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Neue KI-Klima-Studie mit schlechter Prognose für Österreich

Von nachrichten.at/apa, 12. Dezember 2024, 07:22 Uhr

COLORADO. Bei weiter steigendem Treibhausgas-Ausstoß könnten die Temperaturen in Europa bereits bis 2060 um mindestens drei Grad verglichen mit den vorindustriellen Werten steigen.

Das schließt ein Forscherteam aus einer KI-gestützten Analyse. Europa erwärmt sich schneller als der globale Durchschnitt: 2023 war es bereits 2,3 Grad wärmer - global waren es nach Daten des Klimadienstes Copernicus rund 1,48 Grad.

Auch in den meisten anderen Regionen der Erde wird die Erderwärmung der neuen Auswertung zufolge wahrscheinlich schneller voranschreiten als vielen bisherigen Simulationen zufolge. Die für die Analyse genutzte KI lernt anhand zehn globaler Klimamodelle, außerdem verfeinern Messdaten der vergangenen Jahre die Vorhersagen, wie das Team um Elizabeth Barnes von der Colorado State University in Fort Collins im Fachjournal "Environmental Research Letters" berichtet. "KI entwickelt sich zu einem unglaublich leistungsfähigen Instrument zur Verringerung der Unsicherheit bei Zukunftsprognosen", sagte Barnes.

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Als Grundlage wurde der sozioökonomische Pfad SSP3-7.0 aus dem Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) genommen. Dieses Szenario geht davon aus, dass der Treibhausgas-Ausstoß in einer von Konflikten und Nationalismus geprägten Welt weiter deutlich ansteigen wird. Zur Definition des aktuellen Klimazustands wurden die beobachteten Temperaturanomalien von 2023 herangezogen.

Zahlreiche Regionen mit deutlichem Temperaturanstieg

Demnach könnte schon 2040 oder früher für alle berücksichtigten 34 Regionen die 1,5-Grad-Schwelle erreicht sein, in 31 Regionen sogar schon zwei Grad. Bei der Auswertung für das Erreichen von drei Grad über dem vorindustriellen Mittel überschritten 26 von 34 Regionen im Jahr 2060 die Grenze, darunter die vier Regionen in Europa. Bisher lagen Prognosen zu einer globalen Durchschnittstemperatur bei diesem Szenario und zu diesem Zeitpunkt unter drei Grad.

Auch eine zweite Studie unter KI-Einsatz hat ergeben, dass die Erderwärmung wahrscheinlich schneller voranschreiten wird als in vielen bisherigen Simulationen berechnet. Temperaturen von zwei oder drei Grad über dem Durchschnitt des Zeitraums 1850 bis 1899 werden wahrscheinlich deutlich früher erreicht, als verbreitet angenommen.

1,5 Grad-Ziel praktisch sicher unerreichbar

Das globale Ziel, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist der Auswertung zufolge inzwischen praktisch sicher unerreichbar. Zudem bestehe ein hohes Risiko, dass die globale Erwärmung die Zwei-Grad-Marke überschreitet, selbst wenn die Menschheit eine rasche Verringerung der Treibhausgas-Emissionen auf Null bis zu den 2050er-Jahren erreicht - was das optimistischste Szenario darstellt, das in der Klimamodellierung weithin verwendet wird. Frühere Studien waren zu dem Schluss gekommen, dass die Erderwärmung in diesem Fall wahrscheinlich unter zwei Grad gehalten werden könnte. Gemeinsam mit Noah Diffenbaugh von der Stanford University hatte Barnes für die in den "Geophysical Research Letters" vorgestellte Studie KI-gestützt untersucht, wie sich verschiedene Wege zu Netto-Null-Emissionen auf den Temperaturanstieg auswirken. Wenn die Welt bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreicht, wird das wärmste Einzeljahr dieses Jahrhunderts demnach höchstwahrscheinlich mindestens ein halbes Grad heißer sein als 2023, das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Für ein Szenario, in dem die Emissionen zu langsam zurückgehen, um bis 2100 eine Netto-Null-Emission zu erreichen, ermittelten Diffenbaugh und Barnes, dass das wärmste Jahr weltweit höchstwahrscheinlich drei Grad wärmer sein wird als das vorindustrielle Basisszenario.

Große Auswirkungen des Klimawandels

Die Forscher betonen, dass der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten große Auswirkungen haben wird, selbst wenn alle Anstrengungen und Investitionen in eine Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes so erfolgreich wie nur möglich verlaufen. "Es besteht ein reales Risiko, dass Menschen und Ökosysteme ohne entsprechende Investitionen in die Anpassung Klimabedingungen ausgesetzt werden, die viel extremer sind als das, worauf sie derzeit vorbereitet sind", sagte Diffenbaugh.

Experten sehen es als praktisch sicher an, dass dieses Jahr das vergangene als das wärmste Jahr ablösen wird. Die globalen Durchschnittstemperaturen werden voraussichtlich um mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen, also bevor die Menschen begannen, fossile Brennstoffe in großem Umfang zu verbrennen. Das Pariser 1,5-Grad-Ziel zur Eindämmung der Klimakrise gilt damit aber noch nicht als verfehlt, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird.

Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris hatten die Staaten weltweit vereinbart, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, möglichst aber auf 1,5 Grad. Die Werte haben hohen symbolischen Wert, eine klare Definition für die politisch festgelegten Schwellen gibt es Experten zufolge allerdings bisher nicht.

