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Es zieht wieder Sinnlichkeit in die eigenen vier Wände

17. März 2018, 00:04 Uhr
Es zieht wieder Sinnlichkeit in die eigenen vier Wände
Flexibilität und Individualität bestimmen den modernen Lifestyle. Bild: ADA/Wittmann

Wie sich gesellschaftliche Trends auf die Einrichtung auswirken

Alexa weckt uns mit unserem Lieblingssong, die Kaffeemaschine setzt sich automatisch in Gang und verbreitet einen köstlichen Duft, während das Bad aufheizt und die Rollläden sanft nach oben gleiten, um die Sonne hereinzulassen. Klingt wie Science-Fiction. Ist es aber nicht. Denn Smart Home und digitale Vernetzung sind Megatrends, die das Leben maßgeblich verändern. Führende Netzwerkunternehmen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 weltweit rund 50 Milliarden Produkte mit dem Internet verbunden sein werden: vom Kühlschrank über die Stereoanlage bis hin zur Beleuchtung, Heizung und dem digitalen Assistenten.

Das wirkt sich auf unsere Gewohnheiten aus. Schon heute ist der durchschnittliche Verbraucher rund um die Uhr "on", kauft immer mehr Produkte via Mausklick ein und setzt digitale Netzverbindungen an jedem Ort voraus. In Auto, Bahn und Flugzeug ebenso wie zu Hause. Doch gerade aufgrund dieser hohen Mobilität und ständigen Erreichbarkeit wächst der Wunsch nach Privatheit, Ruhe und Rückzug. Als Kontrapunkt zur rastlosen und dauerhaften Technisierung und schnell getakteten Tagen. Durch die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung erscheint unsere Welt einerseits immer kleiner, da wir ja mit einem Klick überall sein können. Andererseits nimmt sie riesige Ausmaße an und wird aufgrund der unbegrenzten virtuellen Möglichkeiten schnell unübersichtlich.

Soft Skills der Einrichtung

Um sich nicht in der Vielfalt zu verlieren, sehnen wir uns nach einem Ankerpunkt, vertrauten Menschen, Gemütlichkeit und einem warmen Zuhause. Trends, wie das kuschelige Cosy-Feeling, organische Formen, natürliche Materialien und Möbel mit echten Werten sind die Soft Skills der Einrichtung. Sie drücken Emotionen aus, schaffen Atmosphäre und lassen uns die hektische Welt für einen Moment vergessen. "Die Rückbesinnung zu authentischen Produkten mit einem eigenen Charakter und einer besonderen Ausstrahlung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen", bestätigt Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie.

"Es ist den Menschen wichtiger denn je, die eigenen vier Wände als Ruhepol zu gestalten."

Dabei fließen ganz eigene, persönliche Vorstellungen in die Einrichtung der Wohnung ein. Fernab von Mode, Status oder Vorgaben. Individualisierung ist angesagt. Und gefordert. Wir nehmen uns mehr Zeit für unsere Einrichtung, tragen Möbel wie Deko liebevoll zusammen und wagen sogar einen skurrilen Mix. Neu mit alt, geliebter Kitsch im Kontrast zu klarem Design, opulente Eyecatcher schick mit reduzierten Formen in Szene gesetzt oder glänzenden Metallic-Style Seite an Seite mit purem Naturholz. Die Verbraucher umgeben sich mit Dingen, die sie glücklich machen, verwandeln das Bad in eine Wellnessoase, die Küche in ein Genussareal und das Wohnzimmer in ein Relaxparadies. "Im Zuge dieser Entwicklung spielen individuelle Wünsche eine bedeutende Rolle. Die Einrichtung muss in Form, Farbe, Design und Ausführung zu den Menschen passen, die in ihr leben. Deshalb ist es wichtig, eine große Vielfalt anbieten zu können", unterstreicht Emprechtinger.

Regionale Produkte, Gesundheit und Nachhaltigkeit

Vertraut und sicher soll es in den eigenen vier Wänden sein. Wenn die Welt immer unübersichtlicher und unberechenbarer wird, erhält die physische Umwelt eine neue Bedeutung. Back to the roots. Auf vertrautes Terrain. Deshalb geben regionale Produkte wie die Biokiste mit saisonalem Gemüse vom Bauern, Selbstgemachtes oder Möbel mit Gütesiegel ein gutes Gefühl. Diese Rückverwurzelung im Lokalen spiegelt sich auch im Anspruch der Verbraucher an die Hersteller wider. Nachhaltige Wirtschaftskreisläufe, effiziente Konzepte und heimische Produktionsstandorte sind Attribute, die bei der Kaufentscheidung an Relevanz gewinnen. Biobasierte ökologische Lösungen sind gefragt. Möbel aus erneuerbaren Rohstoffen ohne chemische Zusätze schonen nicht nur die Umwelt, sie wirken sich auch positiv auf das Raumklima aus.

