Mühlkreisbahnhof: Städtebauliche Großchance für Urfahr
LINZ. Bürgermeister Luger sieht Möglichkeit, dass in Urfahr ein echtes Zentrum entstehen kann.
Es ist das Stadtentwicklungsgebiet in Urfahr schlechthin und würde die Möglichkeit bieten, dass der Norden von Linz endlich auch sein Zentrum bekommt. Die künftige Nutzung des Mühlkreisbahnhofes muss nach Ansicht von Bürgermeister Klaus Luger (SP) größer gedacht werden. Gerade die Verkehrsführung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Mit der Entscheidung, die Mühlkreisbahn in die zweite Schienenachse einzubinden und bis zum Hauptbahnhof zu führen, ist die Philosophie des Kopfbahnhofes in Urfahr Geschichte. "Die ÖBB wird sich überlegen, wie sie dieses Juwel vermarkten will", ist Luger überzeugt.
Sein Ansatz, der schon vor knapp zehn Jahren das erste Mal zu Papier gebracht wurde: Ab dem Ars Electronica Center wird die Straßenbahn unterirdisch geführt. Hauptstraße und Mühlkreisbahnhof werden in das Schienennetz eingebunden.
Die neuralgische Kreuzung Rudolfstraße/Hinsenkampplatz könnte dadurch neu gebaut werden, der Individualverkehr Richtung Osten über die Ferihumer- und die Wildbergstraße geführt werden. "Das wäre die Lösung", sagte Luger gestern. Der Haken daran: Es ist eine teure Lösung, was auch dem Stadtchef bewusst ist.
"Große Lösung" ist teuer
60 bis 70 Millionen Euro werden für diese "große Lösung" investiert werden müssen. Die zweite Schienenachse samt Ersatz für die Eisenbahnbrücke kostet 340 bis 360 Millionen Euro. Aber: Geld ist in den öffentlichen Kassen knapp.
Mit dieser Lösung gebe es allerdings neben dem städtebaulichen Akzent im Herzen von Urfahr, in dem übrigens rund 50.000 Menschen leben, auch noch die Chance, die Hauptstraße wirklich verkehrsberuhigt zu gestalten, was in den vergangenen Jahren immer wieder von verschiedensten Seiten angedacht wurde.
"Dies ist aber nur möglich, wenn kein Verkehr mehr durch die Hauptstraße geführt werden muss, der sonst nicht von der Rudolfstraße in den Osten von Urfahr gelangen kann", so Luger. Er ist sich sicher, dass bis zum Ende der laufenden Gemeinderatsperiode 2021 die grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft des Areals Mühlkreisbahnhof gefallen sein muss.
Angesichts der angespannten Finanzsituation sei auch eine schrittweise Realisierung nicht nur denkbar, sondern auch wahrscheinlich. Nur eines darf laut Luger nicht passieren: Eine Verzögerung des Baues der zweiten Schienenachse. Letztstand der Planungen ist, dass diese wichtige zweite Straßenbahnachse im Spätsommer des Jahres 2022 fertiggestellt sein soll.
Vom Studentenheim bis zur neuen Wohnanlage
Ursprünglich sollte im Gemeinderat am Donnerstag bereits über die Bebauungsplanänderung für das in der Altenberger Straße 9 geplante Studentenheim entschieden werden. Da, wie berichtet, Einsprüche von Anrainern nicht rechtzeitig bearbeitet werden konnten, wird das 33 Meter hohe Gebäude, in dem 200 Studentenzimmer angeboten werden sollen, erst im März-Gemeinderat auf der Tagesordnung stehen.
Die Kritik der Anrainer kann Bürgermeister Luger teilweise verstehen. Die Zufahrt zum Volkshaus, der Pfarre und zum Kindergarten sei ein Problem. Dafür müsse es eine Lösung geben. Grundsätzlich würde er das Projekt aber befürworten.
Insgesamt bis zu 600 neue Wohnungen befinden sich in Urfahr derzeit in konkreter Planung:
Für das Areal der alten Anton Bruckner Universität an der Wildbergstraße hat die Firma L-Bau Engineering einen Wettbewerb durchgeführt, an dem sich rund 80 Architekturbüros beteiligen. Heute endet die Abgabefrist für Projektentwürfe, noch vor dem Sommer sollten Ergebnisse vorliegen. Neben Wohnungen im Hochhaus wird dort auch die Schule „Lisa junior“ untergebracht.
Etwa 100 Wohnungen sind in der Wohnanlage Sombartstraße vorgesehen. Ein Wettbewerb ist auch hier im Laufen.
Ein Wohn- und Geschäftshaus mit 30 Wohnungen soll an der Wildbergstraße 2–4 entstehen und damit den „Eingang zum Jahrmarktgelände“ verändern.
Ein Büro- und Wohnhaus mit zehn Wohnungen soll an der Hauptstraße 75–77 entstehen.
Der Streitfall: Das Hochhaus „Weinturm“
Dass der Mühlkreisbahnhof ein städtebauliches Entwicklungsgebiet ist, wurde durch das Hochhausprojekt „Weinturm“ in der Kaarstraße so richtig in die Öffentlichkeit getragen. 140 Wohnungen sieht es, wie berichtet, vor. Der Gestaltungsbeirat lobte das Projekt über den grünen Klee, sah sich aber letztlich nicht in der Lage, grünes Licht zu geben. Verwiesen wurde dabei auf das Gesamtkonzept für das Areal, in dem das Projekt des Architekturbüros Kleboth Lindinger Dollnig nur ein Teil sein könne. Deshalb wurde die Entscheidung an die Politik delegiert, die sich wohl schon bald mit einer Bebauungsplanänderung befassen wird.
Für Bürgermeister Klaus Luger (SP) war dies eine „sehr korrekte“ Entscheidung. Er ist klar für die Realisierung des Hochhaus-Projektes. Für Klaus Grininger, Gemeinderat der Linzer Grünen, ist der Standort für ein Hochhaus „völlig ungeeignet“ und würde die „Chance auf eine gelungene Entwicklung des Areals gefährden“. (rgr)
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Nicht nur groß reden, sondern machen!
Von theoretischen Ankündigungen habe wir die Nase gestrichen voll, weil es immer bloß heißt: ...aber, wenn, falls...!
MACHEN, nicht nur reden!!!
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DANN hat die Pravda nichts mehr zum Schreiben.
Beispiel? Fertiges Schnellbahnprojekt zw Linzer Hauptbahnhof über Gruberstraße nach Heilham, Untersteg, Dornach nach Katzbach mit Fortführungsmöglichkeit nach Gålli. Problemstellen: eine Enge beim Umspannwerk und die Donaubrücke; wenn für die ein zweiter Pfeiler notwendig wird, hieß es, wirds (zu) teuer. So war es auch - 1985.