Künstlerin hüllt ihre Fotos in Materialien
OSTERMIETHING. Maria Angela Schlichtner, die selbst ernannte Erfinderin der Photo-Paraphrase, gestaltet durch Hinzufügen von verschiedenen Materialien eine Fotografie neu. Ihre Werke sind derzeit in der Bezirkshauptmannschaft zu sehen.
Die Künstlerin aus dem Oberinnviertel hat den Begriff „Photo-Paraphrase“ ins Leben gerufen. Das heißt, Maria Angela Schlichtner fotografiert und ergänzt die Bilder anschließend mit verschiedenen Materialien. „Paraphrase kommt eigentlich im musikalischen Bereich vor und heißt Ausschmückung oder Hinzufügung. Intuitiv zeigen mir Fotografien vielfältige Strukturen, die durch Hinzufügen verschiedener Materialien aus der Natur und Umwelt eine Collage entstehen lassen“, sagt Maria Angela Schlichtner.
Seit etwa 20 Jahren bedient sie sich dieser Technik. Ein Plakat mit gestochen scharf schwarz-weißen Fotos vor dem Cafe Mozart in Salzburg hat damals ihre Leidenschaft zur Fotografie geweckt. Daraufhin erlernte sie die Technik der Entwicklung von Schwarz-Weiß-Filmen und die Fotobearbeitung. „Jahrelang war ich mit den Ausarbeitungen der Fotografien nicht zufrieden und begann deshalb in der Dunkelkammer zu experimentieren“, sagt Schlichtner. Belichtung, Wärme und andere Aspekte trugen dazu bei, die Technik der „Photo-Paraphrase“ zu entwickeln. Ergänzt werden die Farbfotos mit verschiedensten Materialien aus dem Alltag, wie etwa Gräser, Stoffe, Schlangenhaut, alten Pelzjacken, Metalle, oder Sand.
Die Bürokauffrau stellte bereits in Florenz, Salzburg, Mailand, Straßburg aus und beteiligte sich an internationalen Symposien, ebenfalls in Frankreich aber auch in Westafrika. Bis 15. April sind Schlichtners Kunstwerke in der Bezirkshauptmannschaft Braunau ausgestellt. Die Bilder hängen im ersten Stock. (mahu)