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"Bundeskanzler Kreisky kam uns mit seiner Volksabstimmung zuvor"

Von Peter Pohn, 05. November 2018, 03:26 Uhr
"Bundeskanzler Kreisky kam uns mit seiner Volksabstimmung zuvor"
Asta und Norbert Krejci haben die Zeitungsartikel über und Leserbriefe gegen das AKW in St. Pantaleon aufgehoben. Bild: (Pohn)

ST. PANTALEON-ERLA / ENNS. Heute vor 40 Jahren entschieden sich die Österreicher in einer Volksabstimmung gegen die Atomkraft - das Ehepaar Krejci kämpfte in Oberösterreich gegen AKW-Pläne in St. Pantaleon.

Dort, wo auf dem Gemeindegebiet von Sankt Pantaleon-Erla (Bez. Amstetten) die Enns in die Donau mündet, befindet sich im Ortsteil Stein jenes Areal, auf dem Anfang der 1970er Jahre das zweite österreichische Atomkraftwerk (AKW) nach Zwentendorf gebaut werden sollte.

Nur drei Kilometer Luftlinie entfernt wohnt heute das Ehepaar Asta (72) und Norbert Krejci (78) aus Enns. Sie gehörten jener Bürgerinitiative an, die gegen das AKW in St. Pantaleon mobil machte. Im OÖN-Gespräch mit den OÖN erinnern sie sich an den Kampf gegen die Atomkraft, der heute vor 40 Jahren in einer Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf gipfelte.

Ab 1974 traten die Krejcis gegen die Pläne auf. Sie verteilten Flugblätter und Unterschriftenlisten, protestierten mittels Infoveranstaltungen und Aktionen – organisiert von Kernkraftwerkgegnern in ganz Österreich. Der Gegenwind habe sie und ihre Mitstreiter gestärkt, sagt Asta Krejci heute: "Wenn die Kraftwerksbetreiber nicht so oft mit leicht widerlegbaren Argumenten gearbeitet hätten, hätte sich der Widerstand nicht so stark entwickelt."

Video: Heute vor 40 Jahren entschieden sich die Österreicher in einer Volksabstimmung gegen die Atomkraft

Bürgerinitiative formiert sich

Auf die Gefahren der Atomkraft wurde Asta Krejci ab Herbst 1973 durch Artikel und Leserbriefe in den OÖNachrichten aufmerksam. "Ich habe noch heute einen Ordner voll mit Zeitungsartikeln", sagt die damalige Hausfrau und Mutter zweier kleiner Kinder. "Durch die Leserbriefe wurde deutlich, dass es in Linz und Umgebung einige Leute gab, die ähnlich dachten wie wir. Daraus entstand unsere Bürgerinitiative", erinnert sie sich.

Die verharmlosenden Argumente bezüglich der Gefahren ärgerten das Ehepaar. "Dadurch entstand ein Jetzt-erst-recht-Gefühl." Fachliche Beratung kam unter anderem vom späteren Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien, Bernd Lötsch, und Peter Weish, der vier Jahre als Strahlenbiologe am Reaktorzentrum Seibersdorf arbeitete.

Ein ungleicher Kampf

1974 organisierte die Kernkraftplanungsgesellschaft in St. Pantaleon einen Infoabend. Kurz zuvor erhielt Norbert Krejci von seinem Onkel eine Broschüre, die von Störfällen in Kanada und Amerika berichtete. "Dort erhöhte sich die Zahl der Krebs- und Schilddrüsenerkrankungen. Wir haben gezielt Fragen dazu gestellt. Daraufhin wurde uns bei weiteren Veranstaltungen der Eintritt verwehrt."

Doch davon ließ sich die Bürgerinitiative nicht abhalten. Bis zum Tag der Volksabstimmung am 5. November 1978 führte sie einen ungleichen Kampf gegen die Regierung und Kraftwerksbetreiber.

