Ehemaliger Paschinger Bürgermeisterkandidat verlässt SP-Fraktion

PASCHING. Alois Pölzl kehrt der SPÖ den Rücken und will künftig als unabhängiger Mandatar weiter für die Gemeinde arbeiten.
Der Wahlkampf für die Paschinger SPÖ war im Herbst 2021 durchaus turbulent. Ursprünglich hätte dort Tina Blöchl, die jetzige Linzer Vizebürgermeisterin als SP-Bürgermeisterkandidatin in den Ring um die Nachfolge ihres Parteikollegen Peter Mair steigen sollen. Diese sprang jedoch kurzfristig ab und zog nach Linz, an ihrer Stelle wurde schließlich der Quereinsteiger Alois Pölzl nominiert. Die Wahl brachte den Sozialdemokraten allerdings nicht das gewünschte Ergebnis: Der Bürgermeistersessel ging mit Markus Hofko an die ÖVP, auch im Gemeinderat haben die Schwarzen die Nase mit 16 Mandaten vor. Die SPÖ kommt dort auf zehn Gemeinderäte.
„Dieses Ergebnis müssen wir erst einmal verdauen“, hieß es von Pölzl nach der Wahl in einer ersten Reaktion. Die angestrebte kritische Auseinandersetzung sollte auch den Weg dafür bereiten, sich "ein gutes Stück neu aufzustellen". Den gewünschten Erfolg brachten Pölzl die Debatten allerdings nicht. Weder wurde er zum Vizebürgermeister gewählt (Pölzl hatte sich für das Amt empfohlen), noch gelang es die Risse innerhalb der Partei zu kitten.
"Zeit für getrennte Wege"
"Es ist Zeit, getrennte Wege zu gehen", gab Pölzl heute seine Entscheidung bekannt, sich von der Fraktion zu trennen. In die Gemeindepolitik will er sich künftig als freier Mandatar einbringen. Thematische Schwerpunkte sollen dabei das Ortsbild, das Zusammenleben in der Gemeinde und nachhaltige Mobilität sein. Mit Blick auf die künftige Zusammenarbeit erwartet sich Pölzl ein "vernünftiges Miteinander", die Stimmung im Gemeinderat sei auch bisher immer sehr "korrekt" gewesen.
Die Paschinger SPÖ hat mit solchen Austritten bereits Erfahrung. So ist etwa Peter Öfferlbauer 2015 auf ein SP-Ticket in den Gemeinderat eingezogen, zwei Jahre später trat er aus und wurde unabhängiger Gemeinderat. Bei den Wahlen 2021 kam Öfferlbauer mit seiner neu gegründeten "Jungen Liste" auf fünf Mandate.
Für Vizebürgermeister Gisbert Windischhofer (SP) kam Pölzls Rückzug jedenfalls überraschend „Es hinterlässt einen schalen Beigeschmack, dass Alois Pölzl noch vor ein paar Tagen an der SPÖ Klausur teilgenommen und zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort über seine jetzige Entscheidung verloren hat.“ Die SP-Fraktion wünsche Pölzl alles Gute, die Zukunft werde zeigen, ob er seine künftige Aufgabe tatsächlich unabhängig ausführen werde.

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