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Gen-Experimente an Babys: China stoppt Forscher

30. November 2018, 00:04 Uhr
Gen-Experimente an Babys: China stoppt Forscher
He Jiankui darf keine Gen-Experimente mehr mit Embryos machen. Bild: REUTERS

PEKING/SHENZHEN. Nach der angeblichen Geburt der weltweit ersten genmanipulierten Babys hat die chinesische Regierung dem Gen-Forscher He Jiankui und seinen Mitarbeitern weitere Forschungsaktivitäten untersagt.

Die von He berichteten Versuche seien "äußerst abscheulicher Natur" und verletzten chinesische Gesetze und die wissenschaftliche Ethik, sagte Vize-Wissenschaftsminister Xu Nanping gestern.

Zuvor hatten sich bereits die Nationale Gesundheitsbehörde und die "Chinesische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie" (CAST) von He distanziert. Auch eine Gruppe internationaler Genomforscher kritisierte He scharf.

"Die aktuelle Situation, wie sie von den Medien berichtet wird, ist ein schwerwiegender Verstoß gegen nationale Gesetze, Vorschriften und ethische Richtlinien", sagte der Vizechef der Nationalen Gesundheitsbehörde, Zeng Yixin, dem chinesischen Staatssender CCTV. Man werde entschlossen ermitteln, um den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen, betonte er. Weil Wissenschaft und Technologie sich rasch entwickelten, sei es notwendig, "technische und ethische Normen" einzuhalten.

Entrüstung mit Verspätung

Die Entrüstung auf chinesischer Seite kommt spät. Denn das Design der Studie an der "Southern University of Science and Technology" (Shenzhen) war offenbar seit 2017 im Internet im chinesischen Register für klinische Studien einsehbar. Über diese Seite kommt man weiter auf ein chinesisches Formular, welches das vom zuständigen Ethikkomitee genehmigte Protokoll als Plan für die Arbeiten enthalten dürfte – mit Stempel versehen.

Der Forscher hatte zu Beginn der Woche mit einem auf Youtube veröffentlichten Video die Geburt der ersten genmanipulierten Babys Lulu und Nana verkündet und damit bei Wissenschaftern und Ethikern weltweit Entsetzen ausgelöst.

Mit der Genschere CRISPR/Cas9 hatte He nach eigener Darstellung in den Embryonen einen Zellrezeptor deaktiviert, der wichtig bei der Infektion mit dem HI-Virus ist. Eine unabhängige Bestätigung für die Behauptung gibt es noch nicht. Experten bezweifeln den medizinischen Nutzen der Versuche und verweisen auf gesundheitliche Risiken für die beiden Mädchen und auch für ihre Nachkommen.

He hatte seine Arbeit kurz vor einem hochkarätig besetzten Fachkongress in Hongkong bekannt gegeben, auf dem er als Redner angekündigt war. Dort hatte er am Mittwoch seine Experimente gegen Kritik verteidigt. Er sagte, er sei stolz auf seine Arbeit, und teilte zudem mit, dass eine weitere Frau ein genmanipuliertes Kind austrage.

Nach Abschluss des Kongresses verurteilten die Organisatoren der Konferenz die Experimente als "unverantwortlich". Es sei zu früh, um Änderungen an der DNA vorzunehmen, die an zukünftige Generationen vererbt werden könnten, hieß es in einer gestern veröffentlichten Erklärung.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 30.11.2018 11:02

Das glaube ich, das die Bonzen den Forscher stoppen. Er könnte in Zukunft ja Babies produzieren, die normal wären, d.h. nicht der idealisierten "Spezifikation" der Partei entsprechen,

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