"Wir hatten kaum Geldmittel zur Verfügung, lediglich Spenden", erinnert sich Asta Krejci. Die Bürgerinitiative vervielfältigte Infoblätter und druckte zahlreiche Unterschriftenlisten. Diese verteilten sie von Sankt Pantaleon aus bis in den Großraum Linz. Unterschrieben haben an die 75.000 Kraftwerksgegner.

"Wir wollten ein Volksbegehren erreichen. Mit der Volksabstimmung kam uns dann aber Bundeskanzler Kreisky zuvor", sagt Norbert Krejci. Heute blickt das Ehepaar zufrieden auf seine Arbeit zurück. "Unsere Tätigkeit wird jetzt positiv bewertet und anerkannt", freuen sich Asta und Norbert Krejci.

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39  Kommentare
39  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
azways (5.835 Kommentare)
am 05.11.2018 18:20

Ohne Atomenergie wäre nicht nur manches Zimmer finster.

Auch ein nicht unerheblicher Anteil unseres Wohlstandes wäre nicht möglich.

Bitte mal nachdenken, was alles (nur) mit elektrischer Energie funktioniert....

Ohne Atomkraftwerke müssten wir schlagartig auf ca. 30% der elektrischen Energie in Europa verzichten - oder zu einem Preis kaufen, den sich maximal 30% der Bevölkerung leisten könnten.

Atomstromgegner zählen halt auch zu den ewig gestrigen...

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 18:29

"Atomstromgegner zählen halt auch zu den ewig gestrigen"

Die Abstimmung vor 40 Jahren war knapp negativ, die wirklichen Gegner wahrscheinlich in der Minderheit. Inzwischen kam es aber zu einem GAU (=größter anzunehmender Unfall) in Tschernobyl und Fukoschima.
Wer jetzt noch dafür ist, ist verdient die Bezeichnung ewig gestriger

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 20:56

Danke. Beste Antwort.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 06.11.2018 01:56

demokrat
"Die Abstimmung vor 40 Jahren war knapp negativ, die wirklichen Gegner wahrscheinlich in der Minderheit"

Stimmt, das ist ein wichtiger Hinweis, der geflissentlich verschwiegen wird. Dieser ach so "weise" Volksentscheid war einer Polit-Schlacht zwischen dem SPÖ-Sonnenkönig Kreisky und der ÖVP geschuldet, die ihm mit einem negativen Ergebnis eine politische Niederlage zufügen wollte, um seinen Rücktritt zu provozieren, was er bekanntlich aber nicht tat.
Die ÖVP war in der Sache Atom-Energie selbst tief gespalten, denn der mächtige Industriellen-Verein wollte sie unbedingt durchsetzen und hat ganz offen für ein JA geworben. Viele Jahre wurden noch immer hinter den Kulissen krampfhaft juristische Winkelzüge überlegt, wie man das bereits fertige AKW-Zwentendorf doch noch in Betrieb nehmen könnte.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 06.11.2018 01:38

"Ohne Atomkraftwerke müssten wir schlagartig auf ca. 30% der elektrischen Energie in Europa verzichten"
Dieser Verzicht wäre locker ohne Wohlstandsverlust möglich, denn die Energievergeudung durch Müll- und Überfluss-Produktion ist sogar noch höher. Nach wie vor wird immer noch dem Wachstumswahn gefrönt und noch mehr Stromproduktion verlangt, statt endlich effizienteren Einsatz zu fördern.
Nur ein besonders perverses Beispiel: die Server-"Farmen" für diese mehr als sinnlosen Krypto-"Währungen" verschlingen in diesem Jahr soviel Strom, wie der gesamte Staat Argentinien verbraucht.
Für mich ist das Mafia-Wirtschaft, aber weder Politiker oder gar Staatsanwälte kümmert diese giga-Gaunerei !

