Diözese Linz muss 80 Mitarbeiter einsparen
GASPOLTSHOFEN. Die Diözese Linz muss 17 Millionen Euro einsparen, um die Haushaltspläne bis 2028 zu sichern. Das soll durch Bündelungen, Umstrukturierungen aber auch Personalabbau geschehen.
60 von 885 Vollzeitäquivalenten müssen eingespart werden. Das lasse sich für zwei Fünftel der rund 80 betroffenen Personen mit Pensionierungen und auslaufenden Projektanstellungen lösen, für drei Fünftel geht es um neue Aufgaben innerhalb der Diözese oder eine Kündigung.
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Die Zahl der Beitragszahler habe sich in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent, also 100.000 Menschen, verringert. 75 Prozent der Einnahmen der Diözese kommen aus dem Kirchenbeitrag - 2022 waren es 99,9 Millionen Euro - und diese Summe stagniert, die Ausgaben - vor allem Personalkosten - steigen aber, auch durch die hohe Inflation. Deshalb soll das in den vergangenen Monaten erarbeitete Rahmenkonzept "Zukunft sichern" bis 2028 ein ausgeglichenes Budget ohne Verwendung von Rücklagen ermöglichen, hieß es in den Unterlagen zu einer Pressekonferenz am Dienstag in Gaspoltshofen. Nach dem Votum seines Beratungsgremiums erteilte Bischof Manfred Scheuer den Auftrag zur Umsetzung des Maßnahmenpakets.
Einspar-Ziel noch "nicht ganz erreicht"
"Das nun vorliegende Ergebnis zeigt nachhaltige Einsparungen von mindestens 13,4 Millionen Euro. Die ursprünglich angezielten 17 Millionen sind daher noch nicht ganz erreicht. Mit Folgeprojekten und kontinuierlicher Evaluierung wird es uns jedoch gelingen, finanziell auf einem stabilen Kurs zu bleiben", sagte Reinhold Prinz, Leiter des Bereichs Finanzen und Verwaltung der Diözesanen Dienste.
Im Prozess sei ersichtlich geworden, dass sich erhebliche Kosten bereits durch eine besser koordinierte Zusammenarbeit, die Zusammenführung von Einheiten oder deren gemeinsame Leitung senken lassen. So sollen einzelne Kirchenbeitrags-Beratungsstellen zusammengelegt werden, sagte Generalvikar Severin Lederhilger. Auch die bisher fünf Bildungshäuser werden auf eines mit drei Standorten reduziert. Zentrum bleibt das Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels, dazu das Haus der Frau in Linz und das Franziskanerhaus in Ried im Innkreis, in Puchberg und Wels soll saniert werden. Das Maximilianhaus in Attnang-Puchheim und das Dominikanerhaus in Steyr werden so nicht weitergeführt, auch aus dem Greisinghof in Tragwein zieht man sich nach Absprache mit den dort ansässigen Marianisten zurück. Das Maximilianhaus könnte eventuell für die zukünftige Pfarre genützt werden.
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Darüber hinaus startet als Nachfolgeprojekt eine Gebäudestrategie, bei der in den Blick genommen wird, was mit den Liegenschaften geschehen soll. Verkäufe wären Einmalmaßnahmen, die nicht langfristig helfen würden, hieß es.
Veränderungsmöglichkeiten für Mitarbeiter
"Es ist mir ein Anliegen, dass die Mitarbeiter:innen wissen, dass es auch Veränderungsmöglichkeiten innerhalb der kirchlichen Berufe gibt und dass wir Qualifizierungsmöglichkeiten mit entsprechender Beratung anbieten", betonte Bischof Manfred Scheuer. Personalchefin Edeltraud Addy-Papelitzky kündigte Gespräche mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - vor allem in den Häusern, die geschlossen werden - an, um Veränderungsmöglichkeiten und Weiterqualifizierungen auszuloten. "Durch die nun eingerichtete interne Jobbörse erhalten interne Bewerbungen einen Vorrang." Insgesamt sind in der Diözese 1.170 Menschen beschäftigt, 100 werden in den kommenden vier Jahren in Pension gehen. Gleichzeitig seien 30 Vollzeitstellen in der Jugendarbeit sowie in Seelsorge und Innovationsprojekten in Pfarren offen, in den kommenden Jahren würden 20 Vollzeitstellen für Verwaltungsvorstände in den neuen Pfarren ausgeschrieben.
Die neuen Pfarren mit ihren Pfarrteilgemeinden und pastoralen Orten wolle man erhalten und fördern, kündigte Lederhilger an. Der geltende Personalplan sei bis 2026 in Kraft. Jugendarbeit soll gefördert werden, am Attersee entsteht am Campingplatz das neue "Jugendbegegnungshaus Weyregg". Nicht betroffen ist der Umbau der Diözesanen Bildungseinrichtungen zum "Campus für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit". Die Mittel gehören zum außerordentlichen Budget. Hier wird bei den diözesanen Zuschüssen eingespart und aus dem Projekt sollen sich Synergieeffekte ergeben.
