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Kabarettist Günther Lainer:
Der gemütliche Nicht-Wiener im ORF

Von Von Julia Evers, 15. März 2010, 00:04 Uhr
Der gemütliche Nicht-Wiener im ORF
Günther Lainer feiert als „der Dicke vom Land“ in „Was gibt es Neues?“ Erfolge. Bild: Weihbold

Zuerst Pastoralassistent und Religionslehrer, dann Jongleur und Kabarettist. Das war Günther Lainer (40) aus Linz noch nicht genug. Jetzt mimt er auch den „Schwager vom Assinger“ in der Lagerhaus-Werbung und vertritt Oberösterreich beinahe offiziell – als Mitglied im Rateteam von „Was gibt es Neues?“ im ORF.

Angefangen hat alles unfreiwillig, schon in der Volksschule. „Es haben oft alle gelacht, wenn ich etwas gesagt habe. Dass die anderen das für einen Witz gehalten haben, ich es aber ernst gemeint habe, ist wohl eher peinlich.“ Jetzt macht sich Günther Lainer, der sich selbst auch Gausl nennt und als Ü 40 (Jahre) und Ü 100 (Kilo) definiert, am liebsten über seine eigenen Schwächen und Mankos lustig. „Da muss ich nur mich fragen, ob mir das zu viel wird.“ Und außerdem: „Witze über das Körpergewicht sind halt schon lustiger, wenn ich sie erzähle.“

Auch die Kirche nimmt der Humorist in seinen Kabarettprogrammen gerne aufs Korn – „obwohl, samma ehrlich, das wirklich oft zum Rearn und net zum Lochn ist.“

Krise und Krankheit

Eine persönliche Krise war schuld, dass er Anfang der 90er überhaupt den Schritt vom Religionslehrer und Pastoralassistenten zum Kabarettisten gewagt hat. „Ich bin so nervös geworden, wenn ich vor mehreren Menschen reden musste. Ich hab’ mir gar nicht zugetraut, als Religionslehrer vor einer Klasse zu stehen oder als Pastoralassistent in der Kirche etwas vorzulesen.“

Auf die Blockade folgte eine Krise, die sich sogar körperlich in einer Krankheit manifestierte. „Der Arzt hat mir dann erklärt, dass ich viel zu viel Angst vor Fehlern habe und permanent jedem gefallen will. Ich hatte damals zu jonglieren begonnen, und so sollte ich schrittweise üben, damit aufzutreten.“ Die erste Erkenntnis daraus folgte rasch: „Ich habe erlebt, dass die Menschen viel stärker – aber nicht unbedingt negativ – reagieren, wenn einmal etwas nicht so perfekt geklappt hat.“

Mit Pastoral-Partner Manfred Linhart gab‘s daraufhin 1992 den ersten Kabarettversuch, schnell war formuliert, dass der Weg auf größere Bühnen führen sollte.

Nach ersten Erfolgen und Preisen war klar: „Ich weiß jetzt, dass ich Fehler machen darf, und dass die Schwächen für die Menschen lustig sind.“

Von den Kabarettbühnen drängte es den zweifachen Vater bald ins Fernsehen. Dass er das Casting für die Rolle des Schwagers von Armin Assinger für die Lagerhaus-Werbung gegen 80 Mitstreiter gewonnen hat, überraschte ihn selbst.

Noch mehr allerdings die Folgen der Schein-Verwandtschaft: „Vor kurzem kam ein Leserbrief an den ORF, in dem jemand schrieb, dass er sich die Sendung ,Was gibt es Neues?’ jetzt nicht mehr anschaut. Wegen mir. Weil wenn die sogar schon den Schwager vom Assinger nehmen müssen, kann da ja nicht mehr viel los sein.“

Neu in der Stammtisch-Runde

Auch der Weg in Oliver Baiers freitägliches ORF1-Rateteam führte für Günther Lainer durch ein Casting. Sein Einstand in der Runde war dann nicht unbedingt leicht.

„Erstens natürlich, weil ich zu dieser Zeit gerade die Chemotherapie wegen Darmkrebs durchstehen musste. Das war zach. Und andererseits, weil die anderen so wahnsinnig schnell und aufeinander eingespielt sind. Das ist so ähnlich, wie wenn du das erste Mal an einem Stammtisch sitzt und dir denkst, da wäre ich jetzt gern dabei.“ Eine falsch verstandene Bemerkung über den Kondomverbrauch in Indien später hatte er seinen Platz zugewiesen bekommen. „Ich bin halt jetzt der Oberösterreicher, der Dicke vom Land, der Gemütliche, der anders ist als die Wiener.“

Seit seiner überstandenen Krebserkrankung weiß er, dass Gesundheit für ihn an allererster Stelle kommt. „Sonst nützt dir alles andere echt rein gar nichts.“ Nach 12 Kabarett-Programmen, 20 Auftritten in der Rateshow und drei geschriebenen Büchern wird ein beruflicher Traum immer größer: „In einem Film will ich mitspielen. Aber in einem, in dem ich Dialekt reden darf und meinen Typ nicht zu arg verstellen muss.“

Bis dahin gibt es Lainer auf jeden Fall noch im Rateteam von „Was gibt es Neues?“ zu sehen – und zwar am 19. und am 26. März um 22 Uhr in ORF 1.

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