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 16:44

Danke an alle, die sich schon vor über 40 Jahren gegen die Nutzung der Kernenergie eingesetzt haben !!!
Wer so viel Freizeit dafür opfert, hat schon einen gewissen Verlust an Lebensqualität. Und wie ich bei persönlichen Kontakten erfahren habe, hat es sich bei einigen voll engagierten, leider auch auf die Gesundheit ausgewirkt. Kein Wunder wenn man beim Kampf gegen die damalige österreichischen Energiepolitik z.B. Magenprobleme bekommen hat. Die Alternativen Energiequellen waren ja leider auch in der öffentlichen Meinung, damals nur etwas für Bastler und Spinner.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 05.11.2018 10:23

Wählt bei der EU-Parlamentswahl alle Grün!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 05.11.2018 10:16

Ich weiß noch gut, wie die Bauern reihenweise ihre Gründe verkauft und danach die Höfe renoviert haben. Einige davon haben sogar das Schlafzimmer verfliest. grinsen
Ich habe einige schöne Nursche, Tröge und Truhen geholt, die die "schlauen" Bäuerlein nicht mehr schätzten....
----
Den Banken haben sie nicht vertraut und der Mercedes stand schon vor der Tür. Die Auftragsbücher der Lagerhäuser waren prall gefüllt.
----
Und dieses Ehepaar war lange nicht das einzige, welches gegen die Atomkraft auftrat. Aber ich gönne ihnen nun den 5Minuten Ruhm.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 10:30

Steht irgendwo, dass sie die einzigen gewesen wären?

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zein (26 Kommentare)
am 05.11.2018 08:48

Auf 360 Quadratmeter Grundfläche ein Atomkraftwerk?

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tomlet (451 Kommentare)
am 05.11.2018 09:21

da haben ja ned einmal die Tafeln von den Baufirmen Platz

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 05.11.2018 10:08

für Zwergerl, geistig Unbedarfte und vor allem die OÖN.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 05.11.2018 08:23

Danke diese Personen, die im Grunde genommen gegen die Diktatur auch vor allem aus der Strombranche, sich dem Risiko ausgesetzt haben, mit Prozessen mundtot gemacht zu werden.

Die Atommafia hat ja überall ihre Finger im Spiel gehabt und es gibt heute noch genug, nicht nur bei politisch Ewiggestrigen,

aber im Grunde genommen genauso verschroben, die nicht wahr haben wollen, dass Atomkraftwerke nicht nur gesundheitsgefährlich und wohlstandsgefährdend sind,

sondern auch zur unwirtschaftlichsten Art der Energieerzeugung gehören.
Selbst wenn man den Atomdreck nicht mitrechnet.

Was man nicht versichern kann, das ist eben gefährlich.

Das der FuerGerechtigkeit mit der Lüge der SPÖ damals kommt, ist mir im Hinblick auf viele Schwarze im Energiesektor oder im Atomproduktionsbereich rätselhaft.

Atomkraftwerke sind teure mörderische Angelegenheiten, aber die Strukturen rundherum waren so richtig gut mit Geld versorgt um die Staatssubventionen zu bekommen.

Atommafia!

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 05.11.2018 07:41

Ja ja, am 5 November vor 40 Jahren begann der schleichende Absturz der SPÖ.
Die SPÖ unter BK Kreisky hat damals massiven Druck auf die Bevölkerung ausgeübt "Ohne Zwentendorf bricht unsere Wirtschaft zusammen " was ist passiert, natürlich nichts weil die SPÖ verlogen ist.
Dann hat Kreisky sein versprechen nicht eingehalten und sein Amt als BK zurückgelegt, hat er doch vor der Wahl posaunt "wenn Zwentendorf nicht in Betrieb gehen sollte gehe ich als BK" also nächste Lüge von Rot.
Leider Gottes hatten die verlogenen Roten einmal ein Zwischenhoch, bei einer wichtigen Volksabstimmung über die EU wo auch auf das Volk massiver Druck ausgeübt wurde, ohne EU überlebt Österreich nicht! Jetzt bereuen es viele damals auf die Lüge der Roten hineingefallen zu sein.
Deshalb liebe Leute nie wieder SPÖ!

