Heftige Kritik an den Fusionsplänen der deutschen Großbanken
FRANKFURT. Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank legten gestern deutlich zu.
An der Börse kommen die Fusionsgespräche von Deutscher Bank und Commerzbank gut an: Die Aktien der beiden Institute stiegen gestern zum Handelsstart um vier bzw. sechs Prozent. Sonst waren die Reaktionen eher negativ. Vor allem die Gewerkschafter fürchten einen radikalen Abbau von Stellen.
Ein "nationaler Champion" soll entstehen, lautet der Wunsch von Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Eine Bank, die auch international wettbewerbsfähig ist und mit den großen chinesischen und US-amerikanischen Banken dauerhaft mithalten kann.
An der Weltspitze spielen die beiden größten börsenotierten deutschen Banken jedenfalls nicht mehr mit. In der jüngsten Rangliste der Ratingagentur Standard & Poor’s vom April des Vorjahres liegt die Deutsche Bank nach der Bilanzsumme auf Platz 15, die Commerzbank kommt nur auf Platz 54.
In Deutschland sind beide Institute hartem Wettbewerb ausgesetzt. Neben Privatbanken gibt es auch noch 384 Sparkassen und 875 Volks- und Raiffeisenbanken. Die historisch niedrigen Zinsen im Euroraum und hohe Regulierungskosten machen es für die gesamte Branche schwer, Geld zu verdienen.
Massiver Arbeitsplatz-Abbau
Eine Fusion der beiden Institute würde viele Arbeitsplätze kosten. Die Gewerkschaft Verdi rechnet im schlimmsten Fall mit dem Abbau von 30.000 Jobs, die Aktionärsvereinigung DSW sogar mit bis zu 50.000 Stellen. Beide Institute sind schon jetzt dabei, die Zahl ihrer insgesamt rund 140.000 Mitarbeiter zu reduzieren. Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung würde Jahre dauern. Eine weitere Hürde für die Fusion sehen Analysten darin, dass die neue Bank möglicherweise einen hohen Bedarf an frischem Kapital hätte.
Für die Fusion spricht, dass die Kosten dauerhaft reduziert werden könnten. Schon im Sommer 2018, als die ersten Fusionsgerüchte auftauchten, hatte das Analysehaus RBC die möglichen Einsparungen mit 2,1 Milliarden Euro angegeben. Bei der Modernisierung der IT und beim Megathema Digitalisierung könnten die beiden Banken ihre Kräfte bündeln. Mit mehr als 30 Millionen Privatkunden und größeren Marktanteilen im Firmenkundengeschäft könnte ein größeres Institut beim Thema Preisgestaltung gegenüber der Konkurrenz punkten.
Der Chef der deutschen Monopolkommission, Achim Wambach, sieht bei einer möglichen Fusion kaum wettbewerbsrechtliche Probleme. Auch ein fusioniertes Institut wäre einem "spürbaren Wettbewerb" ausgesetzt. Er sieht aber ein Systemrisiko. Die Finanzkrise habe deutlich gemacht, dass große Banken nicht ohne Weiteres abgewickelt werden könnten.
Auch der oberste deutsche Verbraucherschützer, Klaus Müller vom Bundesverband der Verbraucherzentralen, sieht die Fusion kritisch. Er rechnet im Falle eines Zusammenschlusses mit steigenden Preisen und einer reduzierten Angebotsvielfalt.
traurig, traurig, alles auf Kosten der Mitarbeiter.
bin schon gespannt was das Kartellamt sagt ,denn anderen Fusionen in der Energie Wirtschaft wurden abgelehnt.
das wäre auch eine sehr große Bank in Europa ,nicht nur in D
Das Desaster der Deutsche Bank hat der ehemaligen Schweizer Manager Ackermann zu verantworten ,der VIEL Gaunereien zugelassen hat ,aber der genießt MILLIONEN Abfindungen und eine fürstliche Pension .
Die Arbeitsplätze schon wieder, die Fixkosten.