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"Wenn es um das Geld geht, darf sich kein Tennisspieler beschweren"

Von Roland Vielhaber, 11. Oktober 2014, 00:04 Uhr
"Wenn es um das Geld geht, darf sich kein Tennisspieler beschweren"
Über den Dächern von Linz: Dank Barbara Rittner (links, neben Barbara Schett) steht Damen-Tennis in Deutschland wieder im Rampenlicht. Bild: GEPA pictures

LINZ. Barbara Rittner: Deutschlands Tennis-Bundestrainerin als Zaungast beim Generali Ladies.

Martina Rittner (41) hat das deutsche Damen-Tennis als Bundestrainerin wieder ins Rampenlicht geführt. In der TipsArena beim Generali Ladies machte die ehemalige Linz-Finalistin Zwischenstation, bevor es im November zum Fed-Cup-Finale nach Tschechien geht.

 

OÖN: 1995 standen Sie in Linz im Finale. Ihre Erinnerungen?

Rittner: Ich habe gegen Jana Novotná im dritten Satz verloren. Es war ein gutes Match. Seitdem komme ich immer wieder gerne hierher. Ich bin auch mit Turnier-Direktorin Sandra Reichel befreundet.

In Ihrer Heimat hat Damen-Tennis enorm an Stellenwert gewonnen. Was machen die Deutschen besser als die Österreicher?

Ich kann mir kein Urteil über Österreich erlauben. Bei uns ist System und Glück dabei. Talentierte Spielerinnen wie eine Petkovic, Kerber, Lisicki oder Barthel gibt es nicht jedes Jahr. Wenn ich aber etwas an mir selber loben müsste, dann ist es das Gefühl für Spielerinnen. Dass ich auf die richtigen setze. Dabei wurde ich vor zehn Jahren belächelt, weil ich die Jungen forciert habe. Immer wieder wurde ich gefragt: "Und? Wann werden die gut?" Die Ungeduld in Deutschland ist groß. Und wenn wir das Fed-Cup-Finale verlieren, ist sowieso alles schlecht. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen.

Aber wie formt man aus Einzelkämpferinnen ein Team?

Das ist nicht so einfach. Ich versuche, Trainern, Managern, Spielerinnen das Gefühl zu geben, dass wir alle in einem Boot sitzen. Ein Schlüssel ist, dass ich die Jugendarbeit unter meinen Fittichen habe. Ich weiß, was nachkommt. Ich verteile die Gelder. Wenn ich in Österreich etwas zu sagen hätte, dann würde ich versuchen, eine Barbara Schett in so ein System zu integrieren. Oder jemanden, der lange genug dabei war und Lust dazu hat, so etwas aufzubauen.

Dazu muss man aber Geld in die Hand nehmen.

Am Anfang hatten wir auch nur kleines Geld. Aber wir konnten Petkovic und Co. etwas unterstützen. Seit drei Jahren gibt es aber eine Partnerschaft zu Porsche (von Rittner eingefädelt, Anm.), die ist Gold wert. Dafür muss man natürlich gut vernetzt sein. Schett hätte da sicher Möglichkeiten. Und hoffnungslos ist die Situation in Österreich nicht. Eine Barbara Haas ist sicherlich sehr talentiert.

Die Spielerinnen inszenieren sich immer mehr übers Internet, spielen mit ihrem Sex-Appeal. Kommt der Sport nicht zu kurz?

Gut ausschauen hilft nichts, man muss auch gut spielen. Aber natürlich reizen die Manager alle Mittel aus. Das sieht man an Maria Scharapowa, die mittlerweile die 15-Millionen-Marke auf Facebook geknackt hat. Alles wird noch professioneller. Schließlich ist unheimlich viel Geld im Spiel.

Wie schaut es mit der Gleichberechtigung im Tennis aus?

Die Entwicklung ist erstaunlich, auch dank Roger Federer. Der hat gesagt, dass bei den Grand-Slam-Turnieren so viel Geld verdient wird und deshalb mehr Geld ausgeschüttet werden muss. Teilweise ist es mit der Gleichberechtigung aber schon fast zu viel. So ist durchaus Kritik angebracht, dass die Damen bei Grand Slams bei gleich hohem Preisgeld oft durchmarschieren, während die Herren von der ersten Runde weg vier, fünf Stunden auf dem Platz stehen. Generell darf sich keiner wegen des Geldes beschweren. Wenn ich nur die 50. beste Schwimmerin der Welt hernehme: die kann vom Sport nicht annähernd leben ...

 

Steckbrief

Martina Rittner (geboren 25. April 1973 in Krefeld) zählte zwischen 1989 und 2004 zu den besten deutschen Spielerinnen (2 Turniersiege, Fed-Cup-Triumph mit Steffi Graf 1992). Seit 2005 ist sie Kapitänin des deutschen Fed-Cup-Teams, das Anfang November in Prag gegen Tschechien um den Sieg spielt.

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