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 05.11.2018 08:51

sei so gut und sage noch, wer die Braven und Ehrlichen sind?

und glaubst Du wirklich, das wir ohne EU besser dastehen würden in Österreich und globale Probleme Alleine lösen könnten?

übrigens diese Regierung gehört ja doch zum Letzten wenn es um die arbeitenden Menschen geht, das sieht man beim "Unfall" mit dem 12 Stunden tag heute bereits......

wie konnte das nur passieren. für mich heißt die Antwort, das kaum Einer dieser Leute selber einmal ordentlich gearbeitet hat, sonst hätte er schon vorher draufkommen müssen.
und natürlich, mit 150 Euro kauft sich die Hartinger Klein ein Tascherl, aber ob mit diesem Taschengeld auch so auskommt.

Ärgere Umfaller gegenüber denen, die man vorgibt zu vertreten, hat es schon lange nicht mehr in so einer unterdrückenden Art gegeben.

am Besten schaue man die Biographie vieler Leute an, die nun Karriere gemacht haben, und ob die ohne Pakttreue auch irgendwo was Besonderes geleistet hätten?

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 05.11.2018 09:00

Bei der Nationalratswahl 1979 erzielte die SPÖ die absolute Mehrheit (51%).
Und ich bin sicher, dass es für Österreich viel besser sein würde, hätten wir eine Regierung rund um Mitterlehner/Kern.

Denn was wahren Stillstand bedeutet, das erleben wir unter den derzeitigen Regierern.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 05.11.2018 09:22

Kurier " Was Pluhar im Rückblick Kreisky aber hoch anrechnet: „Er hat keinen Rückzieher gemacht und gesagt, das war die Volksabstimmung und ich mache es trotzdem. Was heutzutage auch passiert. Er hat die Volksabstimmung ernst genommen und dieses sehr teure Projekt stillgelegt.“

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/zwentendorf-der-tag-an-dem-der-zweifel-siegte/400313784

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 13:54

Die Kosten für Zwentendorf haben sich etwa verdoppelt, weil es nicht gleich stillgelegt wurde, sondern jahrelang für eine erhoffte spätere Inbetriebnahme im "Scheinbetrieb" war.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 14:46

Interessant. Weißt du das genauer?

Im Grunde war eine spätere Inbetriebnahme ja unmöglich, weil gleich nach der Volksabstimmung die Regierung einen 180-Schwenk machte und im Parlament ein Gesetz beschloss, das Österreich atomkraftfrei machte. Das heißt, dieser "Scheinbetrieb" war nicht nur teuer, sondern auch sinnlos.

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 15:25

Nachzulesen in dem Artikel von D. Marscher in den ÖON v. 20.10.18: "Ein Friedhof für Milliarden und falsche Hoffnungen"
Einfach im Suchfeld "Zwentendorf" eingeben, dann erscheinen alle Artikel die in letzter Zeit, wegen dem 40 Jahr Jubiläum der Abstimmung, erschienen sind.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 20:59

Das schaffe ich grad noch.

Aber danke für den Hinweis auf den Artikel!

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 15:30

Das im Parlament beschlossene Gesetz hätte ja, nach einem erhofften Meinungsumschwung in der Bevölkerung, wieder geändert werden können.

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 15:42

Austieg aus Atomenergie in Deutschland ist z.B. genau genommen ein:
Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 14:43

Ds wäre nicht gegangen. Eine Volksabstimmung ist bindend - im Gegensatz zu einem Volksbegehren, das unverbindlich ist (es muss nur ab 100.000 Stimmen im Parlament besprochen werden).

Also, ab dem Zeitpunkt der Volksabstimmung lag es nicht mehr in Kreiskys Hand. Was er noch beeinflussen konnte, das war das Abstimmungsverhalten, und das tat er mit der Verknüpfung mit seinem Rücktritt. Was allerdings genau in die Gegenrichtung ausging - von seiner Seite aus hätte er es mal besser nicht getan. (Heute sind wir froh darüber.)

