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Gastronomie und Baubranche sind Spitzenreiter bei Steuerhinterziehung

04. Mai 2023, 16:00 Uhr
Bild: colourbox

Wien. 137 Fälle von Steuerhinterziehung haben die Steuerfahnder des Amts für Betrugsbekämpfung im vergangenen Jahr aufgedeckt. Nachzahlungen in der Höhe von 30 Millionen Euro konnten eingetrieben werden.

Der Großteil der Steuerbetrügereien fand im Getränkegroßhandel, in der Gastronomie und im Bauwesen statt. Auch in der Dienstleistungsbranche wurden schwarze Schafe gefunden. Das gab VP-Finanzminister Magnus Brunner bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt - die Steuerfahndung mit ihren 160 Mitarbeitern ist Teil seines Ressorts. 

Sie führten im Vorjahr 264 Hausdurchsuchungen und 10 Telefonüberwachungen durch. Darüber hinaus kam es zu 529 Kontoöffnungen und vier Festnahmen.  

Oberösterreichische Putzfirma im Visier der Ermittler

Dass die Fahnder auch Betrügereien mit Coronahilfen und Kurzarbeit beschäftigten, zeigt ein Beispiel aus Oberösterreich: Nach einer anonymen Anzeige wurde eine Putzfirma unter die Lupe genommen. Das Unternehmen, das rund drei Millionen Euro an Covid-Förderungen erhalten hatte, schickte einen großen Teil seiner Angestellten in die Kurzarbeit. Der Umsatz und Gewinn der Putzfirma waren 2020 allerdings annähernd so hoch wie im Jahr zuvor - Aufträge waren an Subunternehmen und Sub-Subunternehmen weitergegeben worden.

Deren Mitarbeiter wurden über das (Schein-)Firmengeflecht "schwarz" entlohnt und nur geringfügig oder gar nicht zur Sozialversicherung angemeldet. Aufgrund ihres offiziell geringen Einkommens konnten sie zu Unrecht Sozialleistungen beziehen. Der Staat wurde im Zuge des Betrugs um Teile der Körperschafts- und Kapitalertragsteuer sowie der Lohnabgaben geprellt. Die Ermittler gehen zudem davon aus, dass sich die Putzfirma die Covid-Förderungen zumindest teilweise erschlichen hat. 

Ebenfalls fündig wurden die Steuerfahnder in Wien: Gegen einen Gastronomiebetrieb wurde ein Finanzstrafverfahren in Höhe von rund 300.000 Euro eingeleitet. Auf die Spur des Unternehmens hatte die Ermittler ein Registrierkassenprogrammierer gebracht, der manipulierbare Software erstellt hatte. Diese ermöglichte das nachträgliche Löschen von Umsätzen aus dem Kassensystem.

Umsatzsteuerbetrug bei Online-Verkäufen

2022 wurden insgesamt 30 Millionen Euro an Nachzahlungen eingetrieben. Zusätzlich könnte es zu weiteren Strafen in Höhe von 60 Millionen Euro kommen, wenn jeweils die Höchststrafe verhängt wird. Besonders beschäftigte die Abteilung im Finanzministerium im vergangenen Jahr die Bekämpfung des nationalen und internationalen Umsatzsteuerbetrugs: "Verstärkte kriminelle Aktivitäten sind im Bereich des grenzüberschreitenden Umsatzsteuerkarussellbetruges in der KFZ-Branche im Luxusbereich sowie bei Nahrungsergänzungsmitteln für die Fitnessbranche feststellbar. Aktuell sind auch Betrugsmethoden in der Dienstleistungs- und Reinigungsbranche spürbar", sagte der Leiter der Steuerfahndung, Christian Ackerler.

Auf die Entrichtung der Umsatzsteuer hatte zum Beispiel ein 63-jähriger Online-Shop-Betreiber verzichtet: Der Mann  verkaufte Nahrungsergänzungsmittel und arzneiähnliche Produkte nach Österreich und Deutschland. Die Umsatzsteuer schien dabei jedoch auf keiner Rechnung auf. Aufmerksam auf den Betrug wurden die Ermittler, weil der Österreicher Provisionen an vermittelnde deutsche Ärzte in bar bezahlte. Als Verkäufer der Produkte schien zudem eine niederländische Firma auf, die Ware stammte vorgeblich aus den USA. Der tatsächliche Versand fand jedoch von einem Lager in Wien aus statt. In diesem Fall wurden 11 Hausdurchsuchungen durchgeführt und 19 Konten geöffnet. Die voraussichtliche Nachforderung beträgt  etwa 400.000 Euro.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 05.05.2023 16:05

Die greifen eben ob der schamlosen Abgabenhöhe zu Notwehrmassnahmen.
Es kommt sicher noch vermehrt zu Steuerhinterziehungen.

