Noch nie war das Bad so modebewusst wie heute
Die Kölner Messemacher inszenieren das Bad im Trendmaterial Marmor als modebewusstes Lifestyle-Ensemble.
Bäder werden für eine kleine Ewigkeit gebaut. So war es zumindest früher, als das private Bad in Keramik und Marmor als Prestige-Objekt zum architektonisch zementierten Selbstverständnis des Bürgertums gehörte. Und so solide wirkt es auch heute noch, wenn, wie hier, Materialien verwendet werden, die als Inbegriff der Langlebigkeit gelten: Stahlemaille, Keramik, Naturstein, Marmor. Dabei ist das Bad noch nie so modebewusst gewesen wie heute.
Vielleicht also kein Zufall, dass gerade jetzt, wo so viel über Nachhaltigkeit gesprochen wird, wieder Marmor als Material für Böden und Wandverkleidungen, aber auch für Möbel wie Tische, Couchtische, Bänke, Beistellmöbel und Wohnaccessoires en vogue ist. Designer schätzen das langlebige Material nicht nur aufgrund seiner eleganten Ästhetik, sondern auch wegen seiner wertigen und nachhaltigen Eigenschaften. Heruntergebrochen auf Lifestyle-Sortimente wie Kerzenständer und Kissenhüllen in Marmoroptik wird das Material hingegen zur reinen Geste. Ernst genommen und mit anderen hochwertigen Werkstoffen kombiniert kann Marmor aber gerade das Badezimmer tatsächlich zu einem Schmuckstück machen, das überdauert.
Momentskizze in Marmor – fotografiert für "Köln möbliert"
Nicht so das hier gezeigte Badezimmer, das für die Foto-Reihe "Köln möbliert" aufgebaut und gleich nach dem Shooting wieder abgebaut wurde.
Für die jährlich wiederkehrende Trendskizze der imm cologne sollte ein Interior Design-Set mit Marmor gefunden werden. Als Location diente schließlich eines der imposanten Treppenhäuser Kölns aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, von denen in manchen Ecken der Domstadt zum Glück einige überlebt haben. Der Mix aus neuen Produkten von Geberit, Axor und Bette und klassischen Gestaltungselementen macht den Reiz des Marmorbades in Köln-Nippes aus, das als Beispiel für die neue Generation von Bädern in Marmor-Optik dient – sowohl für Bäder aus imitiertem wie aus echtem Marmor.
Marmor vereint Wohncharakter, cleane Optik und Nachhaltigkeit
Im Durchschnitt wird ein Badezimmer alle 15 Jahre renoviert. Modische Einrichtungstrends waren bei der Gestaltung eines Badezimmers in der Vergangenheit kaum relevant. Doch mit der zunehmenden Bedeutung des Badezimmers als Private Spa – als ganz persönliche Rückzugszone – wird auch das Badezimmer mit einer neuen Aufenthaltsqualität ausgestattet. Das bedeutet viel Nachholbedarf für Sanitärhersteller, Badplaner und Architekten.
Mit der Wandlung zum Wohn-Badezimmer kommen natürlich auch neue Materialien ins Spiel, die diesen Trend unterstützen. Natürliche Materialien liegen im Wohnbereich nach wie vor im Trend. Hier dominierten in den letzten Jahren Eiche und Co., und auch Textilien und Tapeten werden gerne verwendet, um eine gemütliche Atmosphäre zu zaubern. Im Badezimmer hingegen mögen wir es mehrheitlich immer noch eher "clean".
Die Farbe Weiß machte die Farbwahl leicht und dominierte über Jahrzehnte nicht nur die Sanitärkeramik, sondern auch die Fliesen an Wand und Boden. Gerade kamen zögerlich wieder Farben wieder ins Spiel, da taucht mit Marmor ein neues Trendmaterial auf, das in der Farbgebung wieder ganz klassisch ist.
Marmor in allen Farbvarianten liegt im Trend
Auch zu Echtholz, das im Badezimmer mehr und mehr Einsatz findet, passt Marmor an Wänden und auf Waschtischen ausgesprochen gut. Die Industrie hat Lösungen entwickelt, um Vollholz auch im feuchtwarmen Bad-Klima nutzen zu können. Wer dem Naturholzprodukt nicht völlig traut oder den Pflegeaufwand eines Naturholzbodens scheut, greift auf klassische Materialien in naturimitierenden Oberflächen zurück, wie zum Beispiel auf sehr populäre Fliesen in Holzoptik. Als Alternative zu Holz und Holz-Fliese bieten sich echte Naturmaterialen in Form von Naturstein an. Und hier ist Marmor ein heißer Kandidat für den nächsten Materialtrend im Bad.
Die veränderte Wahrnehmung des Badezimmers in Architektur und Interior Design hat auch Einfluss auf das Marktangebot. Auch wenn es aufgrund der Anbindung an das Gebäude durch die Installationstechnik stets ein Territorium irgendwo zwischen Gebautem und Möbliertem bleiben dürfte, orientiert sich das Sanitärdesign doch stärker als bisher an den weniger technischen Einrichtungssortimenten als noch vor wenigen Jahren. Einen Platz genau zwischen Architektur und Möbeldesign erhält das Bad auf der Einrichtungsmesse imm cologne: Das neue Format Pure Architects präsentiert Sortimente, die genau diese Lücke beim Interior Design füllen: Produkte für Boden und Wand, mit Fokus auf Technisches Licht und auf das Bad.
Schließlich wird das Bad heute von vielen Architekten und Interior Designern als vollwertiger Wohnraum aufgefasst und unabhängig vom Grundriss auch als solcher behandelt. Selbst bei schwierigen Räumen wie fensterlosen Bädern, Mini- oder Schlauchbädern – wie hier in unserem Marmor-Bad in Köln – gilt: Ein Badezimmer definiert sich nicht mehr nur über an der Wand platzierte Toilette, Waschtisch und Badewanne.
Weitere Ausstattungselemente wie Möbel, dekorative Leuchten und Accessoires haben Anteil an der Design-DNA des modernen Badezimmers. Und selbst bei langlebigen Ausstattungselementen wie der Badewanne oder dem Waschtisch gibt es Möglichkeiten, etwas Wärme, Wohnlichkeit und Glamour ins Bad zu holen – etwa in Form von integriertem Licht, Glasvitrinen-Elementen, textilen Bezügen, Intarsien-Furnier oder Stahl-Emaille mit geprägten Mustern.
Innovative Technik und modernes Design
Mag der klassische Look an alte, gute Zeiten erinnern – auf moderne technische Ausstattung möchte dabei doch niemand verzichten. Auf diesem Gebiet hat sich viel getan: Wannen lassen sich auf Knopfdruck oder via App befüllen, das Wasser kann am Waschtisch per Handbewegung an- und ausgeschaltet werden, die Dusche hat für jeden Mitbewohner sein eigenes Duschprogramm parat, und das hygienische Dusch-WC fährt nicht nur automatisch den Sitz hoch, sondern kann per Fernbedienung auch noch viele Komfort-Funktionen der Intim-Hygiene abrufen. Auch formal überraschen selbst traditionelle Stahlemaille-Produkte mit innovativen Ansätzen, wie etwa mit einer Oberfläche in auffälligem Strukturmuster. Denn wie auch in den anderen Bereichen des Wohnens passen im Bad Alt und Neu, Marmor und Moderne bestens zusammen.