Armbrustfall: Alle Waffen wurden in Österreich gekauft
PASSAU. Führt eine Spur im mysteriösen Mordfall von Passau, wo in einer Pension drei Menschen durch Armbrustpfeile getötet wurden, nach Oberösterreich?
Jene drei Armbrüste, die im Zimmer gefunden wurden, seien "alle in Österreich gekauft worden, das belegen die Quittungen", sagt Stefan Gaisbauer, Sprecher der Polizei in Niederbayern, im OÖN-Gespräch. In welchem Bundesland, sagte er nicht. "Das wollen wir noch zurückhalten." Dass die Verkäufer als Zeugen noch einvernommen werden könnten, sei nicht ausgeschlossen. Unter Umständen sei es wichtig zu erfahren, welchen Eindruck die Kunden gemacht haben.
Im Zusammenhang mit der Bluttat in Passau gibt es, wie berichtet, insgesamt fünf Tote, denn auch im niedersächsischen Wittingen sind zwei Frauenleichen gefunden worden. Eine davon, die 35-jährige Gertrud C., war die Lebenspartnerin von Farina C. Die 30-Jährige soll in Passau die tödlichen Pfeile auf ihre beiden im Bett liegenden Begleiter, Torsten W. (53) und dessen Freundin Kerstin E. (33), abgegeben haben und sich im Anschluss durch einen Pfeilschuss in den Hals selbst das Leben genommen haben.
Boulevardmedien: "Sex-Sekte"
Deutsche Boulevardmedien spekulieren über das Motiv, berichten von einer mutmaßlichen "Sex-Sekte", deren "Guru" der 53-Jährige, der in Westerwald in Rheinland-Pfalz einen Mittelalter-Laden betrieb, gewesen sein soll. Seine Leiche wurde Hand in Hand mit seiner getöteten Freundin im Hotelbett entdeckt. Abwehrspuren gab es keine. Die Polizei vermutet daher "Tötung auf Verlangen".
Bei dem weiteren Opfer in Wittingen handelt es sich um die 19-jährige Carina U., die in der Wohnung des lesbischen Paares wohnte. Ihre Eltern schilderten in einem Interview mit RTL, dass ihre Tochter den 53-Jährigen bei einem Selbstverteidigungskurs kennengelernt und wenig später den Kontakt zur Familie abgebrochen habe. Wie die beiden Frauen in Wittingen starben, steht noch nicht fest. Laut Polizei gab es aber keine äußerlichen Spuren von Gewalt.
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