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Journalist soll sich als Polizist ausgegeben haben: Geldstrafe

24. Oktober 2018, 11:07 Uhr
Prozess am Bezirksgericht Linz Bild: vowe

LINZ. Zu einer Geldstrafe wurde ein Journalist einer Gratis-Tageszeitung in Linz verurteilt. Er soll sich gegenüber dem Bruder eines Mordverdächtigen als ermittelnder Polizist ausgegeben haben soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Redakteur einer österreichischen Gratis-Tageszeitung, der für die Oberösterreich-Redaktion in Linz tätig ist, soll sich gegenüber dem Bruder eines Mordverdächtigen als "leitender Ermittler" der Polizei ausgegeben haben, um an Informationen zu gelangen. Er recherchierte bei einem Mordfall, der am 19. Februar 2018 passierte. Dabei soll der mutmaßliche Täter im Innviertel seine Mutter getötet haben. Daraufhin soll der Journalist den in Deutschland lebenden Bruder des Beschuldigten mehrmals angerufen und unter anderem nach Informationen gefragt haben, wie er das Opfer aufgefunden hatte. Zudem soll der Journalist um Fotos von dem Brüderpaar gebeten haben. 

Der Mann gab bereitwillig Auskunft und schickte die Bilder an das Handy des Journalisten. Denn der Anrufer habe sich am Telefon als "leitender Ermittler" vorgestellt, so die Aussage. Als der 31-Jährige dann tags darauf einen Artikel samt seiner Fotos in der Zeitung entdeckte, in dem er als Interviewpartner zitiert wurde, erstattete er wegen des Täuschungsmanövers Anzeige.

Auch in der Prozessfortsetzung am Mittwoch bestritt der Angeklagte den Vorwurf: „Ich habe mich nie als Ermittler vorgestellt“, sagte er. Er habe sich zu Gesprächsbeginn korrekt mit seinem Namen und dem Namen der Gratis-Tageszeitung, für die er schrieb, vorgestellt. Seine Aussage wurde beim ersten Prozesstermin von mehreren Redaktionsmitgliedern gestützt. Die Staatsanwältin sprach aber von einer „besonders unmoralischen Vorgehensweise“: „Das Opfer hat gerade die Mutter verloren, mutmaßlicher Täter ist der Bruder. Sie haben diese Situation ausgenützt“, sagte sie. „Das schädigt das Ansehen des seriösen Journalismus.“

Die Richterin sprach den Angeklagten nun schuldig. Sie bewertete die Aussagen des Bruders als „außergewöhnlich glaubwürdig“, die Aussagen der Redakteure seien dagegen nicht stimmig: „Da gab es viele Unebenheiten. Sie haben mich nicht überzeugt.“ Dieser Fall sei außergewöhnlich, sagte sie: „Was passiert ist, ist ganz schlimm. Das ist ein massiver Eingriff in die schützenswerte Privatsphäre.“ Die Presse habe eine wichtige Aufgabe, nämlich die Öffentlichkeit zu informieren: „Sie muss aber dabei sensibel und menschlich vorgehen.“ Sie verurteilte den Journalisten wegen Amtsanmaßung zu 1440 Euro Geldstrafe. Die Forderung nach Schmerzensgeld (“Ersatzanspruch“) für den Bruder wies sie aber ab. 

Auch der Verteidiger des Angeklagten sagte in seinem Schluss-Plädoyer, dass der Bruder des Opfers „aus seiner subjektiven Sichtweise sicher nicht“ gelogen habe. Er sei zu dem Zeitpunkt im Krankenwagen gesessen und mehrmals von Polizisten angerufen worden: „Vielleicht kam es da zu einem Hörfehler oder einem Missverständnis.“ Der Verteidiger meldete Berufung an.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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scharfer (5.103 Kommentare)
am 24.10.2018 15:47

journalist v. einer Gratiszeitung, das sagt schon alles.

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 24.10.2018 13:40

IRGEND wie verständlich !!!
Was erfährt den der """BÜRGER""" (Österreicher) noch was nicht SCHON vorher von der Pozilei zensuriert wurde. UND wiederum schaut es so aus den BÜRGER schön klein halten und nur nichts ausplaudern wie es um UNSER LAND und unsere SICHERHEIT steht. Wir dürfen ja eh manchmal """X""" machen.

