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Folgekonkurs der insolventen Baufirma GLS: Biobetrieb geht das Geld aus

Von (sib), 13. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Folgekonkurs der insolventen Baufirma GLS: Biobetrieb geht das Geld aus
Eröffnet im Oktober 2015 Bild: (Schw.)

LINZ. Schwarzbergerhof in Schönau meldet mit einer Million Euro Überschuldung Konkurs an.

Am 8. November meldete die Perger Baufirma GLS Insolvenz an, die größte Pleite in diesem Jahr in Oberösterreich. Jetzt muss – nicht ganz unerwartet – die Tochterfirma Schwarzbergerhof Konkurs anmelden.

Dabei handelt es sich um einen Biofleisch-Betrieb in Schönau im Mühlviertel mit 19 Arbeitnehmern. Die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV 1870 berichten von Aktiva von 282.000 Euro und Passiva von knapp 1,4 Millionen Euro.

Eine Fortführung ohne Verluste sei nicht möglich, heißt es im Konkursantrag. Geschäftsführer Edmund Wall – sowohl von der Baufirma GLS als auch vom Schwarzbergerhof – sagte in einem OÖN-Gespräch im November, dass der Biobetrieb noch eineinhalb Jahre gebraucht hätte, um in die Gewinnzone zu kommen. Eröffnet wurde erst im Oktober 2015. Inzwischen sind die Gesellschafter "ausdrücklich mit der Schließung des Unternehmens einverstanden". Damit wird es zu einem Verkauf kommen.

Schon zur Insolvenzeröffnung der GLS berichteten Kenner, die umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten des Mühlviertler Bauernhofes hätten das Bauunternehmen als 100-Prozent-Eigentümer hoch belastet. Waren ursprünglich sechs Millionen Euro Investitionskosten geplant, nannte GLS-Gesellschafter Eduard Wall zuletzt zehn Millionen Euro. Er argumentierte mit einer Kapazitätserweiterung.

Private Geldgeber gehen leer aus

Ein Teil der Investitionen in den Vorzeige-Biobetrieb, der sich artgerechter Tierhaltung mit Schlachtung auf dem eigenen Hof vorgenommen hat, wurde über Crowdfunding finanziert.

Laut der Finanzierungsplattform 1000mal1000 haben 98 Investoren 225.000 Euro aufgebracht. Diese sind auch im Konkursantrag als Verbindlichkeiten genannt. Die privaten Geldgeber hätten acht Prozent Zinsen in Form von Warengutscheinen bekommen sollen. Sie haben zwischen 500 und 10.000 Euro zur Verfügung gestellt und gehen jetzt leer aus.

Darüberhinaus gibt es Bankverbindlichkeiten von 600.000 Euro. Der KSV nennt darüberhinaus rund 150 Gläubiger. Hier sind zumindest 240.000 Euro offen. 

 

Pleitenbilanz

Der Gläubigerschutzverband AKV hat für 2016 eine erste Pleitenbilanz hochgerechnet.

Demnach werden österreichweit wöchentlich 185 Privatpersonen insolvent. Im gleichen Zeitraum treten 105 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht an. Bis Jahresende werde es 5463 Firmenpleiten und 9595 Privatinsolvenzen geben. Die Zahl der Firmenpleiten steigt damit erstmals seit 2009.

Auffallend sei laut AKV der dramatische Anstieg der Insolvenzabweisungen mangels kostendeckenden Vermögens, und zwar um plus neun Prozent bei den Firmen- und um plus elf Prozent bei den Privatinsolvenzen.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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ruhigblut (1.345 Kommentare)
am 13.12.2016 12:17

10 Mio Investkosten
19 Arbeitnehmer
Weiß nicht, was da noch alles dran hängt.
Aber nur mit Bioschweinproduktion und Fleischvermarktung wird das NIE positiv wirtschaften!

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 13.12.2016 18:46

Es wird wohl auch nichts mehr bringen, wenn das Finanzamt nun doch entdecken sollte, dass dieses "Geschäftsfeld" Liebhaberei ist.

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gamwol (1.251 Kommentare)
am 13.12.2016 07:52

Das war abzusehen und wird noch nicht das Ende sein.

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Bergbauer (1.793 Kommentare)
am 13.12.2016 07:05

Ich verstehe soviel von Landwirtschaft, dass ich schon vor Jahren geschrieben habe, dass es hier ein krasses Missverhältnis zwischen Ausgaben und zu erwartenden Einnahmen gibt. Ich versteh aber gottseidank nichts von Konkursen, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie es bei einem 10 Mio Hof nur 280000 an Aktiva geben kann.

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 13.12.2016 07:59

Das muss man nicht verstehen, hat wahrscheinlich mit moderner Ökonomie zu tun...

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UwHI0912 (175 Kommentare)
am 13.12.2016 08:58

weil noch nicht aller Tage Abend - wart ab, wie diese "Stiftung" schlussendlich ausgeht - ethische Steuerschieberei ins Privatvermoegen vielleicht?!

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