Anton Streicher
Der "Seifensieder Toni" nimmt alles mit Humor
Nach dem Faschingswochenende erntet Anton Streicher, Hausname "Seifensieder Toni", in der Bank jährlich nochmals Applaus. Seriös auf der Bank und auf der Bühne zu allen Schandtaten bereit, das vertrage sich in einem Ort, wo jeder jeden kennt, sagt Streicher, der nicht nur im Fasching aktiv ist. "Im Winter Fasching, im Sommer Würfelspiel und dazwischen Feuerwehr und anderes."
Auch die Leaderregion Hausruck war in den letzten fünf Jahren wichtig für ihn. In der Kulturplattform Kunst-Lebensraum Hausruck, die aus dem Arbeitskreis Kultur hervorgegangen ist, ist Streicher auch Obmann. Und heuer steht ihm dies auch in der Würfelspielgemeinde bevor. "Franz Zechmeister, mit dem ich seit 20 Jahren zusammenarbeite, wird Ehrenobmann", sagt Streicher, der als Richter von Vöcklamarkt auf der großen Open Air-Bühne steht.
"Diese Rolle habe ich von meinem Vater geerbt." Wie so vieles. Anton Streichers Karriere begann erblich vorbelastet als Musiker. "Ich war aber nie der geschliffene Musiker, eher der Rohdiamant, der die Leute in Stimmung bringt", erinnert er sich an seine Jugendband- und Tanzmusikzeiten.
Dieser Rohdiamant ist er vor allem im Frankenburger Fasching geblieben. Legendär sind seine Auftritte mit Pepi Hötzinger - "meinem treuesten Weggefährten" - als "Blues Brothers" oder als "Anton aus Tirol". In der Männergarde ist der ehemalige Faschingsprinz (1984/85) zu jeder Schandtat bereit. Im Familienbetrieb, als "Seifensieder", lässt er es heuer vor dem großen Finale auch beim G'stanzlsingen krachen.
Der Schatzmeister des Vereins ist auch für einen ganz wichtigen Schatz zuständig, den Nachwuchs. "Es ist uns diesmal besonders gut gelungen, sechs Neue stehen auf der Bühne. Da kommt ein richtig guter Nachwuchs nach", freut sich Streicher.
Den Frankenburger, der seine Gemeinde über alles liebt, zieht es nur im "Männerurlaub" weit weg. Als begeisterter Kajakfahrer war er mit Freunden schon sieben Mal in Kanada. "So richtig als Naturburschen."
Vielseitig
Ob Faschingsverein, Würfelspielgemeinde oder Feuerwehr: Anton Streicher (Jahrgang 1958) beweist in seiner Heimatgemeinde Frankenburg seit Jahrzehnten sein vielseitiges Talent. Als Raiffeisenbank-Angestellter ist der verheiratete Vater von zwei Mädels (27 und 14) und Opa seit vier Monaten noch nie aus seiner Gemeinde herausgekommen. Kulturell ist Streicher gern Botschafter Frankenburgs.
Machen Sie sich gern zum Narren? Ja.
Sind Sie nachtragend? Ein bisschen, wenn es nicht gleich nach meinem Dickschädel geht. Das legt sich aber relativ rasch wieder.
Was mögen Sie nicht an sich? Meine Völlerei. Ich bin ein Genussmensch und hab' mich da nicht unter Kontrolle. Am besten geht es noch in Kanada, meiner zweiten Heimat, da purzeln immer ein paar Kilo.
Andere Schwächen? Rauchen.
Was mögen Sie an sich? Meinen Humor. Ich habe einen ansteckenden Humor. Ich glaube, ich kann Leute mitreißen. Humor ist ein Gesundbrunnen.
Familie? Das Wichtigste, obwohl ich zu 51 Prozent ein Egoist bin. Die Familie gibt mir auch viele Freiheiten, aber trotz aller Freiheiten ist sie mir das Wichtigste.
Wünsche? Ich bin wunschlos glücklich, habe Familie, Haus und Wald und kann Schnaps brennen.