Explosion während Neujahrsfest in Afghanistan fordert mindestens sechs Tote
KABUL. Bei einer Explosion während des Neujahrsfestes in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. 23 weitere wurden verletzt , teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit.
Die Zahl der Opfer könnte aber noch steigen. Die Detonation habe sich im Bezirk Kart-e Sachi ereignet, hieß es seitens der Polizei. Einem Polizeisprecher zufolge waren es drei Minen, die im Bezirk Kart-e Sachi platziert worden waren. Das Verteidigungsministerium hingegen schrieb auf Twitter von Raketenbeschuss. In dem Viertel liegt der sogenannte Blaue Schrein, eine schiitische Moschee, an der alljährlich Neujahrsfeierlichkeiten stattfinden. Islamisten halten das Fest für heidnisch. Lokale Journalisten berichteten zudem von weiteren kleinen Explosionen und Gewehrfeuer. Weitere Details waren zunächst unbekannt, es wurde aber vermutet, dass es sich um einen Anschlag handelte. Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff.
Auch letztes Jahr Anschlag zum Neujahrsfest
Bereits im Vorjahr hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen Selbstmordanschlag am Neujahrstag in diesem Viertel für sich reklamiert. Der Attentäter habe Feiernde bei der Moschee angreifen wollen, hieß es damals. Es kamen mindestens 31 Menschen ums Leben.
Afghanistan feiert immer um den 20. März "Newroz", den Beginn des neuen afghanischen Jahres. Unter vielen Afghanen ist es ein sehr beliebtes Familienfest. Sie besuchen sich gegenseitig zu Hause, picknicken in Parks und kommen auf Plätzen vor Moscheen zu Tausenden zusammen für Gebete und Gespräche.
Der afghanische Präsident und weitere führende Politiker feiern jährlich in der nördlichen Stadt Mazar-i-Scharif. Als sich die Explosion in Kabul ereignete, warteten unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen Tausende Menschen in Mazar-i-Scharif auf die Neujahrsansprache des Präsidenten Ashraf Ghani.