Umstrittene Mehrzweckhalle: Neuer Eigentümer für Multiversum Schwechat
SCHWECHAT. List Group übernimmt von Akron Group – Gebäude hatte scharfe Rechnungshof-Kritik an Bürgermeister-Kompetenzen und Baukosten sowie einen Prozess um Untreue zur Folge.
Das Multiversum Schwechat in Niederösterreich hat einen neuen Eigentümer. Die Wiener List Group hat die Immobilie von der Akron Group gekauft. Als Eigentümerin fungiert die List-Tochter CAP Immobilienprojektentwicklungs- und Beteiligungs AG. Der Kaufpreis lag laut Niederösterreichischen Nachrichten bei mehr als 28 Millionen Euro. Für die Stadtgemeinde als Pächterin der Veranstaltungshalle ändere sich nichts, sagte Bürgermeisterin Karin Baier.
Vonseiten der List Group wird betont, dass es sich um ein langfristiges Investment handelt. Ein Weiterverkauf sei nicht geplant. Die Gruppe ist Eigentümerin von Immobilien und Garagen in Wien und angrenzenden zentraleuropäischen Ländern. Sie besitzt und führt weiters Hotels und erbringt Immobilien-Dienstleistungen. Zum Unternehmen gehören unter anderem das Hotel "Das Triest" in Wien und BOE Garagen- & Facilitymanagement.
50 statt 37 Millionen Euro
Der Rechnungshof hatte in einem Bericht zum Multiversum 2014 unter anderem scharfe Kritik an Kompetenzüberschreitungen des ehemaligen Bürgermeisters und an der Überschreitung der Baukosten von geplanten 37 auf 50 Millionen Euro geübt. 2016 übernahm die Stadtgemeinde den 33-Prozent-Anteil der insolventen Werner Schlager Academy Betriebs GmbH (WSA) an der Multiversum Schwechat Betriebs GmbH, wurde damit Alleineigentümerin der Gesellschaft und leitete eine Käufersuche ein. 2020 wurde das Objekt schließlich an die Immobilien-Investment-Gruppe Akron Group verkauft, die sich nun von der Immobilie getrennt hat.
Weiters wurden die ehemalige niederösterreichische ÖVP-Landesrätin Petra Bohuslav und zwei frühere Landesbeamte in einem Schöffenprozess in Zusammenhang mit dem Multiversum im Oktober 2023 in Sankt Pölten im Zweifel freigesprochen. Der nunmehrigen kaufmännischen Geschäftsführerin der Wiener Staatsoper und den beiden Männern war Untreue rund um eine 2,8 Millionen Euro hohe Förderung angelastet worden.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) warf der Ex-Politikerin sowie den als Beteiligte Angeklagten vor, die Fördergelder-Auszahlung in Höhe von 2,8 Millionen Euro für eine Mehrzweck- und eine Tischtennishalle gewährt zu haben, ohne die Förderrichtlinien zu beachten. Alle drei hatten sich nicht schuldig bekannt.
Das Krankenhaus Nord hat statt knapp 700Millionen Euro 1,3 Milliarden gekostet das hat der Rechnungshof das Maul nicht aufgebracht!!!!!
In guter Tradition #AKH.