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„Die Pension kommt nicht infrage“

Von Sabrina Payrhuber, 20. August 2015, 00:04 Uhr
Franz Kirchhofer
Franz Kirchhofer, pensionierter Tischler, der trotzdem noch geringfügig arbeitet. Bild: privat

Franz Kirchhofer arbeitet seit 60 Jahren im gleichen Linzer Tischlerbetrieb.

Wahrscheinlich sterb’ ich hier“, sagt Franz Kirchhofer auf die Frage, wann er denn gedenkt, seinen Dienst in der Tischlerei Simeoni zu quittieren. Natürlich mit einem Lächeln. Denn der 74-Jährige denkt nicht einmal dran, die Arbeit mit dem Holz sein zu lassen.

Nicht ohne Grund feiert er dieses Jahr sein 60-jähriges Dienstjubiläum in der Linzer Traditionstischlerei. In einer Zeit, wo viele schon nach wenigen Jahren ihren Arbeitsplatz wechseln, ist Franz Kirchhofer eine wahre Rarität. Eine richtige Pensionierung ist für ihn nicht infrage gekommen. Jetzt werkt der 74-Jährige 20 Stunden im Monat und unterstützt dort, wo Not am Mann ist.

Mit 15 Jahren hat er seine Tischlerlehre angefangen. Damals waren Handarbeit und Manneskraft gefragt. „1955 hatten wir noch kein Auto“, erinnert sich Kirchhofer. „Wir Lehrbuben mussten zu zweit den mit Möbeln beladenen Leiterwagen ziehen.“ Die holprige Straße machte es nicht leichter, damals war das Geschäftslokal noch in Urfahr. Teilweise waren die Burschen eine Stunde unterwegs, bis sie mit den Möbeln ans Ziel gelangten.

Mit der Zeit hat sich auch die Arbeitsweise verändert. Maschinen haben die Arbeit erleichtert, Vollholzfenster wurden von jenen aus Plastik abgelöst. Trotzdem sei die Arbeit mit Vollholz noch immer die spannendste. „Ich liebe es zu schleifen und zu lackieren. Da kann ich mich austoben.“

Die Zeichen der Zeit haben inzwischen Spuren bei Kirchhofer hinterlassen: „Natürlich arbeite ich mit Einschränkungen“, sagt der 74-Jährige. „Beide Knie und die Hüfte habe ich schon operiert.“ Schwer heben könne er deshalb nicht mehr, aber Reparaturarbeiten schafft er und macht er gerne. „Der Chef ist froh, dass er mich hat. Zumindest sagt er das.“

Auch das Privatleben des Tischlers ist von Beständigkeit geprägt. 53 Jahre ist er mit seiner Ehefrau verheiratet. „Auch das können viele nicht glauben.“ Sein Rezept für die Arbeit ist Spaß, aber was ist es für eine lange Ehe? „Streiten und ab und zu nachgeben. Dann geht‘s.“

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.08.2015 09:30

herr kirchhofer, verstellen sie nicht einem jungen, der die arbeit sicher nötiger braucht als sie, den platz!!!!

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 26.08.2015 11:13

So ein Blödsinn.

Der Mann ist glücklich und zufrieden, so sieht er auch aus. Österreich braucht genau diese Positivmenschen und keine Suderanten. Gut so, herzliche Gratulation!

Junge, die arbeiten wollen, bekommen auch eine Arbeit. Man muss nur geduldig und fleißig sein. Unternehmen suchen ständig Auszubildende, aber viele wollen nur im Büro sitzen.

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