Italien: Weniger verkaufsoffene Sonntage
ROM. Die italienische Regierung aus Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung will die starke Liberalisierung bei den Ladenöffnungszeiten rückgängig machen.
Die italienische Abgeordnetenkammer prüft einen Gesetzesentwurf, mit dem Geschäfte an lediglich acht Sonntagen im Jahr offen sein können.
Die aktuelle Regel stammt aus 2012. Das geltende Gesetz sieht vor, dass Geschäfte, Supermärkte und Einkaufszentren 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche geöffnet sein können.
Regel "zerstört Familien"
"Innerhalb eines Jahres werden wir ein Gesetz verabschieden, mit dem Einkaufszentren nicht mehr an Sonn- und Feiertagen offen sein können. Diese Liberalisierung zerstört die italienischen Familien. Man muss wieder beginnen, die Öffnungszeiten zu regeln", sagte der italienische Vizepremier und Industrieminister Luigi Di Maio laut Medienangaben vom Sonntag.
"Die Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen hat nicht die positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung gehabt, die man sich mit der Liberalisierung Montis erhofft hatte. Sie benachteiligt die Arbeitnehmer, die sonntags arbeiten müssen und den Kleinhandel", sagte Barbara Saltamartini, Präsidentin der Kommission für produktive Tätigkeiten in der italienischen Abgeordnetenkammer. Der Verband der Großhändler hat Widerstand angekündigt.
Die reden ja schon wie die Pfarrer der katholischen Kirche!
Paradoxerweise sprechen sie sich gegen die Sonntagsarbeit aus, obwohl sie selbst an diesem Tag arbeiten