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Ringen um Zukunft des Stahlbauers Waagner-Biro

Von OÖN, 02. November 2018, 00:04 Uhr
Ringen um Zukunft des Stahlbauers Waagner-Biro
Als ein Auslöser der Probleme gilt das Dach des Louvre Abu Dhabi. Bild: APA/AFP/KARIM SAHIB

WIEN. Muttergesellschaft ist insolvent, bei Tochterfirma in Wien fallen 107 Jobs weg – Konzern strukturiert Vorstand um.

Eines der ältesten österreichischen Unternehmen blickt einer ungewissen Zukunft entgegen: Die Waagner-Biro AG meldete am Mittwoch am Konkursgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an. Die Verbindlichkeiten des Stahlbauers betragen laut Creditreform, AKV und KSV1870 27,3 Millionen Euro, bei Aktiva von fünf Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent geboten.

Waagner-Biro wurde 1854 gegründet. Zur Gruppe mit 1500 Mitarbeitern zählen die vier Töchter SBE Alpha AG (Stahl-Glas-Technik), Bridge Systems AG (Brückenbau), Austria Stage Systems AG (Bühnentechnik) und Quarter Hall & Co. Ltd. (Spezialmaschinenbau). Bekannte Bauten sind etwa die Kuppel des Reichstagsgebäudes in Berlin, der Hangar-7 in Salzburg oder die Europabrücke in Tirol.

Die Ursache für den Insolvenzantrag der nicht operativ tätigen Holding mit 45 Mitarbeitern liegen in der Wiener Tochter SBE Alpha AG. Diese sperrte am Dienstag zu. 107 Mitarbeiter sind betroffen.

Bereits verkauft ist die Tochter Austria Stage Systems AG. Sie geht an den Linzer Erhard Grossnigg, der sich als Sanierer einen Namen gemacht hat. Er soll den Fortbestand dieses Konzernteils sichern.

Für die Bridge Systems AG laufen zwar Veräußerungsgespräche, bei dieser Tochter sei aber ebenfalls mit dem Antrag auf ein Sanierungsverfahren zu rechnen. Was mit der Quarter Hall & Co. Ltd. mit Sitz in England passiert, ist unklar.

Auslöser für die massiven Probleme ist ein Projekt, für das Waagner-Biro international gefeiert wurde: das Dach des Louvre Abu Dhabi. Tausende Stahlelemente wurden für die Kuppel mit einem Durchmesser von 178 Metern ineinander vernietet, sodass sich je nach Sonnenstand ein unterschiedlicher "Lichtregen" ins Innere des Museums ergießt. Wegen mangelhafter Planung habe es "deutliche Zeit- und Kostenerhöhungen" gegeben, heißt es im Insolvenzantrag. Zudem kam es bei einem Projekt in Russland zu einem Bruch vieler Glasscheiben bei der Fassade eines Gebäudes. Zahlungen des Generalunternehmers an Waagner-Biro blieben aus.

Die Turbulenzen gehen auch am Vorstand des Traditionskonzerns nicht spurlos vorbei: Thomas Jost und Martin Zinner haben alle Funktionen in der Gruppe zurückgelegt, mit Ausnahme jener in der SBE Alpha AG. Alexander Liaunig wurde als Vorstand der Dachgesellschaft und der Austria Stage Systems AG bestellt, Bernhard Chwatal ebenfalls als Vorstand der Dachgesellschaft sowie der Bridge Systems AG. Karl Grabner wurde neuer Vorstand der Bridge Systems AG.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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transalp (10.249 Kommentare)
am 04.11.2018 18:22

Die alte Linzer Eisenbahnbrücke (!) -Baujahr 1900, wurde von Anton Biro, später Waagner-Biro (!!!) errichtet!!!
.
Eine Firma, anerkannt, seit vielen Jahrzehnten..
.
Das so etwas nun geschieht tut schon weh..

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susisorgenvoll (16.734 Kommentare)
am 02.11.2018 14:36

Es wäre sehr interessant zu wissen, wie viele international renommierte Großprojekte die Firma geliefert hat und wie viele davon nicht bezahlt wurden! Dass es jetzt eine so große Fa. wie Waagner-Biro trifft, ist erstaunlich, denn da muss man sich schon fragen, ob die Projekte nicht bei der Kontrollbank versichert waren. Ja, das kostet auch sehr viel, aber dann hätte Waagner-Biro wenigstens das Geld bekommen.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 02.11.2018 11:46

Ich vermisse die Gewerkschaften mit ihren frechen Lohnforderungen, da die Firmen ja so im Geld schwimmen! 5% mehr ohne wenn und aber!

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 02.11.2018 13:34

Deine Denkansätze werden für das Publikum immer weniger nachvollziehbar, dafür kommt der wahre Geist immer mehr zum Vorschein.
Weiter so!

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 02.11.2018 14:51

Sie haben offensichtlich nicht kapiert, dass die Gewerkschaft das zwingend für alle Betriebe der Branche fordert. Die sehen vermutlich kurzfristige Börsengewinne auch schon als geldwertige Grundlage für utopische Forderungen im Tunnelblick auf die verhasste Regierung.

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soling (7.432 Kommentare)
am 02.11.2018 15:29

Das wird Herr VOLVO mit seinem IQ von 136 nie begreifen.

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