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was (581 Kommentare)
am 24.10.2018 12:25

Na sowas! Das Opfer hat sich sicher "verhört"! Immerhin ist die "Österreich" für ihre seriöse Arbeitsweise berüchtigt, ähm, bekannt.
Ich erinnere etwa an das Telefonat eines Österreich-Redakteurs mit einem Geiselnehmer während der laufenden Geiselnahme: https://derstandard.at/2786075/Anzeige-gegen-Oesterreich-Journalist-wegen-Telefonat-mit-Geiselnehmer

1.400 Euro Strafe ist viel zu milde, das zahlt die Österreich aus der Portokassa, und wo bleibt das Urteil zu den Falschaussagen der Redaktionskollegen, die den "korrekten" Ablauf des Interviews bezeugten?

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 24.10.2018 12:29

Quatsch, es geht nicht um das Fellner-Blatt.

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was (581 Kommentare)
am 24.10.2018 12:57

Tja, da hat mir wohl meine Heimatliebe, mein Österreichpatriotismus einen Streich gespielt.

Nehme alle meine ungerechtfertigten Anschuldigungen zurück und behaupte das Gegenteil. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 24.10.2018 13:11

die gilt ja auch Lämmern gegenüber,

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 24.10.2018 13:10

1400 Stunden Einzelhaft - damit wäre allen geholfen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 24.10.2018 12:25

Schön dass HEUTE Mittwoch dieses Urteil so gefallen ist. Es zeigt auf, dass sich auch Gossenjournalismus nicht alles erlauben darf zum Zwecke der Sensationsgier und der Exklusivität.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 19:35

Aber Gossen Politik deiner Freunde
in der FPÖ.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 12:12

Justiz handelt nicht wennst Gerichtsgutachter anzeigst,
die ein Gutachten nicht geschrieben haben und Du verurteilt wurdest und diese wie bei Mir zur Delogierung führte 9. August 2016 und mein ganzes Hab und Gut zerstört hat.

Richter handeln nicht wennst Du Datenschutzmissbrauch anzeigst wo Du zu Schaden kommst - mehrere Fälle seit Anzeigen von Mir 2014.

Richter handeln nicht bei Anzeigen wo Betrug imSpiel ist wenn es Steuerberatungskanzlei oder Herausgeber von FPÖ lastigen Zeitungen betrifft.

Richter handeln nicht wenn Welser Rechtsanwalt Gelder unterschlagen hat vom Privatkonkurs ist ja egal. Auch wenn es mein ganzes Leben zerstört. Egal welche Eingaben Du machst als Opfer wirst Du in Österreich wie ein Schwerverbrecher behandelt.

Und egal welche Ombudsstelle Du anflehst zu helfen.
Die haben Alle die selben Ausreden um ja nicht zu helfen.

Als Opfer bist Du der letzte Dreck in Österreich.

Bei Diszplinarbeschwerden wird auch nicht gehandelt - jedoch Du zum Staatsfeind erklärt.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 24.10.2018 12:26

Deine persönlichen Befindlichkeiten haben mit dem vorliegenden, eher traurigen weil pietätlosen Vorfall absolut nichts zu tun.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 19:35

Doch hat es.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 12:05

Dem Bezirksgericht Richter ging es doch nur um Journalisten einzutunken und Geld zu erschleichen für den Steuergebrauch.

Auch Richter kosten uns Geld. Und Richten mehr an als wirklich tun für Bevölkerung. Verstecken sich hinter Gesetze als Diese anzuwenden.

Arbeiten nur wenns Ihnen selber nützt und verfolgen keine Eingaben der Opfer sondern Verweigern jede Mitarbeit um OPFER zu schützen.

Sonst hätte der Richter auch einer Schadenersatzforderung zugestimmt.

Richter wollen ja das keine Verbrechen mehr hinterfragt werden können.

Dafür wird Prviatsphäre und Datenschutz um Verbrechen zu schützen immer vorgeschoben.

Der Seriöse Journalismus ist der Amtmsibrauchenden Justiz in OÖ zum Opfer gefallen.

Sonst wären viel mehr Politiker und honorige Verbrecher hinter Gittern.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 24.10.2018 12:27

Ui, der Rauscherl versteigt sich gleich im ersten Absatz zu einem strafrechtlich relevanten Vorwurf gegen den Richter (der übrigens eine Richterin ist).

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 19:33

Ist in Berufung - bin Mir sicher
das war wieder mal ein Verfahrensfehler.

Und Richter sollten aufhören Journalisten zu quälen und
Ihre Arbeit machen, wenn Ich Anzeigen mache.

Das faule Pack kann Mich Kreuzweise.

Die machen alles schlimmer als das nach Recht und Gesetz arbeiten.

Natürlich wirds Ausnahmen geben in OÖ.

Nur Ich warte noch immer darauf,

dass ein Richter in OÖ bei meinen Fällen Recht
spricht und nicht Rechts.

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