Allerdings, die Ankündigung seines Rücktritts hielt er dann tatsächlich nicht ein, im Gegenteil. Aber gut, sie war auch nur ganz verschleiert und verklausuliert ausgedrückt ("ich sage nicht, dass ich nicht zurücktreten werde").

Zwentendorf ist das beste Beispiel für das, was schon seit langem mein Urteil über Kreisky ist: So begnadet er als Außenpolitiker auch war, so patschert und abgehoben war er als Innenpolitiker! (Nicht immer, aber sehr oft.)

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 10:22

Es war damals vieles anders als heute, was die Parteien, die politische Lage und die Einstellung zur Atomkraft generell betrifft. Das lässt sich für die, die die damalige Zeit nicht miterlebt haben, kaum vorstellen oder kaum nachvollziehen, nicht ohne sich eingehend mit der politischen Lage zu befassen.

Erstens gab es kaum Widerstand gegen die Atomkraft, nicht von offizieller Seite. Die Parteien, die es damals gab, waren eigentlich alle dafür. Die einzigen Gegner waren nicht (politisch) organisierte Bürger. Die SPÖ wusste die Gewerkschaften, die ÖVP die Wirtschaft hinter sich. (Die einzige andere Partei, die FPÖ, spielte 1978 praktisch keine Rolle.) Demokratische Bürgerrechte, wie sie heute selbstverständlich sind, steckten damals noch in den Kinderschuhen.

Und der Ausgang der Volksabstimmung war deswegen negativ, weil viele, die eigentlich für die Atomenergie waren, gegen Kreisky stimmten - ÖVPler. Danach konnten sie sich dann rühmen, eh immer schon dagegen gewesen zu sein.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 10:26

Fortsetzung:

Es ist also falsch zu sagen: Böse SPÖ - Gute ÖVP. Man darf nicht vergessen, dass der Anfang von Zwentendorf unter einer ÖVP-Alleinregierung gemacht wurde! Hätte die ÖVP 1978 den Bundeskanzler gestellt, dann wäre es vielleicht genau umgekehrt gewesen, und die SPÖ würde heute behaupten, eh immer schon gegen die Atomkraft gewesen zu sein.

Wahr ist vielmehr: es war ein Sieg der Bürger gegen die etablierte Politik. Der handgeschriebenen Plakate gegen die gedruckten der Wirtschaft und der Gewerkschaften. DAS ist das Sensationelle, und es war eine Blamage für SPÖ und ÖVP gleichermaßen (auch wenn sie dann später beide versuchten, es für sich zu vereinnahmen, aber das ist ja nichts Neues).

Und: es war - mit Hainburg später - eine Geburtsstunde für die späteren Grünen. Auch das ist Politikgeschichte.

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LASimon (11.302 Kommentare)
am 05.11.2018 10:46

Nur dass Hainburg der falsche Ort für die richtige Entwicklung war. Die fortlaufende Eintiefung der Donau führt zu einem sukzessiven Austrocknen der Au - das wäre bei einem Kraftwerksbau nicht geschehen. Man wollte die Au retten - und zerstört sie damit.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.11.2018 13:11

Mag sein. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass Hainburg nach Zwentendorf der Geburtsort der österreichischen Grünen war.

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( Kommentare)
am 05.11.2018 13:57

macht nun die Eintiefung das DonauWASSER oder wird sie eingetieft?

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( Kommentare)
am 05.11.2018 14:04

Schwund des Materials der Stromsohle Hauptursachen für die Eintiefung der Fließstrecke zwischen Wien und Hainburg sind die Donauregulierung und die Kraftwerke. Durch den Strom wird laufend Material - vor allem Kies - flussabwärts geschwemmt, von oben kommt - bedingt unter anderem durch die Barriere der Kraftwerke - aber nichts nach. Das Problem ist lange bekannt, die Kraftwerksbetreiber sind deshalb auch verpflichtet, Kies unterhalb des Kraftwerks Freudenau zuzugeben. - derstandard.at/1271377215637/Oesterreich-Die-Donau-tieft-sich-erheblich-ein

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( Kommentare)
am 05.11.2018 14:08

also ich führe Gespräche - auch mit einer sehr guten Freundin - und ehrlich wir lieben (zum anderen Artikel kurz rüber"Liebe) es, einfach nur dem Wasser zuzuhören.

