Kuba überlegt ein Comeback für die "Liebeshotels"
HAVANNA. Die Regierung in Kuba will ein Netzwerk staatlich betriebener Stundenhotels in der Hauptstadt Havanna wiederbeleben.
Diese Einrichtungen, in denen Paare stundenweise Zimmer mieten können, sollen laut der kommunistischen Regierung "mehr Optionen für die Liebe eröffnen", berichtete jetzt die offizielle Wochenzeitschrift der Gewerkschaft "Trabajadores".
Der Vorstoß hat einen durchaus ernsten Hintergrund: Privatsphäre für Liebespaare ist in Havanna rar. Aufgrund fehlenden Wohnraums sind viele Familien gezwungen, auf engem Raum in einer Wohnung zusammenzuleben. Paare leben oft lange nach ihrer Scheidung oder Trennung weiter zusammen, weil sie keine eigene Wohnung finden oder sich eine solche nicht leisten können.
Private Stundenhotels zu teuer
Private Stundenhotels haben laut "Trabajadores" diese Lücke zwar gefüllt – viele Kubaner könnten sich diese jedoch nicht leisten. Umgerechnet fast 4,5 Euro kostet ein Zimmer für drei Stunden – bei einem monatlichen Durchschnittslohn von 27 Euro ist dieser Preis für viele unerschwinglich.