Nur ein Prozent Rendite – dennoch ist Wald begehrt
Investoren suchen beständige Veranlagungsmöglichkeiten.
Angesichts niedriger Zinsen fließt viel Geld in Grund und Boden. Eine Anlagemöglichkeit ist Wald. Dazu braucht man aber einen langen Atem. Die Rendite liegt nur bei einem Prozent. Trotzdem gibt es mehr Käufer als Verkäufer, sagt der auf Forstobjekte spezialisierte Immobilientreuhänder Klaus Bischof, der Büros in Wien und Judenburg betreibt. Wer in Wald investiert, denkt in der Regel stark an die nächste Generation. Denn je nach Bodenbeschaffenheit dauert es 80 bis 120 Jahre, bis ein geschlägerter Wald nachgewachsen ist. Waldbesitz ist außerdem mit viel Arbeit für die Pflege von Baumbestand, Wegen und Umwelt verbunden. Der Klimawandel setzt den heimischen Wäldern mit ihrer Fichtenlastigkeit stark zu. Bischof sieht das für Waldbesitzer weniger kritisch. "Die Natur regelt sich von selbst", sagt er, der Mensch müsse dazu beitragen, etwa durch die Pflanzung eines Mischwaldes. "Mit Ungeziefer, Sturm, Umwelteinflüssen muss man leben."
Die Holzpreise sind es nicht, die den Kauf von Wald attraktiv machen. Kostet der Festmeter heute weniger als 90 Euro, so gab es in den 1970er-Jahren umgerechnet 95 Euro (1300 Schilling), also nominell etwa gleich viel, während sich das Preisniveau verdreifacht hat. Aber damals kostete Kapital zwölf Prozent Zinsen und war rar, während heute viel Geld zur Verfügung steht und die Verzinsung unter der Inflationsrate liegt.
"Der Waldkäufer kauft über Generationen. Es ist eine ständige Sparkassa für den Land- und Forstwirt bzw. den Industriellen, der sein Geld dort angelegt hat." Dazu bekomme er einen Erholungswert und müsse sich nicht mit Mietern herumschlagen. Ein durchschnittlicher Wald koste heute in Österreich zwei Euro pro Quadratmeter, vor der Finanzkrise 2008 waren es 1,20 Euro. In Bayern zahle man im Schnitt schon 2,80 Euro pro Quadratmeter.