Würde die Institution Kirche zu seinen misslichen Taten stehen und nicht das Pferd von hinten aufzäumen, wäre diese blödsinnige interne Umstrukturierung nicht nötig gewesen.
Beibt für die Verantwortlichen nur zu hoffen, dass bei den geplanten Einsparungen bereits die ausstehenden Kirchenaustritte Berücksichtigung gefunden haben. Erfahrungsgemäß erlaube ich mir schon heute auf erhebliche zusätzliche Fehlbeträge hinzuweisen.
Wie wär´s mit dem Ansinnen weniger Geld nach Rom zu überweisen. Aber ja, da hätte die Vatikan-Bank weniger Geld zum spekulieren!!!
Ohne überfällige, notwendige Reformierungen läßt sich "Pomp / Glanz und Gloria nicht aufrecht
erhalten.
Zum Thema Kirchenbeitragsberatungsstelle: ich bin deshalb in jungen Jahren ausgetreten. Während man mir damals bereits nach den ersten 2 Monaten Arbeit nach dem Studium eine Vorschreibung über mehrere Tausender (ÖS) zusendete und mir mit Jahreslohnzettel und anderen nachzubringenden Nachweisen jede Menge an Aufwand aufs Auge drückte, hatte mein damaliger Chef mit einem vielfachen Einkommen einen Deal, wo er nur einen Bruchteil bezahlte.
Wer in der Kirchenbeitragsberatungsstelle jemanden kannte, hatte Chancen auf einen tollen Deal, und alle anderen mussten ständig einen Lohnzetteln bringen, weil jedes Jahr die Vorschreibungen weit über die Einkommenserhöhungen anwuchsen. Den Ärger wollte ich mir nicht antun, und viele meiner Freunde sind mir gefolgt.
Und noch was zum Thema Gleichbehandlung: in dem Umfeld, wo ich immer arbeitete, verdienten Männer und Frauen bei gleichen Ausbildungen und Positionen weitgehend gleich.
Die Kirchenbeitragsstelle bewertete aber die Frauen meistens mit deutlich niedrigeren Einkommen als sie tatsächlich hatten, aber bei den Männern meistens deutlich über dem tatsächlichen. Und viele gehen dann nicht mit dem Lohnzettel zur Kirchenbeitragsstelle, um die Vorschreibung zu reduzieren, denn ein stiller Austritt geht einfacher und schneller.
Ich habe einige von Ihren Kommentaren gelesen und kann nur bestätigten, dass Sie die richtige Entscheidung getroffen haben: Für Sie ist in einer katholischen Glaubensgemeinschaft ideologisch kein Platz. Wenn Sie sich in einem Netzwerk einkaufen wollen, wären Sie z.B. in der ÖVP goldrichtig.
Wozu überhaupt eine Kirchenbeitragsberatungsstelle?
Der Beitrag ist mit dem Lohnzettel leicht zu berechnen.
Vor Ort wird hauptsächlich probiert, weniger zu bezahlen als es dem Einkommen entspricht.
Und für diesen Kuhhandel braucht man keine eigenen Standorte oder teure Mitarbeiter.
und warum soll die Kirche Zugriff auf Lohnzettel haben?
Wer fordert das?
"Durch die nun eingerichtete interne Jobbörse erhalten interne Bewerbungen einen Vorrang."
Ist das rechtlich überhaupt zulässig ?
Das machen ja auch die meisten Gemeinden ....
Warum sollte es das nicht sein?
Kein Mitarbeiter zu sein ist ja kein geschützes Merkmal
Sogar vorgeschrieben
Wie glauben Sie läuft es bei den Proformaausschreibungen in Land/Bund/Gemeinde/Kammer/staatsnahen Betrieben? Alles nur Folklore und in der zweiten Reihe stehen dann schon die Verwandten und Parteifreunde. In der Kirche gäbe es noch viel zu sparen. Weniger Hierarchie, weniger Controller, weniger Wichtigtuer.
Warum sollte ein Unternehmen seine eigenen Mitarbeiter gegenüber fremden Personen benachteiligen?!
....benachteiligen müssen?!
Ob das rechtlich gedeckt ist weiß ich leider nicht. Die internen Mitarbeiter kennen die Arbeitweise in den Bildungshäusern und der Diözese. Man muss sie in vielen Belangen nicht langwierig einschulen. Ausserdem sind interne Mitarbeiter weniger kritisch der kath. Kirche gegenüber, weil sie der Vorgehensweise der oberen Instanz seit jeher kennen und etwas mehr dem ganzen internen Wahnsinn abgebrühter gegenüber stehen können.
Wir haben einen Schuldigen: die Austreter. Warum und wieso? Das fragt keiner!
In den meisten Fällen gibt es eine einfache Antwort: Die Leute brauchen keine Kirche mehr.
