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Verbot oder offensiver Einsatz? Wie Schulen den Streit ums Handy lösen

Von Herbert Schorn, 14. September 2018, 00:04 Uhr
Verbot oder offensiver Einsatz? Wie Schulen den Streit ums Handy lösen
Die meisten Schüler lieben ihr Smartphone. Doch wie kann es sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden? Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Digital mobil: Im Gymnasium Rohrbach bleibt in der Unterstufe das Smartphone im Spind, im Marianum Freistadt ist der Einsatz gewünscht – Warum Pädagogen so unterschiedlich agieren.

Im Gymnasium Rohrbach wird der Umgang mit dem Handy streng reglementiert. Während des Unterrichts müssen die Schüler ihr Smartphone im Spind versperren, nur in den längeren Pausen sind kurze Anrufe erlaubt. Erst in der Oberstufe gibt es kein Handyverbot. "Diese Regelung war vor allem ein Wunsch der Eltern", sagt Direktor Nikolaus Stelzer. Die Schüler hätten zuvor das Handy in der Pause vielfach zum Spielen verwendet, statt sich zu bewegen. Das hat sich nun geändert. Sportangebote wie Tischtennistische und die Boulderwand würden häufig genutzt, sagt Stelzer: "Die Regelung funktioniert."

Handy als Arbeitsgerät

Das Marianum in Freistadt, eine Neue Mittelschule, hat das digitale mobile Lernen dagegen sogar in den Leitspruch der Schule geschrieben. Es gibt zwei Tabletklassen, der Einsatz des Handys im Unterricht ist gewünscht. "Wir lehren unseren Schülern, dass das Handy nicht nur zum Spielen und Fotografieren verwendet werden kann, sondern auch ein Arbeitsgerät ist", sagt Direktorin Hedwig Hartmann. Auch hier sind die Handys im Spind, wenn sie nicht gebraucht werden, doch die Lehrer setzen sie so oft als möglich ein, etwa zum Aufnehmen eigener Songs in Musik, zum Filmen in Zeichnen, zum Dokumentieren von Projekten oder zum Recherchieren im Internet. "Wir zeigen den Schülern aber genauso Sicherheitseinstellungen und weisen auf Gefahren hin", sagt die Direktorin.

Auch der neue Bildungsdirektor Alfred Klampfer, selbst Informatiklehrer, forciert den Einsatz digitaler, mobiler Medien. Man brauche nicht warten, bis jede Klasse – wie von der Regierung geplant – mit Laptop oder Tablet ausgestattet sei: "Ich befürworte einen gezielten Einsatz des Smartphones."

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"Schrittweise die digitale Welt erobern"
Barbara Zuliani

"Schrittweise die digitale Welt erobern"

Handy, Tablet, Computer: Die Verlockungen der digitalen Welt sind für Kinder groß. Doch wie können Eltern ihrem Nachwuchs einen sinnvollen Umgang lehren? "Eltern sollten ihr Kind auf keinen Fall allein lassen, wenn es zum ersten Mal ein Handy erhält", sagt Barbara Zuliani vom Institut für Medienbildung der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.

Dann gilt es, klare Spielregeln zu vereinbaren: Wofür und wann darf das Handy verwendet werden? "Eltern und Kinder sollten Schritt für Schritt gemeinsam die digitale Welt erobern." Etwa: Welche Fotos darf ich hochladen? Wie nutze ich WhatsApp?

Die Grenzen der Nutzung digitaler Medien seien individuell mit dem Kind zu regeln: "Am besten mit Hausverstand an das Thema herangehen und mit dem Kind vereinbaren: Wo ist das Handy wichtig und wo kann ich es weglassen?", sagt Zuliani und rät, genau zu beobachten, wie das Kind das Smartphone verwendet: "Es soll auf jeden Fall noch andere Freizeitbeschäftigungen geben."

Eine Möglichkeit ist auch, ganz bewusst handyfreie Zeiten auszumachen, etwa beim Essen: "Diese müssen dann aber auch für die Erwachsenen gelten." Ratsam sei auch, einen eigenen Platz, etwa ein Kisterl, zu schaffen, an dem das Handy abgelegt wird, wenn es nicht benutzt wird.

Besonders wichtig ist das Vorbild der Eltern. Sie sollten reflektieren, wann sie selbst digitale Geräte verwenden: "Dann gilt es zu überlegen: Was ist mein erzieherisches Ziel, und wie können wir es gemeinsam erreichen?"

