Premiere fällt ins Wasser: Keine Gartenschau in Linz und Wilhering
LINZ / WILHERING. Für 2021 geplante Landesgartenschau ist vor allem aus finanziellen Gründen gescheitert.
Tausende Besucher zieht die Landesgartenschau alljährlich an. Im Jahr 2021 hätte sie erstmals an zwei Orten – in Linz und in Wilhering – stattfinden sollen. Hätte. Denn nun ist das Projekt geplatzt. Vor allem finanzielle Gründe waren dafür verantwortlich.
"Es war eine tolle Einreichung, aber die Umstände haben sich geändert", sagt Wilherings Bürgermeister Mario Mühlböck (SP) im Gespräch mit den OÖNachrichten. Er bekräftigt aber, dass es keinen Schuldigen an der Absage gebe.
Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) bedauerte das Ende der gemeinsamen Landesgartenschau durch die Absage von Wilhering. "Das ist für uns ein herber Verlust", so Baier.
Zu starke Konkurrenz in Steyr
Als einen Grund für das jetzige Nein zur Landesgartenschau bezeichnete der Wilheringer Bürgermeister die im gleichen Jahr in Steyr geplante Landesausstellung. Dies sei eine starke Konkurrenz, weil beide Veranstaltungen ein ähnliches Publikum ansprechen würden. Zudem habe die Stadt Linz bereits vor einem Jahr ihr Sparpotenzial im Budget vom Zentrum für Verwaltungsforschung prüfen lassen. In der Liste der Empfehlungen sei auch die Absage der Landesgartenschau gestanden.
Aus diesem Grund hätten sich Linz und Wilhering auferlegt, das Budget von elf auf acht Millionen Euro zu kürzen. "Dadurch wären wichtige Elemente wie die Brücke vom AEC zum Neuen Rathaus in Linz oder die Himmelsstiege in Wilhering verloren gegangen", so Mühlböck.
"Linz ist immer zum gemeinsamen Projekt gestanden", sieht Baier die Sache etwas differenzierter. Auf Linzer Seite sei man mit den Planungen und Vorbereitungen für die Schau voll im Zeitplan gewesen. "Dass die Schau nun nicht kommt, ist für uns ein herber Verlust, schließlich hätte der urbane Bereich mit diesem Großprojekt zeigen können, welche Möglichkeiten in der Stadtnatur stecken" Der Landesgartenschau sei daher laut Baier nichts im Wege gestanden, doch müsse man die Entscheidung der Gemeinde Wilhering gegen die Landesgartenschau zur Kenntnis nehmen. Dieses Nein habe damit zu tun, dass Wilhering die bereits zugesagten Flächen nun doch nicht bereitstellen kann.
Verpachtete Flächen
Ein Problembereich, den Bürgermeister Mühlböck nicht verhehlt. Das Stift Wilhering habe landwirtschaftliche Flächen an die Firma Efko verpachtet. "Efko hätte uns die Flächen gerne für die Schau zur Verfügung gestellt, benötigt sie danach aber rasch wieder für die Produktion", so Mühlböck.
Im Sinne der Nachhaltigkeit müssten aber 70 bis 80 Prozent der Fläche einer Landesgartenschau noch fünf Jahre nach dem Ende Besuchern zur Verfügung stehen. Von den ursprünglich eingereichten 27 Hektar wären am Ende nur noch zehn übrig geblieben. "Das hätte die Marke Landesgartenschau beschädigt, daher sind wir froh, dass wir noch rechtzeitig die Reißleine gezogen haben", erklärte der Bürgermeister. Fortgeführt wird dagegen die Renovierung des Innenhofs des Stifts. Den bezahlt das Stift aber aus eigener Tasche.
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ohne Geld ka Musi
Zitat: "Fortgeführt wird dagegen die Renovierung des Innenhofs des Stifts. Den bezahlt das Stift aber aus eigener Tasche."
Das wollen wir doch hoffen.
Nachfrage: Bekommt das Stift vielleicht dafür trotzdem eine hohe Kulturförderung auf Steuerzahlerkosten ausbezahlt?
Wir würden es gerne wissen, aber die fehlende Transparenz-Datenbank erteilt uns leider keine Auskunft. Darum könnte sich der neue Herr LH rasch kümmern!
Zumal "zufälligerweise" für Landeausstellungen und Gartenschauen immer irgendwelche Schlösser etc. dafür renoviert werden "mussten".