Gesundheit rückt bei den Verbrauchern immer mehr in den Fokus und das Bedürfnis nach einer gesunderhaltenden Lebensweise gehört ebenfalls zu den Megatrends unserer Zeit. Aktuell entsteht in den westlichen Industrienationen eine neue Gesundheitskultur. Das Bewusstsein für Dinge, die Körper und Seele gut tun, uns physisch, aber auch mental stärken, nimmt messbar zu. Und verbessert das Lebensgefühl. Zudem lässt sich Fitness nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten. Damit avanciert Gesundheit zum Lifestyle-Produkt. "Biologisch einwandfreie Möbel, aber auch Polster und Einrichtungssysteme mit hoher Funktionalität kommen diesem Trend entgegen und bieten den Menschen sowohl Mehrwert als auch einzigartigen Komfort, der sie entspannen und auftanken lässt", so Emprechtinger.

Themen wie Nachhaltigkeit, Handwerkskunst und Wohngesundheit vereinen sich mit recycelbaren Materialien und organischen Formen. Damit zieht die Einzigartigkeit der Natur ins eigene Heim. Das gilt auch für Menschen in urbanen Räumen. Sie schaffen sich grüne Inseln, ein gutes Raumklima und naturnahe Orte in unmittelbarer Nähe. Darüber hinaus muss die Einrichtung von heute multitasking sein. Sie soll sich nicht nur an die Stimmung der Bewohner, sondern auch an alle Raummaße anpassen können. Denn wir leben im Jahrhundert der Städte. Aktuell gibt es bereits 27 Megacitys mit über zehn Millionen Einwohnern auf der Welt. Die Urbanisierung schreitet mit großen Schritten voran und der Run auf die Metropolen ist ungebrochen. So lebt bereits über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten – im Jahr 2050 werden es aller Voraussicht nach mehr als zwei Drittel sein. Gute Anbindungen, kurze Wege, bessere Arbeitsplätze und vielfältige Kultur- sowie Shopping-Angebote machen sie so attraktiv.

Starke Funktionen und enorme Wandlungsfähigkeit

Mit zunehmend knappem Wohnraum wird allerdings die Wohnfläche immer begrenzter. "Diese Entwicklung ist eine Herausforderung für die Möbelbranche, aber auch eine große Chance", erklärt Dr. Emprechtinger. "Um intelligente Möbel mit starken Funktionen und enormer Wandlungsfähigkeit zu bauen, braucht es Hersteller mit viel Know-how und versiertem Fachwissen. Dank der gewachsenen Verbindung zwischen traditionellem Handwerk und moderner Technik ist die Österreichische Möbelindustrie auf der Überholspur. Insbesondere die aktuelle CNC-Technologie ermöglicht ganz neue Design-Entwürfe. Filigran, individualisierbar und flexibel setzt sie schnell und zuverlässig Kundenwünsche jenseits des Mainstreams um und erhöht somit unsere Wettbewerbsfähigkeit."

In diesem Bereich wird sich die Nachfrage in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich verstärken. Das zeigt ein Blick auf die Demographie: Die Anzahl der Haushalte wächst kontinuierlich, während die der Personen je Wohneinheit weiter sinkt. So steigt der Anteil der Single-Haushalte permanent. Das betrifft junge Leute ebenso wie die älteren. Vor allem die Generation 50plus wird in den nächsten Jahrzehnten mit deutlichem Abstand in der Überzahl sein. Wobei Vitalität und Innovationsfähigkeit der Älteren deutlich zugenommen haben. Moderne Wohnformen für die Silver-Generation verlangen deshalb nach funktionalen Möbeln. Polster mit elektrisch verstellbaren Relaxmöglichkeiten und variablen Höhen bzw. Tiefen der Sitzfläche erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie kluge Stauraumorganisation, Media-Möbel und Home-Office-Lösungen.

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