Infusion verwechselt: "Vermeidbarer Fehler"
KIRCHDORF/LINZ. Todesfall in Kirchdorf war Thema im Landtag.
Nach dem Tod eines 61-jährigen Herzpatienten aus Attnang-Puchheim, der im Landeskrankenhaus Kirchdorf statt Kalium eine Kalzium-Infusion erhalten hatte und an Multiorganversagen gestorben war, hat sich gestern der oberösterreichische Landtag nach einer dringlichen Anfrage des SP-Klubs mit dem Vorfall auseinandergesetzt. SP-Abgeordneter Peter Binder verwies in seiner Anfrage auf eine Studie der Arbeiterkammer, in der 87 Prozent der Krankenhaus-Mitarbeiter über wachsenden Zeitdruck klagten und 73 Prozent angaben, dass dadurch die Gefahr von Behandlungsfehlern steige.
Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) sprach in ihrer Antwort von einem "vermeidbaren Fehler", der einem Patienten auf tragische Weise das Leben gekostet habe.
Personalschlüssel eingehalten
Gleichzeitig nahm die Landesrätin die Landeskrankenhäuser in Schutz. Alles werde getan, um solche Fehler zu vermeiden. Der vorgeschriebene Personalschlüssel von 2,5 Pflegekräften je Intensivbett sei in Kirchdorf eingehalten worden. "Ein gänzliches Vermeiden von Fehlern wird aber leider niemals möglich sein", sagte Haberlander.
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JEDER Fehler ist vermeidbar. Was normalerweise im Alltag die Arbeit leichter und sicherer macht ist Routine. Jeder weiss ohne langes Nachdenken oder gar Nachschlagen, was zu tun ist, wie es geht. Jeder Handgriff sitzt. Das hat sicher auch schon viele Patienten vor (noch) grösseren gesundheitlichen Schäden bewahrt.
In diesem Fall war die Routine für einen Menschen das Todesurteil. Man nimmt ein Fläschchen aus dem Regal, wo das Zeug halt eh immer ist.....
Und eines darf man nicht vergessen. Die Pfleger in unseren Spitälern stehen unter einem enormen Druck. Und trotzdem sind sie in der Regel freundlich, hilfsbereit und kompetent.
Und zu allerletzt: was glaubt ihr, wie es jetzt diesem Krankenpfleger geht?
Ich war selbst mehrmals in Kirchdorf - unter welchem Druck dort beste Arbeit geleistet wird, ist sagenhaft !
Man sollte aber nicht vergessen, WER beim Aufbau und der Überhöhung des Druckes auf das medizinische und pflegende Personal mit seiner Krankenhausreform federführend war - jawohl, genau der !