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Hundert Jahre Heimlichkeit

Von Von Anette Reuther, 08. August 2009, 00:04 Uhr
Hundert Jahre Heimlichkeit
James Bond, hier in der Person des legendären Sean Connery Bild: MGM

Weltweit ist SIS aber nicht wegen der deutschen Spione berühmt, sondern wegen eines Superagenten mit der Nummer 007 alias James Bond. Der schießt und küsst sich seit den 1960er-Jahren weltweit durch die Kinos, womit der Rummel um die Romanfigur von Ian Fleming erst ...

Weltweit ist SIS aber nicht wegen der deutschen Spione berühmt, sondern wegen eines Superagenten mit der Nummer 007 alias James Bond. Der schießt und küsst sich seit den 1960er-Jahren weltweit durch die Kinos, womit der Rummel um die Romanfigur von Ian Fleming erst richtig angeheizt wurde.

Im Auftrag Ihrer Majestät sind auch die wirklichen Mitarbeiter im Dienst. Mit dem Baller-Leben eines Agenten – mit Martini in der einen und sexy Girl an der anderen Hand – hat die Realität allerdings wenig zu tun. „Wir sind nicht im Geschäft, um Menschen auf dunklen Gassen abzuschießen“, sagte Colin McColl, der ehemalige Chef des Auslandsgeheimdienstes.

Von Bond profitieren

Doch der Bond-Rummel hat auch seine guten Seiten. McColl: „Jeder schaut auf Bond. Warum sollte also unser Ruf nicht auch ein bisschen von ihm profitieren.“ Der ägyptische Geheimdienst soll sich die Drehbücher sogar angeschafft haben, um seine Agenten besser zu trainieren.

Selbstverständlich liegt in der Natur der Sache, dass der exakte Geburtstermin des SIS ein Geheimnis ist. „Keine Auskunft“, heißt es dazu bei den zuständigen Stellen. Im August 1909 formierte sich der Dienst, im Oktober nahm der erste Chef Mansfield Smith-Cumming (genannt „C“, nicht „M“ wie in den Bond-Filmen) die Arbeit auf. Später entwickelten sich der Inlandsgeheimdienst MI5 und der Auslandsgeheimdienst MI6 heraus. Für diese Abteilung ist auch Bond im Einsatz.

Während der Geheimdienst – zunächst ein etwas chaotischer Verein – um den Zweiten Weltkrieg vor allem mit Nazi-Deutschland beschäftigt war, konzentrierte sich die Arbeit im Kalten Krieg auf die „Bedrohung“ durch den Kommunismus. Heute stehen die organisierte Kriminalität, Waffenschmuggel und vor allem der Terrorismus radikaler Islamisten im Zentrum.

Wurde dem Geheimdienst nach dem Kalten Krieg der Geldhahn zugedreht, bekam er nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wieder mehr finanzielle Unterstützung. Daraufhin begab sich der Dienst Schritt für Schritt in die Öffentlichkeit. Heute hat er eine schicke Website, lässt seinen Hauptsitz am Themse-Ufer für Bond-Streifen filmen, wirbt im Internet und per Zeitungsanzeige um Mitarbeiter und sucht – ganz modern – nach schwulen Spionen.

In Badehosen

Die ehemalige MI5-Chefin Stella Rimington verfasst Agentenromane, und die Gesichter der Spionage-Bosse sind in Zeitungen abgedruckt. Das war früher ein Ding der Unmöglichkeit, denn die Organisation gab erst 1994 ihre eigene Existenz zu.

Allzu offen zeigte sich allerdings schon der künftige MI6-Chef John Sawers, den kürzlich Millionen Internetnutzer auf der Website Facebook in Badehosen bestaunen konnten.

Eines der dunkelsten Kapitel in der Agentengeschichte ist aber der Irak-Krieg. So legte der MI6 der Regierung von Tony Blair vor dem Einmarsch in den Irak einen Bericht vor, wonach das Land Massenvernichtungswaffen habe. Der Bericht war die Grundlage für den Einmarsch – aber Massenvernichtungswaffen wurden nie gefunden.

Später hieß es, der Dienst habe seine „unzuverlässigen Quellen“ nicht ausreichend überprüft. An eine „sehr schwere Zeit“ erinnerte sich der derzeitige MI6-Chef und Autor dieses Berichts, John Scarlett. Mit anderen Worten: Es war ein Imagedesaster.

Vor Gericht

Weniger desaströs, dafür umso bizarrer war die Anschuldigung des Kaufhaus-Millionärs Mohammed Al-Fayed, wonach der MI6 hinter dem Unfalltod von Prinzessin Diana und seinem Sohn Dodi steckte. In dieser Sache musste – bis dahin noch nie dagewesen – der damalige Chef Richard Dearlove vor einem Gericht aussagen.

Zuletzt stand der britische Inlandsgeheimdienst wegen Foltervorwürfen am Pranger: Demnach soll ein ehemaliger Terrorverdächtiger unter anderem in Marokko unter der Mitwisserschaft des MI5 gefoltert worden sein. Zu einem Geburtstag wünscht man sich genau genommen schönere Schlagzeilen ...

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