Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Biomolkerei Lembach wird zugesperrt

Von Josef Lehner, 18. August 2016, 00:04 Uhr
Trotz Biowelle: Molkerei Lembach sperrt zu
Johann Furtmüller: Firma wird bis Jahresende liquidiert. Bild: OÖN/lehn

LEMBACH / SALZBURG. Obwohl die Umsätze mit biologischen Lebensmitteln seit Jahren steigen, wird die Biomolkerei Lembach (Bezirk Rohrbach) im Oktober ihren Betrieb einstellen. Warum, das lesen Sie in den OÖNachrichten.

Schwerer Schlag für die Biolandwirtschaft in Oberösterreich und speziell für die Biomilch-Hochburg Mühlviertel: Die Molkerei Furtmüller in Lembach wird ihre Produktion nach 18 Jahren schließen. Die fast ebenso alte Marke "Besser Bio" wurde von SalzburgMilch gekauft und wird von ihr weitergeführt.

Damit wird es in Oberösterreich neben den großen Genossenschaften, Berglandmilch und Gmundner Milch, nur noch vier kleine Milchverarbeiter geben: Seifried in Aspach (Bez. Braunau), die Vöcklakäserei in Pöndorf, die Leeb Biomilch und die Biogenossenschaft (Klosterkäse), beide in Schlierbach.

Bemerkenswert ist die Betriebsschließung, weil der Konsum von Bioprodukten steigt. Er sei aber mit dem Rücken zur Wand gestanden, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Johann Furtmüller (55). Seit Jahreswechsel übernahm er die Milch von rund 160 Bauern der Freien Milch GmbH aus Steyr. Sie musste großteils aus dem Mostviertel, dem Enns- und Steyrtal geholt werden. Im Mühlviertel bekam Furtmüller keinen biologischen Rohstoff mehr, weil die Milchbauern an bayerische Verarbeiter lieferten, die deutlich besser zahlten. Diese Preise seien für Österreich zu hoch gewesen.

Außerdem konnte Furtmüller Kunden nicht mehr bedienen, weil die Betriebsstätte in Lembach ihre Wachstumsgrenze erreicht hatte. Nur drei Millionen Liter im Jahr wurden dort verarbeitet. Konsumprodukte aus drei weiteren Millionen Litern erzeugten ihm andere Molkereien. "Ich hätte 30 Millionen Euro aufwärts in eine neue Molkerei investieren müssen. Das wäre nur mit einem Partner denkbar gewesen", sagt der Unternehmer. Das Mühlviertel war als Standort ungeeignet, weil die Hauptkunden im Raum Wien sind: vor allem Großabnehmer wie Spitäler und Heime.

Deutscher Partner ausgezahlt

Im Februar musste Furtmüller dann seinen Mehrheitsgesellschafter auszahlen, die deutsche Innstolz Käserei. 2003 hatte sie 75 Prozent an der Bio-Lebensmittel GmbH Lembach übernommen. Furtmüller gelang dies, weil ihm SalzburgMilch im März seine fast zwei Jahrzehnte lang aufgebaute Marke "Besser Bio" abkaufte. Die Salzburger wollen das Biosegment ausbauen.

Die Produktion wird schrittweise nach Salzburg verlagert. Im Oktober wird in Lembach Schluss sein. Zu Jahresende werde die Firma liquidiert, die 14 Beschäftigten werden abgefertigt. Er hoffe, das Werk ohne Verlust schließen zu können, sagt der Unternehmer. Ein Trost sei, dass die Marke "Besser Bio" überlebe.

 

 

Milch in Österreich

30.000 Bauern haben 2015 in Österreich 3,54 Millionen Tonnen Rohmilch erzeugt: ein neuerliches Plus von 1,3 Prozent (2014 plus 3,0 Prozent).

Die 538.000 Kühe (plus 0,7 Prozent) gaben im Schnitt 6600 Liter Milch.

88 Prozent der Milch wurde in Molkereien verarbeitet, der Rest wurde an Kälber verfüttert oder ab Hof vermarktet.

Jeder siebente in Österreich konsumierte Liter Trinkmilch ist bio. Bei Joghurt und Butter beträgt der Bioanteil rund zehn, bei Käse acht Prozent.

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier

16 Monate vom Auftrag bis zum Geld: Rosenbauer muss schneller werden

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 18.08.2016 09:57

Vielleicht übertreiben wir in Österreich mit unseren BIO Produkten. Es mag schon ein gutes Geschäft für die Handelsketten sein. Den Gesundheitswert dieser sogenannten Bioprodukte bezweifle ich sehr stark. BIO Lebensmittel (als Rohstoffe) aus Rußland und teilweise aus Afrika. Da bin ich mir nicht sicher. Außer beim Preis.

lädt ...
melden
il-capone (10.383 Kommentare)
am 18.08.2016 17:42

Die Produktionsweise u. ihre Auswirkungen auf die Umwelt interessieren dich wohl nicht im geringsten.
Bienenfreund u. Grundwasserhüter bist wohl sicher keiner.
Vielleicht lebt man noch im 19ten Jahrhundert ...

lädt ...
melden
Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 18.08.2016 08:07

ein Kleiner nach dem andern sperrt zu, Arbeitsplätze verschwinden, dem Gigantismus und Zentralismus wird seitens Politik gehuldigt bis wie allen von ihnen abhängig sind.
"Der König Kunde wird zum Bittsteller"

lädt ...
melden
Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 18.08.2016 08:11

nur hat das bis jetzt noch niemand überrissen, dass Kunde ganz leicht zum Bittsteller werden kann ... diese Zeiten kennen viele nicht (mehr) ...

lädt ...
melden
il-capone (10.383 Kommentare)
am 18.08.2016 17:45

König Kunde kauft lieber welche Milch?

http://www.heumilch.at/boku-studie-bestaetigt-heuwirtschaft-schuetzt-die-umwelt/

lädt ...
melden
Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 18.08.2016 00:15

das traurige Ende einer Erfolgsgeschichte ...

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen