankeschön an den Verstorbenen.

In der Vorwoche machte der 72-jährige Edter im Welser Klinikum seinen letzten Atemzug. Ehefrau Burgi stand dem Sterbenden bei. Wildfellner erlag den Folgen einer Krebserkrankung.

Ein halbes Jahrhundert waren Burgi und Josef unzertrennlich. Anfang der 1960er-Jahre standen sich die beiden im Wirtshaus zur Welser Wehr erstmals gegenüber: „Er wollte mich schon am ersten Tag nach Hause begleiten. Ich war aber noch so g’schamig“, erinnert sich die Witwe. Doch der Josef ließ nicht locker und 1965 wurde geheiratet. Damals war die Schmiede an der Bundesstraße 1 noch in Betrieb, die junge Ehefrau kümmerte sich um die kleine Landwirtschaft. „Der Josef war ein guter Handwerker, aber kein Kaufmann. Mit dem Aufschreiben und Kassieren hatte er es nicht so“, sagt Burgi Wildfellner. Das war auch der Grund, warum in den Siebziger Jahren der kleine Betrieb stillgelegt wurde und der Schmiedemeister aus Edt bei Lambach bei einem großen Welser Lebensmittelhersteller den Posten eines Betriebsschlossers annahm.

Dennoch arbeitete er weiter in seiner Schmiede. Den Bauern der Umgebung half er mit kleineren Reparaturen aus: „Der Papa war sehr findig. Er wusste für alle technischen Probleme eine Lösung“, sagt Horst Wildfellner, der jüngste von drei Söhnen. In der Vaterrolle ging Josef ganz und gar auf. Er half allen vier Kindern beim Hausbau. Aus Liebe zum ältesten Sohn Josef wurde er Imker: „Den Buben hat alles fasziniert, was kreucht und fleucht. Daraufhin hat mein Mann dem Buben in der Traunau eine Hütte gebaut und mit der Bienenzucht begonnen“, schildert Burgi.

Gewohnheiten waren dem Josef heilig. Jeden Dienstagabend traf er sich mit Freunden beim Schöberl-Wirt und spielte „König ansagen“. Noch als Schwerkranker ließ sich der pensionierte Schmiedemeister zu seiner geliebten Kartenrunde chauffieren. Wie es um ihn stand, wusste er längst: „Er hat uns anfangs nichts gesagt. Als wir dann die Wahrheit erfuhren, hat er nur gemeint: ,Ich wollte euch nicht belasten.’“ Im Beisein seiner Ehefrau, seiner vier Kinder, Schwiegerkinder und der sieben Enkel wurde der „Schmied in Roith“ vorigen Freitag auf dem Friedhof Lambach beigesetzt.

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