Die Zahl der Beitragszahler habe sich in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent, also 100.000 Menschen, verringert.
Wird Zeit das die Kirche aus den Altmodische Zeit eine neue einleitet.
In dem man eine nue Reformation macht.
Aber die Kirche hat genug Besitz noch von den Kreuzzügen also so leid tun sie mir nicht.
Für mich hat die Verkündung des Glaubens schon noch eine Wertigkeit.
Das sind ihnen die liebsten. Die nichts hinterfragen.
Welchen Besitz hat unsere Diözese aus den Kreuzzügen?
Na dann informieren sie sich bitte mal. Die Kreuzzüge haben Gold, Edelsteine und andere wertvollen Sachen nach Europa gebracht. Das waren keine Kreuzzüge alleine, das waren auch Plünderungen durch den europäischen Adel. Und diese wertvollen Sachen finden Sie in jeder Kirche, Dom usw.
Geschichte ist nicht ihre stärke?
Eine „Modernisierung“ hätte m.E. gar keine Auswirkung. In der Evangelischen Kirche gibt es verheiratete Pfarrer und Pfarrerinnen, mehr Demokratie in den Pfarrgemeinden, keinen Zentralismus … und? Werden die Mitglieder dort mehr?
Die meisten treten aus, weil sie an Glauben und Glaubensgemeinschaft nicht interessiert sind. Sie wollen „wertfrei“ leben.
Dann sollen sie das auch einfach sagen und sich nicht auf irgendwelche Strukturen ausreden, die ihnen nicht passen. Keiner wird gezwungen, dabei zu sein, niemand muss irgendetwas befürchten.
Nicht gläubig zu sein bedeutet nicht keine Werte zu haben. Im Gegenteil.
Wer hat den Kirchensteuer Beitrag eingeführt?? Meine Mutter erzählte es mir mal!
1945 .....😬
Teures Personal 17 Mio für 80 Personen???
Zusammenhänge erkennen: das Personal ist ein ( zweifellos grosser Brocken). Der Betrieb und die Instandhaltung von z.B. Bildungshäusern (Energiekosten, Renovierungsarbeiten etc.) kommen ja noch dazu. Und die Bildungshäuser sind ja keine kleinen Einfamilienhäuser, sondern große oft auch alte Gebäude.
Die Diözese sollte sich auch einmal überlegen, ob die Friedhöfe noch kirchlich verwaltet werden sollen. Da auf diesen ja alle bestattet werden, ist das ja nicht mehr Aufgabe einer Glaubensgemeinschaft, sondern gehört in die „ öffentliche Hand“
Die Friedhöfe sind grundsätzlich eine Aufgabe der Gemeinden. Nur die Kirche hat dieses Angebot schon immer gehabt und führt sie halt im Namen und Auftrag der Gemeinden durch. Wenn z.B. ein Friedhof zu klein werden würde oder bauliche Maßnahmen notwendig sind, dann ist dies grundsätzlich eine Aufgabe der Gemeinde nach dem § 40 Leichenbestattungsgesetz und nicht der Kirche.
17 Mille, aber über welchen Zeitraum gerechnet?
Die Katholische Kirche in den Deutschsprachigen Ländern sollte sich auf Ihre Kernaufgabe konzentrieren und zwar den Menschen den Christlichen Glauben näherbringen und anderen Religonen nicht in den A.... kriechen!
Das ist für mich nur Symptombekämpfung ohne Ursachenerforschung. Die Gründe für diesen Schwund hat die Katholische Kirche ganz offensichtlich immer noch nicht erkannt (oder wollen sie sie gar nicht erkennen?)!
Es ist der Zeitgeist. Immer mehr Leute brauchen keine Religion mehr. Da nützt auch keine Kosmetik wie verheiratete Priester etc. Die Protestanten haben das, schwinden aber noch schneller dahin.
aber um 70 Millionen einen neuen Bildungscampus bauen....
Bildung ist ein für Blaue ein Schreckgespenst!
Blaue haben eine großen Anteil an Bildingsfernen Wählern!
Wenn ich mir deinen zweiten Satz so anschaue, würde ich sehr zurückhaltend sein über Bildung anderer Menschen zu lästern.
Wobei bei Ihrer Interpunktion auch noch Luft nach oben ist😉
Blaue seien laut Vinzenzi wieder einmal "bildungsfern". Wenn man seinen Text aber so liest, dann hat er 1. ein intolerantes Bild von anderen Menschen und 2. ist er sicher nicht deutschsprachig. Vinzenzi sollte sich lieber in "Kevin" umbenennen. Das träfe es besser.
Wer nicht mit der Zeit geht
der geht mit der Zeit.
Wird gut sein ,den Gurt enger zu schnallen
Wenn man die Gemälde von Geistlichen (Pfarrer, Mönche etc.) aus früheren Zeiten so anschaut, dann haben die Gürtel enger schnallen nie etwas zu tun gehabt. Eher das Gegenteil.