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( Kommentare)
am 05.11.2018 14:09

sag mir - wer ist Schuld?

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 14:00

Kreisky sagte auf eine Frage "nur": "ich sage nicht, dass ich nicht zurücktrete". Das hat aber genügt, um viele Unentschlossene und sogar Befürworter dagegen stimmen zu lassen.

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azways (5.835 Kommentare)
am 05.11.2018 05:27

Aber Strom hatten sie damals und auch heute noch, oder ?

Ach ja. der Strom kommt ja eh aus der Steckdose.

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MarTin84 (395 Kommentare)
am 05.11.2018 07:01

Ja, und damals wie heute kommt der Strom aus der Steckdose ganz ohne AKW in Österreich zwinkern Oder was wollten Sie damit sagen?

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koarl (286 Kommentare)
am 05.11.2018 07:24

Dafür beziehen wir in Österreich Atomstrom aus anderen Länder

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 05.11.2018 08:30

es gibt nahezu unverbrauchte Gasturbinen, die sind nur zu Spitzenzeiten im Einsatz, weil der Strom keine Mangelware darstellt, sondern weil er mit Gasturbinen nicht kostengünstig erzeugt werden kann, wenn der Markt überschwemmt ist.

es gibt so viele und um ein X faches günstigerere Möglichkeiten Strom zu erzeugen, ohne Atomabfall und Gefährdung des Menschen und Vernichtung seines Lebensraumes, wenn wieder einmal ein Unfall passiert.

Nur die Atommafia will das nicht einsehen, Geld regiert die Welt.

Und Politiker sind ja, da braucht man nur die Prozesse aus SChüssel eins und zwei anschauen, leider auch nicht das in vielen Bereichen, was man mit moralischer Respektsperson einstufen könnte.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 05.11.2018 08:37

wenn man heute schaut, das der Strompreis ca. 1/3 ausmacht und der Leitungspreis 2/3, dann hat man eben ein WEgelagerprinzip, da es verhindert, das mehr Solaranlagen oder Windkraftwerke, sowie in unserer GEgend günstig baubarer Stauspeicher gemacht werden.

Österreich könnte, wenn nicht so viele Politik überall ihre Würstelfinger im Spiel haben, sondern wenn es anstatt Juristen tatkräftige Leute mit Hausverstand geben würde,

ziemlich Energieautonom werden, außer was ja noch in den Kinderschuhen steckt, die Elektromobilität.

Bezüglich öffentlichen Verkehr haben wir auch die Lage, das der deshalb auch dort nicht besser genützt wird, wo heute Züge ziemlich leer durch die Gegend fahren, weil eben der Preis gegenüber den Betriebskosten von Autos für Einzelfahrten auch nicht konkurrenzfähig ist.

Aber in einem Land, in dem über jeden Schass gefeilscht wird mit Juristen, die in vielerlei Punkten sowieso immer lieber ewiges Chaos wollen,
da kommt halt einfache wirksame Umwelttechnik nicht

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demokrat (800 Kommentare)
am 05.11.2018 13:49

Die Aufteilung bei den Stromkosten hängt davon ab welcher Anbieter für den Arbeitspreis gewählt wurde. Bei einem günstigen Tarif ist es ca. 1/3, sonst einiges mehr. Da es kein Monopol mehr gibt, ist ein Vergleich sehr zu empfehlen.
Bei den Netzkosten gibt es nach wie vor das Monopol, d.h. man kann nicht wechseln. Die Netzkosten sind wegen dem fehlenden Wettbewerb sehr hoch, aber nicht 2/3 sondern ungefähr 1/3.
Das restliche Drittel entfällt auf Gebühren und Steuern.

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