 

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 14.09.2018 11:25

in Zukunft wird man wohl Lehrer durch die Digitalisierung ersetzen?

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bbw (2.105 Kommentare)
am 14.09.2018 11:22

Bei der Abstimmung fehlt ein wichtiger Button.
Zwischen Null und Eins gibt es noch etwas, die Welt ist nicht digital.

Ein Vernünftiger Einsatz kann sinnvoll sein. Aber nicht ständig, nicht in jedem Fach und vor allem für die Kleinen nicht.

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( Kommentare)
am 14.09.2018 10:47

NIEMAND braucht ein Smartphone zum Leben. Und doch ist es aus dem Lebensalltag kaum noch wegzudenken. Das Schlimme an diesen Geräten ist, dass es die meisten Menschen "abwesend" sein lässt.

Dass es im Unterricht eingesetzt werden soll, ist angesichts des Digitalisierungseifers unserer Zeit die für das Bildungssystem billigste Variante, denn damit erspart man sich teure digitale Infrastrukturen in den vielen Schulen. Die Kosten bleiben bei den Eltern.
Soviel zur unbedingten Digitalisierung auf Biegen und Brechen.

Der Aufruf zur Vorbildlichkeit der Eltern ist zu einem kleinen Teil berechtigt, allerdings sind Eltern selbst Teil der Gesellschaft, die mit dem Höllentempo der Digitalisierung erst einmal selber zurechtkommen müssen. Da sind Kinder z. T. viel schneller dabei, weil sie einen wesentlich ungezwungeren Zugang zur Digitalwelt haben.

Und wer wirklich sozialen Kontakt und menschlichen Austausch haben möchte, der/die ist mit direktem Kontakt zu anderen besser dran.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 14.09.2018 10:41

Man bereitet niemand auf das "wahre Leben" vor, indem man das genaue Gegenteil simuliert. Reflektionslos Wegsperren ist Augen gegenüber der Realität verschließen!

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Nonaned (847 Kommentare)
am 14.09.2018 08:08

An unsere Schule werden die Handys auch im Spind eingesperrt. Falls im Internet recherchiert werden soll, stehen den Kindern PCs zur Verfügung. Es gibt ja auch noch die EDV Räume die einige Lehrer mehr die anderen weniger nützen Wichtige Telefonate können im Konverenzraum getätigt werden.

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fradiavolo (40 Kommentare)
am 14.09.2018 08:02

Jede Reform des Lehrstoffes muss auf Ertrag geprüft werden. Das Spielen mit dem Rechner vermindert das lexikale Grundwissen in allen Fächern. Nachschauen am Handy bedeutend nicht gleichzeitig Wissen und Verstehen! Auch breites Langzeitwissen ist gefragt. Das haben viele Pädagogen vergessen.

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was (581 Kommentare)
am 14.09.2018 07:40

Die Abstimmung zwischen Verbot und offensiven Einsatz geht in die falsche Richtung.
Moderater Einsatz wäre das Optimum. Es gibt z.B. sehr gute Vokabeltrainer-Apps oder Videos auf YouTube, die den Lernstoff gut erklären. Man muss die Neuen Medien nicht verteufeln, allerdings wird das Konsumverhalten in der Jugend maßgeblich festgelegt, daher sollten Jugendliche gezielt an "Offlinetätigkeiten" wie Sport herangeführt werden.

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Juniper (352 Kommentare)
am 14.09.2018 07:34

Für mich ist das keine entweder oder Frage.

Sinnvolle Nutzung im Unterricht und ansonsten Handy in den Spind.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 14.09.2018 07:24

mit diesen digitalfimmel werden nur noch deppen geschaffen. wenn der accu leer ist, sans hilflose gschrappen.

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Juniper (352 Kommentare)
am 14.09.2018 07:36

Wieder diese schwarz weiß Malerei

Oder spricht da der Neid, weil einfach nicht die Kompetenz wie die digital Natives?

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 14.09.2018 09:22

Stimmt doch! Diese Deppen stehen dann vor einem unlösbaren Problem, wenn sie etwas mit dem großen 1x1 rechnen oder die Kosten eines Einkaufs zusammenzählen sollen und kein Smartphone parat ist.
Oder eine grobe Überschlagsrechnung im Kopf? Unmöglich, etwa bei einer anderen Währung (man hat nicht überall den €uro, Tschechien ist ganz nahe!).

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