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Gallham (81 Kommentare)
am 04.05.2023 18:54

<Und Poli. tiker samt der unötigen Massen Beamtenschaft sind die größten Steuerverschwender ! ! !

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supercat (5.332 Kommentare)
am 04.05.2023 19:01

und das entschuldigt Steuerhinterziehung in der Gastronomie und am Bau 🙈
das ist kleinkindliches Verhalten...

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zlachers (7.946 Kommentare)
am 04.05.2023 18:50

Betrug im kleinen oder in großen lohnt sich nie.
Die Wahrheit kommt immer ans Licht. Aber manche würden vor lauter Gier ihre eigene Großmutter verkaufen, und dabei noch lächeln als ob nix war.
Das traurige dabei ist das man bis jetzt die braven und ehrlichen Steuerzahler immer nur gelobt hat-der Staat lebt ja von ihnen. Aber da gibt es anscheinend mehr als genug schwarze Schafe denen der Staat scheiß egal ist, und denen
nur das Geld wichtig ist.
Und den finanziellen Schaden den sie angerichtet haben können wahrscheinlich die meisten von ihnen gar nicht mal mehr zurückzahlen.
Wenn ich da noch höre, Ehrlichkeit/Aufrichtigkeit und guter Charakter sind heutzutage nicht so wichtig, wichtig ist nur das man Arbeitet und Steuern bezahlt dann kriege ich echt so ein Hals das mir schlecht wird.
Weil was hat die Arbeit von diesen Steuerhinterziehern dem Staat jetzt überhaupt genutzt?

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elhell (2.100 Kommentare)
am 04.05.2023 18:56

Naja, "137 Fälle aufgedeckt" - die Dunkelziffer ist sicher enorm, weil die Finanzämter gar nicht mehr so viele Beamt*innen haben, wie sie zur Betriebsprüfung nötig wären.

Da hat Schwarz-Blau vor 20 Jahren schon darauf geschaut, dass kein Verwaltungspersonal mehr aufgenommen wurde und das vorhandene Personal auch keinen teuren Außendienst mehr macht. Dafür hat uns der Herr Grasser ein Nulldefizit vorgaukeln dürfen, das es defacto nie gab.

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zlachers (7.946 Kommentare)
am 04.05.2023 19:07

weil die Finanzämter gar nicht mehr so viele Beamt*innen haben, wie sie zur Betriebsprüfung nötig wären.

Daran dürfte es aber auch nicht scheitern das die Leute ihre Steuern nicht ehrlich bezahlen… wenn sie Charakter hätten müsste ihnen deswegen sowieso niemand nachlaufen… man weiß dann selber was sich gehört.

So gebet dem Kaiser was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist!

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transalp (10.148 Kommentare)
am 04.05.2023 17:24

"Die Gastro und der Bau hinterziehen Steuern"
"NEIN!"
"DOCH-"
"OH... "

"Jetzt konnten wir es endlich beweisen..."
"Nein!"
"Doch! "
"Oh!"

"Und wir wissen, auch Sie haben Covid-Gelder genommen!"
"Ich?"
"Ja!"
"Nein!"
"Doch"
Ohhh...

(frei nach Louis de Funes.. )🤪

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elhell (2.100 Kommentare)
am 04.05.2023 18:50

Naja, ohne offiziellen Umsatz sollten auch die Covid-Beihilfen recht bescheiden ausgefallen sein. Die ganz Hinterfotzigen haben es aber geschafft, auch dort genug abzugreifen, das Unternehmen danach "aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Lock-down" in Konkurs zu schicken und nun unter anderem Namen schwarz weiter zu wurschteln.
"Nein!"
"Doch!"
"Oh ..."

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amha (11.322 Kommentare)
am 04.05.2023 17:06

Stocki wird das vermutlich in Abrede stellen

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StevieRayVaughan (3.106 Kommentare)
am 04.05.2023 16:57

"Gastronomie und Baubranche sind Spitzenreiter bei Steuerhinterziehung"

"Nein!"
"Doch!"
"Oh!"

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transalp (10.148 Kommentare)
am 04.05.2023 17:27

👍🤪

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ichweissallesbesser (500 Kommentare)
am 04.05.2023 16:52

Gut so !

Wir werden eh wie die Weihnachtsgänse ausgenommen !

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u25 (4.959 Kommentare)
am 04.05.2023 16:39

Und ?

Das war schon immer so

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Uther (2.262 Kommentare)
am 04.05.2023 16:39

Gastro ist Spitzenreiter!!!!
Und bei den nicht kontrollierten Coronahilfen vom „ Koste es was es wolle „
Ex Kanzler haben sie vom Steuerzahler profitiert wie kein anderer!
Die „ Leistungsträger „ von la Famiglia und den Blaunen!

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