Überflutung nach Starkregen: Schutz für Schwertberg
SCHWERTBERG. Rückhaltebecken: Maßnahmenbündel soll Bewohner vor Oberflächenwasser schützen
Es war ein schwieriger, oft verschlungener Weg durch das Behördendickicht erforderlich, um jenes Maßnahmenbündel zu schnüren, das die Bewohner von Poneggen vor katastrophalen Überflutungen nach Starkregen schützen soll, wie sie die Gemeinde im Juli 2016 heimgesucht haben. Vergangene Woche wurde der Spatenstich für das Schutzprojekt gefeiert, das rund 60 Häuser dauerhaft vor Oberflächenwasser nach Unwettern bewahren soll. 781.000 Euro werden in diese Baumaßnahmen investiert. 43,9 Prozent dieser Summe übernimmt der Bund, 38,6 Prozent das Land Oberösterreich und 17,5 Prozent die Marktgemeinde Schwertberg.
Mit dem Schutzprojekt vor lokalen Starkregenereignissen habe man das Ziel verfolgt, keine isolierten Einzellösungen zu schaffen, sondern ein gut durchdachtes Gesamtpaket von aufeinander abgestimmten Schutzmaßnahmen zu schnüren, sagte Wasserlandesrat Wolfgang Klinger (FP) beim Spatenstich in Schwertberg. Hierzu habe man einen gemeinsamen Weg mit der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie dem Gewässerbezirk Linz eingeschlagen.
Zentrales Bauwerk der Schutzvorkehrungen ist das Rückhaltebecken "Lesterl". Um einen 100-jährlichen Hochwasserschutz zu ermöglichen, sei hier ein Speichervolumen von 3200 m³ erforderlich, so Klinger. Außerdem wurde das bestehende Rückhaltebecken Poneggenbach erweitert, um sich Kapazitätsreserven zu schaffen. Insgesamt können die Oberflächenwässer nun so weit gedrosselt werden, dass künftig nur noch ein maximaler Abfluss von 100 Litern pro Sekunde die unterhalb liegende Siedlung Poneggenfeld erreicht.
Der Spatenstich in Poneggen gilt indirekt auch für zwei weitere Retentionsprojekte, die die Gemeinde zum Schutz der Bewohner "Auf der Broat’n" und in Winden/Windegg bereits beauftragt hat. "Der Großteil der geplanten Schutzmaßnahmen soll noch bis Ende des Jahres umgesetzt werden", kündigt Bürgermeister Max Oberleitner (VP) an.