Weniger reflektierende Wolken in geringer Höhe

Ein Team um Helge Gößling von Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven erläuterte kürzlich im Fachjournal "Science", dass es zuletzt ungewöhnlich hohe Werte für die aufgenommene Sonneneinstrahlung gab. Ein Grund dafür sei, dass weniger reflektierende Wolken in geringer Höhe existierten. Für das vergangene Jahr zeigten Satellitenaufzeichnungen demnach den niedrigsten Wert für niedrige Wolken seit dem Jahr 2000 an.

Derzeit ist den Wissenschaftern zufolge noch nicht klar, was zur Verringerung der niedrigen Wolken führt. Womöglich könnte der Klimawandel selbst erheblich dazu beitragen, hieß es. In diesem Fall sei mit einer stärkeren zukünftigen Erwärmung zu rechnen als bisher angenommen.

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15  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oberoesterreicher (1.205 Kommentare)
am 12.12.2024 12:33

Na dann:

1.:wir wissen die co2 Maßnahmen bringen uns hier in AT nix (co2 bepreisung etc…, Green Deal etc)

2.:auf zu den Maßnahmen um die Folgen für die österreichische Bevölkerung so gering wie Möglich zu halten

Wäre der günstige Zeitpunkt das Ruder rumzudrehen und loszulegen.

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Gugelbua (33.320 Kommentare)
am 12.12.2024 11:05

es geht bestimmt schneller als die KI prophezeit 😉

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Philantrop_1 (599 Kommentare)
am 12.12.2024 10:48

Mehr Wärme wird unserem nördlich gelegenen Gebirgsland nicht schaden - aber die viel zu rasch wechselnden Wetterlagen, oft mit Extremwetter verbunden.

Dass daran auch die Flugindustrie schuldig ist, weil die Abermillionen Riesenjets die Atomosphäre zerwirbeln und das Herannahen völlig unterschiedlicher Luftmassen massiv beschleunigen, darf ja medial nie transportiert werden.

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phare (2.832 Kommentare)
am 12.12.2024 11:44

Mit der Klimaveränderung in all ihrer Komplexität hast du dich offensichtlich nicht wirklich beschäftigt.

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LiBerta1 (4.579 Kommentare)
am 12.12.2024 10:31

Wenn es heißer wird, wird es in Ö mehr regnen. Wir sollten darauf achten, das Wasser sinnvoll zu lenken, d.h. es soll geschickt aufgefangen und nach Bedarf gelenkt werden. Wenn das zusätzliche Wasser geschickt eingesetzt wird, kann es auch noch Strom liefern.
Wir sollten nicht immer nur auf die Nachteile starren und Panik verbreiten. Wir sollten klug die Segnung der Natur nützen und dankbar sein.

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phare (2.832 Kommentare)
am 12.12.2024 11:45

Nur: Hinter der öst. Grenze ist die Erde noch nicht aus!

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LiBerta1 (4.579 Kommentare)
am 12.12.2024 14:35

Weil andere Länder die Klimaänderung anders erleben, dürfen wir in Österreich nicht einmal darüber reden, wie wir der Klimaerwärmung sinnvoll begegnen? Nur Klimaerwärmung verhindern, koste es was es wolle, selbst wenn es keinen merklichen Einfluss hat. Aber sinnvoll sich darauf einstellen, das ist ganz böse, weil es in anderen Ländern anders ausschaut?

Wie sagte schon Einstein? Das Weltall ...

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soistes (3.917 Kommentare)
am 12.12.2024 10:20

Jedes Monat wieder......

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CCL2210 (27 Kommentare)
am 12.12.2024 09:54

Gott sei dank haben wir bald keine Jobs mehr zu denen wir fahren müssen mit den stinkenden PKW´s , das spart sicher einiges an CO2

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LiBerta1 (4.579 Kommentare)
am 12.12.2024 08:29

Wenn wir unsere Nahrung in Ö anbauen, leuchtet es uns ein, dass wir die Umwelt dabei nicht über Gebühr strapazieren dürfen. Deshalb wurde viele Schutzmaßnahmen getroffen, um Boden und Klima zu schonen und dafür zahlen wir viel Geld. Wenn wir uns um unser Land kümmern, nennt man das Nationalismus und das ist schlecht, wie man oben lesen kann.
Jetzt dürfen wir aber billige Produkte importieren, die unter umweltschädlichsten Bedingungen für Mensch, Tier und Umwelt produziert und auf die weite Reise geschickt werden. Das nennt man Globalismus und das ist also gut für die Erde.

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phare (2.832 Kommentare)
am 12.12.2024 11:47

Wir müssen diese Produkte dann ja nicht kaufen. Noch immer gilt: "It`s consumers choice!"

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LiBerta1 (4.579 Kommentare)
am 12.12.2024 14:37

Sind Sie sicher, dass jede einzelne Zutat gekennzeichnet ist, woher sie stammt?

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RainerHackenberg (2.020 Kommentare)
am 14.12.2024 16:39

LiBerta: Es ist aber IHRE Entscheidung, ob Sie diese Billigprodukte auch kaufen !!!!!

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honkey (14.176 Kommentare)
am 12.12.2024 08:01

Heißt?

Österreich wird zugrunde gehen............oder wie?

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wimplin (142 Kommentare)
am 12.12.2024 08:11

Ja, wird es. Aber nicht wegen dem Klima :-)

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